2002 war der Optiselect einer der wenigen Aufrechten unter den Aktienfonds. Denn 14 Prozent Verlust sind vergleichsweise wenig, wenn die Konkurrenz 30 oder gar 40 Prozent Miese macht.
"Ein Unternehmen sollte das investierte Kapital in sieben Jahren zurückverdienen"
Schaffen will Walter den Sprung zurück in die Gewinnzone mit Aktien, die vor allem ein Kriterium erfüllen: "Ein Unternehmen sollte es in sieben Jahren schaffen, das investierte Kapital über Gewinne zurückzuverdienen. Das ist eine überschaubare Zeit und gute Kaufmanns-Tradition."
Der Fonds investiert vor allem in mittelgroße Firmen
Fündig wird er vor allem bei mittelgroßen Firmen wie Abfüllanlagen-Hersteller Krones oder Zündanlagen-Weltmarktführer Beru. "Hier passen unsere Anforderungen perfekt: ausgewogene Bilanz, kontinuierliches Wachstum, hohe Flexibilität, visionäre Manager und Weltmarktführer."
Walter setzt auf Value und Growth
Walter wehrt sich gegen das Etikett Value-Fonds. "Warren Buffett hat gesagt, Wert und Wachstum sind zusammen gewachsen. Und das machen wir uns zu Nutze." Walter ermittelt den fairen Wert einer Aktie aus Buchwert plus geschätzten Gewinnen der folgenden sieben Jahre. Value plus Growth also.
Gekaufte Titel bleiben lange liegen
Ist die Aktie fair oder gar günstiger bewertet und passen die qualitativen Kriterien, dann kauft Walter. Und lässt die Aktie in der Regel liegen. Denn was in Sachen Umsatz, Gewinn und Cash-Flow wächst, legt langfristig auch an der Börse zu. Und wenn’s an der Börse gar nicht läuft, und Investoren die Lust an der Aktie komplett verloren haben, macht er trotzdem Gewinn.
Zusätzliche Erträge macht der Fonds mit Stillhaltergeschäften
Bis zu 25 Prozent des Vermögens steckt er in Stillhaltergeschäfte, derzeit Put-Optionen. Beispiel Nokia: Walter hat eine Put-Option auf den Mobilfunker geschrieben, Basis 13 Euro, und dafür 2,60 Euro kassiert. Gefahr: Er bekommt die Aktie eventuell zum Oktober-Termin ins Depot gebucht. "Aber das macht nichts. Für netto 10,40 Euro würde ich Nokia so oder so kaufen." Diese Art Geschäfte bringen dem Fonds pro Jahr rund fünf Prozent Plus ein. Keine Magie – sonder ganz einfach nur clevere Strategie.
Fazit: Ein solides Basis-Investment
Fazit: Winfried Walter kombiniert Value mit Growth. Das i-Tüpfelchen sind Optionsgeschäfte. Geringe Schwankungen schonen die Nerven. Damit wird der Fonds zum soliden Basis-Investment.
Fonds im Überblick:
Fonds: Albrech & Cie. Optiselect
WKN: 933882
Fondsmanager: Winfried Albrecht, Stephan Albrech, Wolfgang Over und Peter Scheider
Auflegungsdatum: 14.4.2000
Fondsvolumen: 9,4 Mio. Euro
Ausgabeaufschlag: bis 5,00 %
Jahresgebühr: 1,25 %
Mindestanlage: 2500 Euro
Wertentwicklung
seit 1.1.2001: -7,9 %
seit 1.1.2002: -14,3 %
Top-Ten-Werte
1. Samsung Electronics: 5,7 %
2. Leoni: 5,4 %
3. Indus: 5,3 %
4. Beru: 5,2 %
5. Campari: 5,1 %
6. Hannover Rück: 4,9 %
7. China Mobile: 4,9 %
8. Krones Vz: 4,4 %
9. CSM: 4,3 %
10. Sovereign: 3,9 %
Summe: 49,1 %