Haus-Invest kauft Konsumtempel in Lissabon
Nur wenige Kilometer südlich von Lissabon, in Almada, fängt für die Bewohner der Tejo-Metropole ein Dorado an. Unter Glaskuppeln und überdachten Boulevards reihen sich auf einer Gesamtfläche von 74000 Quadratmetern 250 Einzelhandelsgeschäfte, Supermärkte, Cafes, Restaurants und ein Kinopalast.
Kosten von 250 Millionen Euro
Eigentümer ist die Commerz Grundbesitz Investmentgesellschaft (CGI). Sie hat den Konsumtempel für den Offenen Immobilienfonds Haus-Invest erworben. Auf 250 Millionen Euro beziffert Bärbel Schomberg, die Geschäftsführerin des Haus-Invest, die Kosten für Projektentwicklung und Bau der Anlage.
Keine Probleme bei der Finanzierung
Finanzierungsprobleme hatte sie trotz dieses Volumens nicht. "Wir haben im vergangenen Jahr so hohe Mittelzuflüsse verzeichnet wie nie zuvor", sagt sie. 2,85 Milliarden Euro zahlten Anleger in den Fonds ein.
Seit Januar 500 Millionen Euro Zuflüsse für den Haus-Invest
Gut möglich, dass dieses Rekordergebnis auch 2003 übertroffen wird. Seit Januar verzeichnete der Haus-Invest neue Zuflüsse von 500 Millionen Euro. Eine Summe, von der Aktien- oder Rentenfondsmanager nur träumen können.
"Anleger suchen nach sicheren Häfen"
"Nach drei Jahren Börsen-Baisse haben viele Anleger die Hoffnung auf zweistellige Renditen begraben. Sie suchen nach sicheren Häfen", erklärt Schomberg die Immo-Euphorie.
Seit 1959 noch kein Verlustjahr für einen Immobilienfonds
Warum Anleger die Offenen Immo-Fonds favorisieren: Seit Auflegung des ersten Produkts 1959 beendete noch kein Fonds ein Jahr mit einem Minus. Und angesichts der herben Verluste bei Aktienanlagen erscheint auch die durchschnittliche Rendite von fünf bis sechs Prozent keineswegs als langweilig.
Furcht vor niedrigeren Renditen
Die wachsende Attraktivität könnte der Wertentwicklung schaden, fürchten besorgte Anleger. Grund: Die Gesellschaften finden nicht mehr so schnell lukrative Objekte, die sie kaufen können – und parken deshalb das Investorengeld auf Festgeldkonten, die nur mit rund drei Prozent verzinst werden. Eine weitere Befürchtung: Die Mieten in den europäischen Metropolen wie Paris, London, Madrid oder Frankfurt gehen nach unten.
Kein Mangel an attraktiven Immobilien
Alles nur Panikmache? Schomberg wehrt ab: "Unsere frei verfügbare Liquidität liegt bei 17,4 Prozent, 20 sind für einen Immo-Fonds ideal. Die Mittel brauchen wir für den Kauf von Gebäuden und für Anleger, die ihre Anteile verkaufen wollen." Einen Mangel an attraktiven Immobilien könne sie nicht erkennen. "Neben Portugal sehen wir in Norditalien gute Chancen."
Gute Bonität, kein Problem mit sinkenden Mieten
Für ebenso attraktiv hält sie Brüssel, wo vor allem die Beamten der EU-Beitrittsländer Büroräume suchten. Zudem sei die Mehrzahl der Fonds-Immobilien langfristig an Unternehmen mit guter Bonität vergeben. Von Mietrückgängen sei man daher nicht betroffen.
KanAm Gruppe setzt auf Deutsche Bank ...
Auch die Investmentgesellschaft der KanAm Gruppe weiß das Geld der Anleger zu platzieren. Sie meldete diese Woche den Erwerb des Winchester House in London für den KanAm Grundinvest Fonds. Der Mieter dürfte so schnell nicht Pleite gehen: Das Bürogebäude ist Hauptsitz des globalen Investmentgeschäfts der Deutschen Bank.
... und US-Justizministerium
"Auch in Washington stehen wir vor einem weiteren Abschluss", sagt KanAm-Fondsmanager Hans-Joachim Kleinert. Schwierigkeiten mit dem Mieter sind dort ebenso wenig zu erwarten. Beziehen wird das Gebäude das US-Justizministerium.
KanAm Grundinvest will 2003 zwölf Büro-Immobilien erwerben
Insgesamt will Kleinert 2003 zwölf Büro-Immobilien erwerben. Den Einwand, das hohe Akquisitionstempo gehe zu Lasten einer sorgfältigen Überprüfung, lässt er nicht gelten: "Wir haben an den wichtigsten Standorten Experten vor Ort. Über Qualität, Lage und Marktpreise sind wir bestens informiert."
In 2002 eine Rendite von 7,3 Prozent beim KanAm Grundinvest
Wie gut das Netzwerk von KanAm funktioniert, zeigt der Blick auf die Rendite. 2002 erzielte Kleinert 7,3 Prozent. Ähnlich gut will er auch dieses Jahr abschneiden.
Langer Atem nötig
Fazit: Wer sein Portfolio gegen Verluste absichern will, ist mit den Offenen Immo-Fonds immer noch gut beraten. Allerdings: Der Ausgabeaufschlag ist hoch und bewegt sich zwischen fünf und 5,5 Prozent. Wer einsteigt, muss einen langen Anlagehorizont mitbringen.
Offene Immobilienfonds:
Fonds: WKN
1. KanAm Grundinvest: 679180
2. WestInvest InterSelect: 980142
3. SEB Immoinvest: 980230
4. Haus-Invest: 980701
5. grundbesitz-invest: 980700
6. Difa-Grund: 980551
7. WestInvest 1: 980140
8. CS Euroreal: 980500
9. iii-Fonds: 3 982006
10. Difa-Fonds Nr 1: 980550
Fonds: Wertentwicklung 2002 in %
1. KanAm Grundinvest: 7,3
2. WestInvest InterSelect: 6,7
3. SEB Immoinvest: 6,1
4. Haus-Invest: 5,9
5. grundbesitz-invest: 5,8
6. Difa-Grund: 5,6
7. WestInvest 1: 5,5
8. CS Euroreal: 5,5
9. iii-Fonds: 3 5,3
10. Difa-Fonds Nr 1: 5,2
Fonds: Wertentwicklung seit 1.1.2003 in %
1. KanAm Grundinvest: 0,6
2. WestInvest InterSelect: 0,7
3. SEB Immoinvest: 0,6
4. Haus-Invest: 0,5
5. grundbesitz-invest: 0,6
6. Difa-Grund: 0,7
7. WestInvest 1: 0,7
8. CS Euroreal: 0,4
9. iii-Fonds: 3 0,1
10. Difa-Fonds Nr 1: 0,7