Fukui gilt als Konservativer
Denn Fukui gilt als konservativ, als ein Mann, der nicht aggressiv gegen die Deflation in Japan ankämpfen wird. "Er ist gleich gestrikt wie sein Vorgänger", sagt DWS-Fondsmanagerin Lilian Haag. "Kein starker Charakter."
Kein Inflationsziel
Revolutionäre Ideen wie die Einführung eines Inflationsziels für Japan sind damit wohl zunächst vom Tisch. "Wir werden weiterhin keine Notenbank haben, die die Initiative ergreift", kommentiert auch Jesper Koll, Chef-Volkswirt und Japan-Kenner von Merrill Lynch, die Personalentscheidung.
Hoffnung auf Stellvertreter Fukuis
Abzuwarten bleibt allerdings, welchen Einfluss die beiden neuen Stellvertreter Fukuis haben werden. Toshiro Muto und Kazumasa Iwata gelten als enge Vertraute von Premier Junichiro Koizumi. Vielleicht schaffen sie es, dessen Reform- und Inflationierungsbemühungen voranzutreiben.
Lilian Haag: "Japan braucht Inflation"
"Was Japan braucht, um Druck von den Unternehmensmargen zu nehmen, ist Inflation. Auch, damit die Leute ihren Konsum in Erwartung fallender Preise nicht weiter aufschieben", erklärt Fondsmanagerin Haag.
"Trotz aller gesamtwirtschaftlicher Probleme gibt es Lichtblicke"
Für sie ist Japan trotz des konservativen neuen Chef-Notenbankers ein gutes Investment. "Trotz aller gesamtwirtschaftlicher Probleme gibt es Lichtblicke: solide Unternehmen und günstige Bewertungen." So liegt das Preis/Buchwert-Verhältnis bei japanischen Unternehmen bei 1,2 – die Konkurrenz in den USA bringt es dagegen im Schnitt auf drei.
DWS-Expertin Haag bleibt daher bei ihrem Urteil: "Stark fallen wird Japans Börse nicht mehr. Und solange europäische und amerikanische Aktien nicht laufen, werden die Japaner die Nase vorn haben."