FT HighDividend: Ein lukrativer Holland-Import

Jorik van den Bos hat eine Vorliebe: "Ich lese gerne über Unternehmen", sagt der Niederländer. Keine schlechte Voraussetzung für einen Fondsmanager. Denn van den Bos managt für Frankfurt-Trust den FT HighDividend. In Holland heißt der gleiche Fonds Postbank Hoog Dividend und ist dort bereits seit drei Jahren sehr erfolgreich: Er hat in der Baisse kaum verloren. Funds |

"Dividende ist Cash"

Mit einem einfachen Konzept. Der Fonds setzt auf Aktien mit einer hohen Dividendenrendite. "Dividende ist Cash. Das heißt, Unternehmen brauchen Geld, um Dividende zahlen zu können", sagt der Fondsmanager von der FT-Mutter ING und fügt an: "Enron, Tyco und Worldcom haben eines gemeinsam: sie haben keine oder nur geringe Dividenden gezahlt."

Van den Bos arbeitet mit einer festen Entscheidungsregel

"Im Durchschnitt streben wir eine Dividendenrendite von vier Prozent an", sagt van den Bos. Aktuell liege sie bei etwa sechs Prozent. Dabei arbeitet er mit einer festen Entscheidungsregel: Kaufe, wenn die Dividendenrendite über 3,3 Prozent liegt. Verkaufe, wenn sie unter drei Prozent fällt.

Der Hintergrund ist einfach, aber einleuchtend: Wenn der Kurs einer Aktie steigt, fällt automatisch die Dividendenrendite. "Im Idealfall entspricht der Rückgang der Dividenderendite von 3,3 auf drei Prozent einem Kursanstieg der Aktie um zehn Prozent", sagt van den Bos. Aber es sei genauso möglich, dass ein Unternehmen die Dividende kürzt. Dann entsteht dem Fonds ein Verlust.

Zusammenarbeit von Mensch und Computer

Bei der Auswahl der Titel lässt van den Bos seine Computer weltweit rund 35 000 Werte nach Liquidität und Dividende durchleuchten: "Ein Mensch allein kann das nicht schaffen." Diese erste Selektion lässt 150 Titel übrig. "Aber mit diesen Titeln würde ich nicht eine Nacht ruhig schlafen", erklärt der Fondsmanager.

Herausfinden, wo eine Kürzung der Dividende am unwahrscheinlichsten ist

Deshalb prüft er beispielsweise noch, inwieweit die Dividende durch die Gewinne der Unternehmen gedeckt ist. Zudem helfen ihm 15 Sektorspezialisten, die herausfinden sollen, wo eine Kürzung der Dividende am unwahrscheinlichsten ist. So kommen letztlich etwa 100 Werte in den Fonds, die van den Bos in der Regel gleich gewichtet.

Die Kürzung der Dividende ist ein schlechtes Omen

Der Aufwand lohnt. So hatte der FT HighDividend keine Aktien der britischen Versicherer, die vor einigen Wochen ihre Dividende senkten. "Aber Ahold hatten wir leider im Fonds", sagt van den Bos. Der Bilanzbetrug hat ihn überrascht. Sein Trost: "Die Rendite für das Jahr hat das nicht verdorben."

Kaufen will er die Aktie trotz inzwischen zweistelliger Dividendenrendite aber nicht mehr: "Ahold hat die Dividende gekürzt – das ist ein schlechtes Signal." Dadurch drohen weitere Kursverluste.

Van den Bos über Snam Rete Gas: "Die fördern kein Gas, sondern Cash"

Besser gefällt ihm Snam Rete Gas, ein italienischer Gasnetzbetreiber. "Die fördern kein Gas, sondern Cash", sagt er überspitzt. Grund: geringe Ausgaben und hohe Einnahmen durch die Monopolstellung des Unternehmens.

Höhere Divididenden: "Aber unser Research muss heute mehr leisten"

Doch nicht immer fällt der Kauf einer Aktie so leicht. "Heute haben wir zwar auf den ersten Blick mehr Unternehmen mit einer hohen Dividendenrendite. Aber die Qualität dieser Unternehmen ist oft schlecht. Deshalb muss unser Research mehr leisten." Und er selbst muss noch mehr über Unternehmen lesen.

Ein guter Fonds in schlechten Zeiten

Fazit: Der FT HighDividend ist ein guter Fonds in schlechten Zeiten. In Deutschland ist er erst seit ein paar Monaten zu  haben. Sein identischer Schwesterfonds, der Postbank Hoog Dividend, macht in Holland schon seit drei Jahren Furore. Den MSCI World hat er seit Anfang 2001 um 40 Prozentpunkte abgehängt. Eine stolze Leistung von Fondsmanager Jorik van den Bos.

 

Fonds im Überblick:

Fonds: FT HighDividend
Anlageschwerpunkt: Aktien weltweit

Fondsgesellschaft: Frankfurt-Trust
Fondsmanager: Jorik van den Bos

WKN: 531 741
ISIN: DE 000 531 741 6

Fondsvermögen: 20,2 Mio. Euro 
Auflegungsdatum: 6. November 2002
 
Ausgabeaufschlag: 5,00 % 
Jahresgebühr: 1,25 %
 
Mindestanlage: 2500 Euro 
Sparplan: ab 50 Euro

Sektor-Allokation: (per 28.02.2003)
· Finanzsektor: 33,70%
· Konsumgüter: 19,6%
· Energie und Versorger: 19,0%
· Telekom: 7,0%
· Sonstige: 12,5%
· Liquidität · 8,2%


Top Ten: (per 28.02.2003)
1. Australia & Newzealand Bank Group (AUD): 1,5 %
2. Kinder Morgan Energy Partners (USA): 1,5 %
3. Occidental Petroleum ((USA): 1,5 %
4. Snam Rete Gas (I): 1,5 %
5. BCE (CAN): 1,4 %
6. Royal Dutch (NL): 1,4 %
7. Telecom Italia Mobile (I): 1,4 %
8. Verizon Communications (USA): 1,4 %
9. Kelda Group (GB): 1,3 %
10. Kimco Reality (USA): 1,2 %

Quelle Daten, Foto: Frankfurt-Trust

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