JB Multipartner - SAM Sustainable Water Fund

Die Schweizer SAM, die auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit (Sustainability) eine Pionierrolle eingenommen hat, konnte sich seitdem in diesem Bereich als Marktführer etablieren. Im September letzten Jahres wurde für den Bereich Wasser zusammen mit Julius Bär ein Produkt lanciert, dass diesen Ansatz anwendet. FondsConsult sprach mit Dieter Küffer, der den Fonds als verantwortlicher Manager betreut. Funds |

Fondsdaten und Benchmark

Der SAM Sustainable Water wurde am 28.09.2001 aufgelegt und verwaltet derzeit (31.03.2003) ein Vermögen von 8,3 Mio. Euro. Dieter Küffer managt den Fonds seit Auflegung. Unterstützt wird er von 4 Analysten und einem wissenschaftlichen Beirat. Der Fonds investiert in Unternehmen, die in den Bereichen Wasserverteilung/-management, Reinigung, Nachfrageeffizienz und Wasser für Nahrung tätig sind. Die offizielle Benchmark des Fonds ist der MSCI World Index, da der Fonds über seinen Themenansatz versucht, den breiten Markt zu schlagen.

Managerprofil

Dieter Küffer, CFA, begann seine Karriere bei der Aargauischen Kantonalbank. Anschließend war er in verschiedenen Positionen bei der ehemaligen Swiss Bank Corporation (jetzt UBS) tätig, u.a. im Privat Banking und im Asset Management. Nach dem Zusammenschluss zeichnete er als Teamleiter verantwortlich für den Integrationsprozess der Teams für institutionelle Mandate aus der Schweiz. 1993 erwarb er die Zusatzqualifikation zum „Swiss-Certified Banking Expert“ und 2002 den CFA (Certified Financial Analyst).

Anlagestrategie/Investmentprozess

Der Investmentprozess des Fonds ist in vier Stufen unterteilt, der sehr stark am „Sustainability-Gedanken“ orientiert ist.
Die makroökonomische Analyse bildet den ersten Schritt, ist jedoch von untergeordneter Bedeutung, da das Investmentthema Wasser mit seinen genannten und als attraktiv betrachteten Teilbereichen bereits auf dieser Ebene identifiziert wurde und i.d.R. nur noch geringfügig modifiziert werden muss.
Den Hauptteil bildet die „SAM Corporate Sustainability Analysis“ mit den Teilschritten Screening, Assessment und Focused Analysis. Im Screening-Prozess werden die Unternehmen mit Hilfe eines hauseigenen Modells (detaillierter Fragebogen) nach den Kriterien Ökonomie, Ökologie und Soziales gerankt. Die besten 15% einer Vergleichsgruppe bilden die sog. „Qualifier List“ (ca. 300 Titel). Anschließend werden im Assessment zum einen industriespezifische qualitative Kriterien -wie z.B. in der Pharmabranche: Umgang mit Gentechnologie und Umweltrisiken- untersucht. Zum anderen analysiert das Management die Finanzseite der Unternehmen relativ zu seinen Konkurrenten. Hier achtet man vor allem auf Kennzahlen wie Cash-flow, Qick-ratio, EBIT und den Altman´s Z-score (Wahrscheinlichkeit, dass die Firma Konkurs geht), aber auch auf die Richtlinien in der Rechnungslegung. Die Firmen, die über dem Industriedurchschnitt liegen und gewisse Minimum-Kriterien erfüllen, bilden die „Investment List“. Abschließend folgt die „Focused Analysis“ bei der jedes Unternehmen für sich in Bezug auf Nachhaltigkeit, strategischer Marktposition und Wettbewerbsvorteil bewertet wird. Eine DCF-Bewertung ist ebenso Bestandteil dieser Phase, die in der abschließenden „Focused List“ mündet.
In der dritten Stufe erfolgt die Portfoliokonstruktion, in der -bei einem Investmenthorizont von 3 Jahren- die nach dem DCF-Modell am attraktivsten bewerteten Unternehmen der „Focused List“ unter Beachtung der Investmentrichtlinien des Fonds in das Portfolio aufgenommen werden.
Das abschließende Risikomanagement komplettiert den Investmentprozess. Kurz- und mittelfristige Risiken werden durch die Messung von Tracking Error, Volatilität und Value at Risk kontrolliert. Diese müssen auf monatlicher Basis vom Fondsmanager an verschiedene Stellen gemeldet werden (Compliance, Head of Investment Product, Investment Policy Committee). Das langfristige Risiko wird durch das rigorose Research begrenzt.

Portfolio

In der Länderallokation ist der Fonds derzeit nahezu gleichmäßig auf die Regionen Nordamerika (45,8%) und Europa (46,2%) verteilt. Eine kleinere Position ist in Singapur zu finden. Auf der Subsektorebene sind die Bereiche Verteilung und Management (36,6%) und Reinigung (27,9%) am stärksten gewichtet, es folgen Wasser für Nahrung (18,2%) und Nachfrageeffizienz (12,4%). Die Cashquote beträgt momentan ca. 5%. In den Top Ten finden sich relativ viele unbekannte Werte -was jedoch aufgrund des Sektors nicht verwundert- wie BWT, Novozymes, Cuno aber auch Big-Player wie Unilever. Der Fonds enthält derzeit 29 Titel.

Performance

Dem Management gelang es zum Stichtag 31.03.2003, den MSCI World seit der Auflegung um 12,8 % zu schlagen, man konnte sich jedoch der allgemeinen Entwicklung an den Aktienmärkten nicht entziehen und verlor absolut 19,7%. Im laufenden Jahr liegt der Fonds mit einem Wertverlust von 2,6% deutlich besser als seine Benchmark (-9,0%).

Ausblick des Managements

Für Dieter Küffer ist das Thema Wasser mehr als nur einen Blick Wert. „Zum einen steigt der Wasserverbrauch überproportional mit dem Bevölkerungswachstum, dazu kommt ein starker Erneuerungsbedarf der bestehenden Infrastruktur (Städte wie London oder Mailand haben z.B. extrem alte Bewässerungssysteme und Kläranlagen) sowie das wachsende Gesundheitsbewusstsein der Menschen“. Die steigende Nachfrage nach sauberem Wasser und die großen Herausforderungen dieses Wasser bereitzustellen, wird seiner Meinung dazu führen, dass die Nachfrage nach Dienstleistungen und Technologie im Bereich Wasserreinigung, Verteilung und Management von Wasser und wassersparende Lösungen steigen wird. Auf der anderen Seite räumt Küffer ein, dass z.B. Privatisierungen im Wassersektor aufgrund der Mentalität der Bevölkerung immer eine „Gratwanderung“ sind und oft die Menschen nicht bereit seien, für ein vermeintlich öffentliches Gut mehr zu bezahlen. Viele Probleme müssen den Menschen erst bewusst gemacht werden: „Man hat z.B. in einer Studie festgestellt, dass die männlichen Fische aufgrund von der Pille oder ähnlich wirkenden chemischen Stoffen im Wasser in vielen Gebieten von England eine Verweiblichung aufzeigen. Auch geht man davon aus, dass die Fruchtbarkeit der Fischbestände unter dieser Tendenz leidet“, macht der Manager den Aufklärungsbedarf deutlich.

FondsConsult Einschätzung

Besonders positiv ist der sehr klar strukturierte Investmentansatz sowie das umfassende Know-How von SAM auf dem Gebiet des nachhaltigen Investierens hervorzuheben. Dieter Küffer hinterließ ebenfalls einen kompetenten Eindruck. Problematisch sehen wir derzeit noch das sehr geringe Fondsvolumen.

Der Fonds eignet sich für Anleger, welche die Themen Wasser und Sustainability miteinander verbinden wollen und gleichzeitig sich des relativ defensiven und vor allem langfristigen Charakters des Fonds bewusst sind.


FondsConsult Research AG
Tilo Marotz, 10.04.2002

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