Merrill Lynch: Fondsmanager sehen schwarz

Eine aktuelle Umfrage von Merrill Lynch unter mehr als 300 Fondsmanagern zeichnet ein tristes Bild: Obwohl Aktien weiter als unterbewertet angesehen werden, gelten diese nicht mehr als überverkauft. Funds |

In der zwischen dem 3. und 10. April durchgeführten Befragung zeigt sich auch, dass der Cash-Bestand immer weiter abnimmt: Das Argument, viele Fondsmanager warten mit hohen Cash-Beständen auf einen Einstieg bei Aktien, dürfte also nicht stimmen. Die Ergebnisse im Detail:

Die monatlich durchgeführte Befragung unter 314 internationalen Fondsmanagern fand zu einem äußerst interessanten Zeitpunkt statt: In die Zeit zwischen den 3. und 10. April fiel nämlich die Besetzung Bagdads durch die alliierten Truppen, welche die geopolitischen Unsicherheiten bezüglich der Dauer des Irak-Krieges endgültig beseitigt hat.  

Einstelliges Wachstum der Unternehmensgewinne 

Gleich vorweg: Die meisten Fondsmanager sehen weiterhin pessimistisch in die Zukunft. Die durchschnittlich erwartete Steigerung der Unternehmensgewinne beträgt wie im Vormonat 6 Prozent, nur 13 Prozent der Fondsmanager glauben an ein weltweites Gewinnwachstum pro Aktie von mehr als 10 Prozent. Am Profitabelsten sollten dabei nach Ansicht der Anlageexperten US-amerikanische und globale Aktien sein – in Europa erwartet man sogar noch weniger Wachstum als in Japan!  

US-Dollar überbewertet 

Dafür halten aber 53 Prozent der Befragten den US-Dollar auf dem aktuellen Niveau für überbewertet, im März lag der entsprechende Anteil lediglich bei 38 Prozent. 

Hohe Volatilitäten lassen Aktien teurer erscheinen 

Befragt wie stabil sich die Unternehmensgewinne zukünftig entwickeln werden, äußerten 55 Prozent der Fondsmanager die Befürchtung weiter ansteigender Volatilitäten. Höhere Volatilitäten rechtfertigen aber wiederum niedrigere KGV’s, so die Studie von Merrill Lynch. Man solle sich in Zukunft also weiterhin auf nur sehr schwer prognostizierbare Cash Flows einstellen, was im Umkehrschluss Aktien nicht mehr ganz so billig erscheinen lasse.   

Erwartungen trüben sich ein 

Die Erwartungen sind deshalb sehr gedämpft: 69 Prozent der Befragten gehen zwar von einem höheren Aktienkursniveau in 12 Monaten aus, dieser Anteil liegt damit aber auf dem niedrigsten Stand seit 5 Monaten. Die Anleihenmärkte werden wie schon im Vormonat von 64 Prozent der Fondsstrategen für unterbewertet gehalten. 

Fondsmanager bereits voll investiert 

Aktien bleiben vor diesem Hintergrund mit derzeit 51 Prozent (Vormonat: 49 Prozent) neutral gewichtet. Die durchschnittliche Cash-Position sank dagegen von 5,4 auf 4,6 Prozent, der niedrigste Wert seit Jahresbeginn. Die Fondsmanager scheinen also durchwegs voll investiert zu sein. Ein Faktum das wohl einige überraschen dürfte.   

Warum werden Versicherungen untergewichtet? 

Auf Sektorebene favorisieren die Fondsmanager derzeit Pharma und Healthcare. Zyklische Konsumgüter und Versicherungen werden dagegen untergewichtet. Letzteres scheint aber unlogisch: Denn zusammen mit den Sektoren Technologie und Konsumgüter gelten Versicherungen laut der Umfrage als klar unterbewertet. Und sollten sich die Aktienmärkte nach dem Irak-Krieg weiter erholen, gilt diese Branche als Hauptprofiteur.    

Druck auf Unternehmen nimmt langsam ab 

Am Schluss noch ein interessantes Detail am Rande: Der Druck der Fondsmanager auf die Unternehmen nimmt langsam ab. Nur noch 47 Prozent (Vormonat: 53 Prozent) der Anlagestrategen, der geringste Wert seit Jahresanfang, fordert die Firmenleitungen auf, den Cash Flow zur Rückzahlung von Schulden einzusetzen. Ein gutes Zeichen?

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