ABS - eine Definition
Asset Backed Securites sind Wertpapiere, deren Leistungen nicht durch einen Emittenten sondern durch einen Pool zugrunde liegender Forderungen oder Wertpapiere abgesichert werden. Dabei werden spezielle Gesellschaften (SPV - Special Purpose Vehicle) ausschließlich zum Zweck der Refinanzierung eines Forderungspools gegründet. Sogenannte Forderungspools können beispielsweise aus Kreditkarten- oder Autoleasingforderungen bestehen. Durch die Zusammenfassung einer großen Anzahl von Forderungen entsteht ein Risikoausgleich. Das Ausfallsrisiko der einzelnen Schuldner wird reduziert.
Die SPV emittiert ihrerseits Inhaberschuldverschreibungen mit unterschiedlicher Bonität. Investoren haben selbst die Möglichkeit zu Auswahl der entsprechenden Risikoklasse. Dabei spielt die Bestimmung des gewünschten Risiko/Ertragsverhältnisses eine wichtige Rolle.
Wasserfallprinzip für Kreditausfälle und Cash Flows
Im Zusammenhang mit ABS gibt es einen weiteren wichtigen Begriff. Das `Wasserfallprinzip` beschreibt die Behandlung von Erträgen und Kreditausfällen mit Bezug auf die einzelnen Risikoklassen der von SPV emittierten Inhaberschuldverschreibungen. Erhaltene Cash Flows kommen den Tranchen mit den besten Ratings zugute. Andererseits müssen Kreditausfälle von den am Schlechtesten bewerteten Tranchen aufgefangen werden.
Arten von ABS - klassische und synthetische
Die gängige Klassifikation von ABS sieht eine Einteilung in klassische ABS und synthetische ABS vor. Zur ersten Gruppe gehören vor allem Mortgage Backed Securities, ABS im engeren Sinn und Collateralized Debb Obligations. Der neu aufgelegte Oppenheim Asset Backed Securities Fonds investiert grundsätzlich in alle drei Gruppen der klassischen ABS.
Emissionsvolumen in Europa wächst kontinuierlich
In den letzten Jahren wurde ein kontinuierlicher Anstieg des Emissionsvolumens in Europa beobachtet. Im Jahr 1996 betrug dieses Volumen noch EUR 35,3 Mrd und hatte sich 1999 mit EUR 79,8 Mrd. bereits mehr als verdoppelt. Für 2003 rechnet man mit einem Volumen von EUR 155 Mrd. Die Emittenten sind zum Großteil Finanzinstitute, deren Anteil jedoch von 79 % im Jahr 2000 bereits auf 67 % im Jahr 2002 gesunken ist. Dagegen hat sich der Anteil der Emittenten aus dem Unternehmensbereich im gleichen Zeitraum von 9 % auf 13 % erhöht.
Ratings und Währung der europäischen ABS
Im vergangenen Jahr betrug der Anteil der ABS mit AAA-Rating ingesamt 81,4 %. Im Vergleich dazu hatten 5,7 % der Emissionen ein AA-Rating aufzuweisen und weitere 6,4 % ein A-Rating. Zwei Drittel der europäischen ABS Emissionen wurden in EUR durchgeführt. Dieser Anteil stieg von 52 % im Jahr 2000 an. Dagegen verlieren USD und Pfund als Emissionswährung.
Ein Drittel der ABS werden im Jahr 2000 in UK emittiert, 20 % in Italien und weitere 11 % in Spanien. Deutschland liegt bei 6 %, wobei sich der Anteil gegenüber 2001 verdoppelt hatte. Interessanterweise sind die Ratings der ABS sehr stabil im Zeitablauf. 99,6 % der Anleihen waren zum Beginn des Jahres mit AAA geratet und waren dies auch zum Ende des Jahres. Unternehmensanleihen weisen hier einen leicht geringeren Wert auf, der jedoch auch über 92 % liegt.
Dr. Michaela Kiermeier, Senior Portfolio Managerin der Oppenheim KAG: "ABS sind sicherer als Unternehmensanleihen. Im Investment Grade Bereich der ABS ist ein Upgrade wahrscheinlicher als ein Downgrade."
Die wichtigsten ABS Sektoren 2002
Mit einem Anteil von 43 % liegen die Residential Mortgage Backed Securities, d. h. verbriefte private Hypothekarkredite, weit vor anderen Sektoren. Collateralized Debt Obligations, verbriefte Kredite oder Schulden, repräsentierten 18 % und Commercial Mortgage Backed Securites, gewerbliche Hypothekarkredite, ingesamt 10 %.
Spreads - je nach Risikoklasse
Die Höhe der Spreads, d. h. den Zusatzertrag gegenüber klassischen Staatsanleihen, bestimmt sich nach der Risikoklasse. von +10 Bp für Pfandbriefe bis zu +600 Bp für Mezzanine Finanzierungen, die mit BB eingestuft werden, finden sich alle Kombinationen im gesamten Spektrum dieser Anlageklasse. Der Großteil der Anleihen ist als Floating Rate Note konzipiert (ca. 90 % im Jahr 2002). Dadurch ist das Risiko der ABS relativ gering.
Investmentprozess - Analyse der Tranchen und Deals
Der wichtigste Aspekt für erfolgreiches ABS Management ist sicherlich eine gute makroökonomische Entscheidungsgrundlage. Danach wird eine Branchen- und Ratingallokation durchgeführt. Der Einzeltitelauswahl und dem entsprechenden Monitoring wird auch eine ganz besondere Rolle zugesprochen. Vor allem ist die Analyse der Pools eine sehr zeitintensive und komplexe Aufgabe.
Oppenheim Asset Backed Securites Fonds
Der geplante Mehrertrag gegenüber dem 3 Monats EURIBOR liegt bei 125 Bp. bei einem durchschnittlichen Rating von A- ab. Es wird breit diversifiziert. Investiert wird in europäische Emissionen. Um als Anleihe im Fonds aufgenommen zu werden, muß die Emissionsgröße mindestens EUR 200 Mio. betragen. Max. 30 % wird in Tranchen mit A-Rating oder geringer gehalten. Im Euroland ABS-Portfolio gibt es derzeit über 45 % BBB-Rating, mehr als 25 % A-Rating und ca. 12 % AAA-Rating.
Fondsdaten im Überblick:
Auflegungsdatum: 16. 4. 2003
WKN: 064.858 (A)
Geschäftsjahresende: 31. Januar
Ausschüttung: ab 15. März
Managementgebühr 0,5 %