Julius Bär: Neue Welt der kleinen Zahlen

Dr. Gerhard Grebe, Chief Investment Officer der Julius Bär Kapitalanlage AG, erwartet für die mittelfristige Zukunft moderate Renditen für Aktien und Anleihen. Nach dem Platzen der Spekulationsblase bewegen sich die Kapitalmärkte in einem neuen Umfeld. Der Trend sinkender Renditen nähert sich dem Ende. Chancen und Risiken im aktuellen Kapitalmarktumfeld und die Strategie der US Notenbank. Die Aktien- und Anleihenstrategie von Julius Bär. Funds |

Der Trend fallender Renditen nähert sich dem Ende

Investoren beurteilen derzeit vor allem die Entwicklung auf den Anleihenmärkten mit großer Aufmerksamkeit. Nach dem Kursrückgang auf den Aktienmärkten mußten vor allem institutionelle Investoren ihre Portfolios in Anleihen umschichten.

Dr. Gerhard Grebe, Chief Investment Officer der Julius Bär Kapitalanlage AG: "Der Trend in Richtung fallende Renditen nähert sich dem Ende. Wir erwarten stark schwankende Rendite zwischen 4 % und 6 % bei langlaufenden Anleihen über die nächsten 5-10 Jahre." Dies erscheint auf den ersten Blick eine große Bandbreite zu sein. Verglichen mit den hohen Renditen der Sechziger und Siebziger Jahre von über 10 % sind jedoch Renditen rund um 5 % sehr gering.

Moderate Kapitalmarktprognose

Mittelfristig erwartet Julius Bär Aktienrenditen von 7 % und Anleihenrenditen von 5 %. Damit bewegen sich die Kapitalmärkte in einer `neuen Welt der kleinen Zahlen`.

Für 10-jährige Bundesanleihen prognostiziert Julius Bär ein Niveau von 4,10 % für 2003 und einen Anstieg auf 4,75 % für 2004. Der EZB Repo Satz sollte in den nächsten Jahren bei 2,25 % liegen. Für den USD sehen die Analysten von Julius Bär ein Gleichgewicht von 1,10.

Wirtschaftswachstum: 2003 ist ein Jahr des Übergangs

Für 2003 erwartet man für die Eurozone ein BIP Wachstum von 1 %, das im Jahr 2004 auf 2 % ansteigen sollte. Die Inflationserwartungen für die Eurozone sind moderat: 2 % für 2003 und 1,8 % für 2004.

Schulden: Unternehmen haben mit dem Abbau der Schulden begonnen

Dr. Gerhard Grebe: "Nicht unterschätzen sollte man die möglichen Auswirkungen der hohen Schulden - vor allem der US Haushalte und der US Unternehmen. Der Schuldenabbau bei den Unternehmen hat bereits begonnen. Die Verschuldung der privaten Haushalte in den USA liegt bei ca. 16,5 % des BIP und ist seit dem Jahr 1993 stark angestiegen. Damals lag der Wert bei ca. 12 %. Cash Flows werden in den Unternehmen zunehmends auch zum Abbau der Schulden verwendet und stehen nicht für Investitionen zur Verfügung. Bei den Privathaushalten muß man noch die stark gestiegenen Hypothekarkredite hinzuzählen."

Chancen und Risiken im aktuellen Kapitalmarktumfeld

Folgene Faktoren repräsentieren aus der Sicht der Julius Bär Analysten Chancen auf den Kapitalmärkten:

Eine Konjunkturerholung mit Gewinnwachstum erscheint zwar derzeit nicht sehr wahrscheinlich, würde jedoch die Chance für eine stärkere Erholung der Märkte bedeuten. Die Versorgung der Kapitalmärkte mit mehr als der unbedingt notwenditen Liquidität wäre auch sehr positiv zu sehen.

Weitere Zinssenkungen werden erwartet. Auf der Aktienseite sind  günstige Bewertungen und die Bodenbildung nach der Baisse ein positives Zeichen. Die Umsetzung notwendiger struktureller Reformen in Europa, vor allem in Deutschland, wären wichtig und würden sich positiv auf die Märkte auswirken.

Die Risiken auf den Märkten können in folgenden Punkten dargestellt werden:

Einerseits werden Gewinnschätzungen als noch zu hoch angesehen. Die geopolitischen Risiken sind in den letzten Monaten nicht gerade geringer geworden. Die Gesamtkosten inkl. Folgekosten des Irak-Krieges sind noch nicht abschätzbar und schließlich ist der Verfall des US Dollars eine Belastung für europäische und asiatische Exporteure.

Geldpolitik der US Notebank: Strategie, die Inflation ermöglicht

Dr. Gerhard Grebe geht davon aus, daß die US Notenbank bewußt eine Strategie verfolgt, die Inflation erzeugen kann: "Dies würde die Situation des Staates als großer Schuldner verbessern", erläutert Grebe. 

Vor diesem Hintergrund ist die Geldpolitik der US Notenbank in den nächsten Wochen und Monaten zu beurteilen.

Julius Bär: Anlagestrategie für Aktien und Anleihen

Auf der Aktienseite ist der Fokus eindeutig auf den Faktoren Kostensenkung, Schuldenabbau und hohe Dividendenrendite. Nach der Lösung des Irak-Konflikts hatten wir eine "Erleichterungsrally" der Large Caps erwartet, die von einer fundamental getriebenen Marktentwicklung gefolgt wird. Aufgrund der Konjunkturschwäche sieht Julius Bär Chancen im Small Cap Segment.

Bei Anleihen werden unterjährige, 1jährige sowie 9-10jährige Anleihen gemieden. Bevorzugt werden 3-4jährige Laufzeiten und Floater. Pfandbriefe und Unternehmensanleihen zur Renditeverbesserung sowie MBS und ABS sollten bestehenden Portfolios beigemischt werden.

 

 

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