Zukunftsvorsorge: Neuer Industriezweig und mehr Transparenz.
Das neue Pensionsvorsorgeprodukt bringt viele Multiplikatoreffekte und Innovationen für den Kapitalmarkt. Der Markt wird dynamischer und transparenter. Produkte von Fonds, Banken und Versicherungen wachsen zusammen, es entsteht ein neuer Industriezweig. Neben dem gesetzlich vorgeschriebenen Aktienanteil wird auch die Notwendigkeit zur Absicherung der Kapitalgarantie im Zukunftsvorsorgeprodukt für die Wiener Börse zu mehr Liquidität am Kassa- und Terminmarkt führen.
Die Wiener Börse hat am 26. Mai in Kooperation mit Univ.-Prof. Dr. Stefan Pichler* einen Workshop veranstaltet, in dem die Marktteilnehmer über Absicherungsmethoden für das Zukunftsvorsorgeprodukt diskutierten. Für den Terminmarkt werden in Abstimmung mit dem Markt neue Produkte angedacht.
Das Specialist-System der Wiener Börse AG. Wiener Börse AG stellt ihre KMU-Kompetenz unter Beweis
Aktive Marktbetreuung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für regionale Kapitalmärkte. "In regionalen Kapitalmärkten mit vielen im internationalen Vergleich klein- und mittelgroßen Unternehmen kommt der Marktorganisation und einer aktiven Handelsunterstützung eine ganz entscheidende Bedeutung für einen liquiden Handel zu. Gerade in diesem Bereich hat die Wiener Börse in den letzten Jahren ein einschlägiges Know-how entwickelt" sagte Dr. Erich Obersteiner, Mitglied des Vorstandes der Wiener Börse AG.
NEU: Liquiditätsanbieter für 70 Wertpapiere im Auction market
Internationalen Standards und dem Ruf nach Transparenz und unmittelbarer Ausführbarkeit von Kundenorders folgend, bietet die Wiener Börse AG neben dem Specialist System im Prime Market und im Standard Market Continuous auch für Wertpapiere im Auction Market die Möglichkeit einer klar definierten Betreuung. Die Anfang November eingeführte Betreuung im Auction Market findet großen Anklang und umfasst bereits 70 Wertpapiere. "Gerade in einem Markt für mittelständische Unternehmen kommt einer aktiven Liquiditätsunterstützung eine entscheidende Rolle zu. Die hohe Anzahl an Betreuungsverträgen nur knapp ein halbes Jahr nach Einführung unterstreicht die Notwendigkeit unseres Angebots", so Erich Obersteiner.
Mehr Transparenz durch offenes Orderbuch
Sechs österreichische Betreuer, die Bank Austria Creditanstalt, Capital Bank, Erste Bank, Euro Invest Bank, ÖVAG und Oberbank, bieten verbindliche Kauf- und Verkaufspreise in 70 Wertpapieren. Die gesamte Orderbuchtiefe ist für sämtliche Handelsteilnehmer und Investoren sichtbar, das Orderbuch wird gänzlich geöffnet.
*) Technische Universität Wien, Principal Consultant bei PricewaterhouseCoopers
2003: Specialist-Ausschreibung
Das einmal jährlich stattfindende Ausschreibungsverfahren für Specialist-Verpflichtungen am Kassa- und Derivatmarkt startete im März. Nach Auswertung der Angebote kann die Wiener Börse eine erfreuliche Bilanz ziehen: Trotz der schwierigen Marktlage gab es in Österreich ein ungebrochenes Interesse an Specialist-Verpflichtungen. Im Ausland kam es mitunter zu umfangreichen Rücklegungen ähnlicher Verpflichtungen. Diese Tatsache unterstreicht das ungebrochen hohe Interesse der Marktteilnehmer an und ihre große Verbundenheit mit dem Wiener Handelsplatz.
Insgesamt werden am Kassamarkt 46 Wertpapiere von einem Specialist betreut. Am Terminmarkt (otob market.at) werden neben Futures und Optionen auf den ATX 16 Optionen auf Aktien fließend gehandelt. Zusätzlich wurden für drei weitere Optionen auf Aktien der UNIQA Versicherungen AG, BBAG Österreichische Brau-Beteiligungs-AG sowie Semperit AG Holding Gebote abgegeben.
Durch das Specialist-System verringern sich die an der Wiener Börse von Liquiditäts-Betreuern (Market Makern) gestellten maximalen Spannen zwischen Kauf- und Verkaufs-orders von 2,5 Prozent um 0,3 Prozent auf 2,2 Prozent. Die Mindestmenge erhöht sich von durchschnittlich 1.579 Stück um über 40 Prozent auf 2.224 Stück.
Specialist System seit 1999 bewährt
Die Wiener Börse hat mit 1. April 1999 das Specialist System eingeführt. Die Bereitschaft des Specialists permanent zu kaufen und auch zu verkaufen ermöglicht eine unmittelbare Ausführung von Kundenorders und bringt damit mehr Liquidität in den Kapitalmarkt. Liquidität im Börsenhandel ist die Grundvoraussetzung für eine adäquate Bewertung von Aktien.
Je höher die Gewissheit ist, Aktien eines Unternehmens jederzeit kaufen oder verkaufen zu können, desto größer ist die Bereitschaft von Investoren, in diese Aktien zu investieren. Gerade in einem Markt mit - im internationalen Vergleich - geringerer Unternehmensgröße, kommt einer aktiven Liquiditätsunterstützung eine entscheidende Rolle zu.Für diese Dienstleistung zur Erhöhung der Liquidität im Markt ist der Specialist von der Wiener Börse von Transaktionsgebühren für die von ihm betreute Aktie befreit.
Quelle: Pressemitteilung der Wiener Börse AG