HSBC Europa Aktienteam in London und Paris
Aktuell setzt sich das europäische Aktienteam von HSBC aus 39 Investment Professionals zusammen. Seit der Übernahme der CCF durch HSBC ist das Team sowohl in London als auch in Paris unter der Leitung von Philippe Alter, CEO Pan European Equites, angesiedelt. Das europäische Modellportfolio wird von Philippe Hérault und drei weiteren Mitgliedern des Teams erstellt: Nick Dowell und Jeff Currington in London und Marie-Jo Lambert in Paris.
Die ersten 6 Monate
Philippe Hérault ist seit Herbst letzten Jahres für den Fonds verantwortlich. Hérault: "Nach geringfügigen Anpassungen im Portfolio betrachte ich den Fonds seit November 2002 als meinen Fonds. Wir werden uns auch in Zukunft stark auf das stock-picking konzentrieren, die Analyse des Konjunkturzyklus und die Einbeziehung in die Strategie wird in Zukunft jedoch noch verstärkt."
Beibehalten wird auf jeden Fall der Investmentprozeß für den Fonds. HSBC teilt das Investmentuniversum in Branchen nach MSCI ein. Jede dieser Branchen wird nach einem bestimmten Investmentstil verwaltet, wobei insgesamt sechs verschiedene Stile definiert werden.
Beispielsweise Energie und Rohstoffe nach dem "Commodity Cyclical" Stil oder Pharma und Healtcare nach dem "Defensive Growth" Investmentstil. Dazu werden wichtige Faktoren bestimmt, die großen Einfluß auf die Performance dieser 6 Stile haben können:
Investmentstil - Branchen - Einflußfaktoren
Commodity Cyclical - Energie, Rohstoffe - Rohstoffpreise
Industrial Cyclical - Kapitalgüter, Transport - Kapitalkosten
Consumer Cyclical - Auto, Konsumgüter, Einzelhandel - Konsumausgaben
Cyclical Growth - Medien, Technologie, IT, Telekom - Investitionen
Defensive Growth - Pharma, Gesundheitswesen, Versorger - Zinsstrukturkurve
Rate Sensitive - Banken, Versicherungen, Immobilien - Anleiherenditen
Alle Branchen und Investmentstile sind mehr oder weniger von der Entwicklung des Konjunkturzyklus abhängig. Bei der Aktienauswahl werden die Effekte der konjunkturellen Entwicklung gemeinsam mit den Fundamentaldaten der Unternehmen, ihren Finanzdaten und ihrer Bewertung analysiert. Das Modellportfolio wird in zwei Varianten erstellt.
Information Ratio: 0,5 als Zielwert
Das "Standard Portfolio" sollte planmäßig pro Jahr 1-2 % outperformen - bei einem tracking error von 2-3 %. Zwischen 70 und 110 Aktien sind in dieser defensiveren Variante im Portfolio enthalten.
Die Vorgaben für das "High Alpha Portfolio" sind höher. Es sollte 2-3 % jährliche Outperformance bei 4-6 % Tracking Error erzielen, und das bei rund 65 - 120 Aktien im Fonds.
In beiden Portfolios peilt man eine Information Ratio (Outperformance dividiert durch Tracking Error) von zumindest 0,5 an.
Seit Jahresbeginn lag der Fonds per Ende Mai 2003 mit 0,1 % im Plus (Benchmark FTSE World Europe -2,1 %). Der Fonds lag damit im 1. Quartil der Europa-Aktienfonds (S&P) und auch auf Kurs hinsichtlich der Information Ratio Vorgabe. Seit Ende November erzielte der Fonds -9,54 % und über die letzten 12 Monate -25,33 %.
In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres betrug die Outperformance gegenüber dem FTSE World Europe Index nach Angaben von HSBC 2 %.
Strategie und Ausblick
Nach der Analyse von Philippe Hérault sind europäische Aktien bereits in der frühen Wachstumsphase. In dieser ist die ökonomische Aktivität noch unterdurchschnittlich - sie steigt jedoch an.
Die Konjunktur in Europa sollte sich nach Ansicht von Hérault im 2. Halbjahr weiter erholen. Es gäbe Anzeichen für eine Bodenbildung und einen steigenden Bedarf an Ersatzinvestitionen, die vor 1-2 Jahren noch zurückgestellt wurden, jetzt jedoch nicht mehr aufgeschoben werden können.
Zu den größten Untergewichtungen des Fonds zählten Anfang Juni deutsche Kreditinstitute, die jedoch aufgrund der Übernahmephantasien im Markt wieder stark aufholen konnten. Übergewichtete Sektoren im Juni waren Dienstleistungen, Pharma/Biotech und Investitionsgüter.
Philippe Hérault (56) im Portrait
Berufserfahrung: 32 Jahre, davon 25 in der HSBC Gruppe.
Fondsmanager in der HSBC Gruppe seit 1978, zuerst für Privatkunden - danach als Europa-Fondsmanager. Nach seiner Tätigkeit bei Framlington, einer HSBC Tochtergesellschaft in UK, setzte Philippe Hérault 1999 seine Karriere bei HSBC Asset Management (Europe) SA fort. Zu Beginn seiner Karriere war Philippe Hérault u. a. bei UAP (franz. Versicherung, später mit AXA fusioniert) und Jessel-Securities tätig.
Philippe studierte in Paris (Politikwissenschaften, 1968) und absolvierte ein Post-Graduate Studium in Recht an der Sorbonne (1969) sowie in Volkswirtschaftslehre an der Universität Paris-Dauphine (1971).