Laut Jacob de Tusch-Lec, Fondsmanager der Artemis Global Equity Income Strategie, hat die beispielslose Notenbankpolitik der vergangenen Jahre einige bedeutende Marktgesetze außer Kraft gesetzt beziehungsweise sogar gänzlich auf den Kopf gestellt: „In einem normalen Finanzmarktumfeld ist es doch primär so, dass Aktien für Kapitalgewinne und Anleihen für regelmäßige Erträge eingesetzt werden. Die massiven Kursanstiege, die wir in den vergangenen Jahren bei Anleihen beobachten konnten, haben in einigen Fällen ein gegenteiliges Szenario hervorgerufen.“
Die hohen Bewertungen des niedrig bis negativ rentierenden Fixed-Income Marktes haben laut de Tusch-Lec dazu geführt, dass zahlreiche Marktteilnehmer davon überzeugt sind, in Dividenden-Titeln mit solidem Wachstum einen vermeintlich attraktiven Ersatz gefunden haben zu können. „Die Bezeichnung „Bond Proxy“ kommt nicht von ungefähr“, so der Artemis Fondsmanager gegenüber e-fundresearch.com.
Bond-Proxies als unterschätzte Zeitbombe?
Zumindest mit Blick auf die letzten Jahre kann Jacob de Tusch-Lec Investoren dieses Verhalten auch nicht allzu übel nehmen: Aufgrund der dadurch resultierenden und immer noch - scheinbar geradezu konstant - wachsenden Nachfrage, haben sich jene Positionen für Investoren bislang nämlich auch trotz fortgeschrittener Bewertungen durchaus bezahlt gemacht. Ähnlich der positiven Entwicklung von Anleihenkursen in den vergangenen Jahren, warnt de Tusch-Lec jedoch davor, diese Vergangenheitsperformance ohne kritisches Hinterfragen in die Zukunft fortzuschreiben. "Wir müssen uns ernsthaft damit auseinandersetzen, wie sich jene Titel in einem Szenario steigender Zinsen entwickeln würden", sagt de Tusch-Lec.
Low-Volatility wurde zum Momentum-Trade
Analog zum Duration-Konzept bei Anleiheninstrumenten zeichnet der Artemis Fondsmanager ein düsteres Bild: "Im Falle steigender Zinsen wäre in diesen Segmenten ebenfalls mit massiven Mittelabflüssen und entsprechenden Kurseinbrüchen zu rechnen." Es mag paradox klingen, aber laut dem Experten sind es ausgerechnet jene heißbegehrten Titel mit (bislang) niedriger Volatilität und stabilen Dividenden, die sich mittlerweile zu einem signifikanten Momentum-Trade mit erheblichem Rückschlagspotenzial entwickelt haben.
Wenn die Anleihenrenditen steigen…
In Bezug auf die Frage, welche Märkte beziehungsweise Sektoren im Falle eines Anstiegs globaler Anleihenrenditen besonders betroffen wären, verweist de Tusch-Lec auf eine aktuelle Analyse des Research-Hauses „Absolute Strategy Research“. Allgemein gesprochen seien es einerseits zyklische Werte sowie Finanzwerte , die in diesem Szenario überproportional profieren, sowie auf der anderen Seite defensive Werte und die oben erwähnten Bond-Proxies (Food&Beverage, Household Goods,…), die im Falle steigender Renditen eine massiv negative Entwicklung hinnehmen müssten.
Japanifizierung als großes Risiko
De Tusch-Lec geht nicht davon aus, dass uns nennenswerte Renditeanstiege unmittelbar bevorstehen, unterstreicht aber sehr wohl die Notwendigkeit, dieses Szenario nicht zu unterschätzen und professionell darauf vorbereitet zu sein. Größtes Risiko von Jacob de Tusch-Lecs Einstellung: Eine „Japanifizierung“ der globalen Märkte.
Jacob de Tusch-Lec setzt auf ein diversifiziertes Income-Portfolio
Um als Manager der Artemis Global Equity Income Strategie (GB00BW9HLR90 - UCTIS-Track-Record seit 03.06.2015 / UK-Vehikel seit 31.07.2010) bereits heute für den „Fall der Fälle“ vorbereitet zu sein, setzt de Tusch-Lec auf ein intelligent diversifiziertes Income-Portfolio: Jacob de Tusch-Lec investiert in jeweils drei unterschiedliche Income- „Körbe“, die er selbst als „Quality“, „Cyclical“ und „Value“ klassifiziert. Die Fondsstrategie berücksichtigt stets alle drei „Körbe“, die exakte Gewichtung wird dabei laut de Tusch-Lec aber stets an das aktuelle Marktumfeld angepasst.