Globale Aktiendachfonds im Vergleich

Fondsmanager, die globale Aktiendachfonds verwalten, können aus hunderten von Fonds auswählen. Obwohl sie unterschiedlichste Kombinationen auswählen können, orientiert sich die Performance der Dachfonds zumeist sehr stark am MSCI World Index. Funds |

Positive Volumensentwicklung der Dachfonds seit 1998

Dachfonds wurden als standardisierte Fonds-Vermögensverwaltung im Markt positioniert. Gemessen an der Entwicklung des verwalteten Vermögens war Dachfonds sehr erfolgreich. Obwohl die großen Mittelzuflüsse in den Jahren 1998-2000 verzeichnet wurden, blieb das Volumen der Publikums-Dachfonds in Österreich auch in Jahren mit negativer Kursentwicklung an den Börsen stabil bei rund 8 Mrd. Euro.

Die positive Entwicklung an den Aktienbörsen seit März d. J. läßt auch Dachfondsanleger wieder hoffen. Globale Aktiendachfonds hatten in den letzten drei Jahren rund 45 % ihres Werts verloren (bis 31. 7. 2003).

Fünf globale Aktiendachfonds im Vergleich (Fondsvolumen in Euro in Klammern):

  • Capital Invest Master Fonds progressiv (106 Mio.)
  • ESPA SELECT STOCK (104 Mio.)
  • Golden Roof Welt (66 Mio.)
  • Spängler Trust in the Best (46 Mio.)
  • Top-Fonds III der Steiermärkischen - Der Aktive (117 Mio.)

Diese Auflistung ist nicht vollständig. Sie repräsentiert zu Vergleichszwecken nur einen Ausschnitt aus dem gesamten Universum der globalen Aktiendachfonds.

Ruhige Phase bis Oktober 1999

Die ersten Dachfonds wurden in Österreich im Jahr 1998 aufgelegt. Vergleicht man globale Aktiendachfonds seit Beginn des Jahres 1999, so konnte man eine sehr stabile und ruhige Aufwärtsbewegung bis Oktober 1999 beobachten (siehe auch erste Graphik).

TMT-Boom brachte Bewegung in die Peer Group

Der Technologieboom Ende 1999 und Anfang 2000 hatte dann schlagartig das Bild verändert. Fonds, die Fonds mit Gewichtungen in Technologieaktien hatten fielen zurück. Wie auf der ersten Graphik deutlich zu sehen ist, war hier vor allem der ESPA Dachfonds konservativer positioniert als der MSCI World Index und konnte nur teilweise von den stark steigenen Kursen der Technologie- und Wachstumsaktien profitieren. Dieser Performanceabstand konnte bis Juli 2003 nicht vollständig aufgeholt werden. Die übrigen vier Fonds orientierten sich bereits in dieser Phase stark am MSCI World Index.

Im Schatten des Index ins Minus

Obwohl Dachfondsmanager aus einer großen Anzahl von Subfonds mit unterschiedlichsten Strategien auswählen können, war das Endergebnis in den letzten drei Jahren zumeist sehr nahe an der Indexperformance. Fondsmanager wollten im Abschwung keine weiteren Risiken eingehen. Wie die zweite Graphik deutlich zeigt, lagen die Ergebnisse vom Anfang 2001 bis 14. August 2003 innerhalb einer Bandbreite von 3,5 %.

Der Spängler Trust in the Best erzielte seit Anfang 2001 insgesamt -35,6 %. Alle fünf Fonds lagen in diesem Zeitraum geringfügig über dem MSCI World Index (-39,2 %). Weiters: Top-Fonds III der Steiermärkischen Der Aktive mit -39,1 %, Capital Invest Master Fonds progressiv mit -38,2 %, Golden Roof Welt (Hypo Tirol Invest) -36,4 %, ESPA SELECT STOCK -36,2 %.

Indexnahe Performance mit unterschiedlichen Fonds

Erstaunlich war, daß die fünf globalen Aktien-Dachfonds ähnliche Performancezahlen mit unterschiedlichen Portfolios erreicht hatten. Zumindest die Top-Positionen waren zum Teil sehr unterschiedlich.

Die Gewichtungen in den USA sind von großer Bedeutung. Die Bandbreite reicht von 37 % im Golden Roof Welt bis 58,3 % im ESPA SELECT STOCK. Auch die Japan Gewichtung ist sehr unterschiedlich - beispielsweise der Golden Roof Welt mit 5 % und der Capital Invest Master Fonds progressiv mit 12 %.

Auch bei der Subfondsauswahl setzen die Dachfondsmanager durchaus auf unterschiedliche Strategien. Spängler setzt bei Europa Fonds auf Nordea, Capital Invest auf Merrill Lynch und Pioneer, die Steiermärkische auch auf Pioneer, JPMorgan Fleming und Innovest. Hypo Tirol investiert in Europa Fonds von Threadneedle und HSBC.

Die Gewichtungen in den USA werden zumeist mit fünf oder mehr unterschiedlichen Fonds abgedeckt und für Japan und Asien werden oft nur zwei bis drei Fonds ausgewählt.

Sind größere Performanceunterschiede in den nächsten Monaten zu erwarten?

Die Erholung an der japanischen Aktienbörse sowie ein weiterer Aufschwung bei US Technologieaktien könnte sich wieder in größeren Performanceunterschieden bei globalen Aktiendachfonds führen.

Die größten Positionen des jeweiligen Dachfonds geben Auskunft über die Anlagestrategie des Dachfondsmanagers - beispielsweise die Fokussierung auf Value oder Growth, Branchenfonds oder Small- und Midcap-Fonds.

Trotz negativer Wirschaftsdaten erwarten Berater und Fondsmanager eine weitere Verbesserung des Börsenklimas und Potenzial für Aktienfonds.

Ziel der Dachfondsmanager?

Wichtigstes Ziel der Dachfondsmanager ist die Erzielung einer attraktiven Performance im Vergleich zu globalen Aktienindizes.

Folgende zwei Strategien wären denkbar: 

Strategie 1: Aktive Über- und Untergewichtung in einzelnen Regionen, Branchen und Investmentstilen zur Erzielung einer Outperformance gegenüber dem MSCI World Index.

Strategie 2: Möglichst optimale Nachbildung des MSCI World Index mit Fonds zur Minimierung der Abweichung gegenüber dem Index.

Wenn man berücksichtigt, daß eine Nachbildung des Index mit Fonds nicht optimal zu erreichen ist, deutet die Chartentwicklung der letzten drei Jahre - mit einer Kursentwicklung von rund -45 % - eher auf Strategie 2 hin. In der Zukunft wird wieder Strategie 1 wichtiger werden.
 


Quelle für Performancedaten und Charts:

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