Lateinamerika-Aktienfonds im Vergleich

Die lateinamerikanischen Börsen boomen dieses Jahr. Wie schnitten dagegen im Vergleich die größten Lateinamerika-Aktienfonds ab? Der Threadneedle Latin America Growth und der ABN AMRO Latin America Equity in einer e-fundresearch-Analyse… Funds | 13.10.2003 08:45 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die lateinamerikanischen Börsen liegen dieses Jahr ganz vorne. Unter den besten vier Aktienbörsen finden sich gleich drei aus dieser Region: Der argentinische Merval mit +65 Prozent vor dem CSE General aus Venezuela mit +64 Prozent und dem brasilianischen BOVESPA mit 57 Prozent Performance. e-fundresearch.com nahm dies zum Anlaß und sah sich die größten Aktienfonds dieser Region genauer an.

Threadneedle über fünf Jahre klar vorn

Der von Dominic Rossi in London verwaltete Threadneedle Latin America Growth (aktuelles Fondsvolumen: 605 Mio. €) hat langfristig die Nase vorn: Mit einer durchschnittlichen Performance von 13 Prozent p.a. über die letzten fünf Jahre liegt er klar vor dem zweitgrößten Lateinamerika-Aktienfonds, dem ABN AMRO Latin America Equity (Fondsvolumen: 120 Mio. €) mit nur 8,3 Prozent. Dieser Fonds wurde bis Juli 2003 von Luiz Ribeiro in Sao Paulo verwaltet, der die ABN AMRO Grupper aber verlassen hat. Jetzt leitet der 1972 geborenen Juan Katz von Buenos Aires aus diesen Fonds.

Auch bei der Sharpe Ratio liegt Threadneedle im gleichen Zeitraum mit 0,30 vor dem ABN AMRO Fonds mit 0,16. Knapp besser nur noch der Lion Fortune Latin American Equities mit 0,31, der aber nur ein Fondsvolumen von 28 Mio. € aufweist (siehe Tabelle).

Kurzfristig liegt ABN AMRO vorn

Sieht man sich aber kürzere Zeiträume an, verlor Dominic Rossi wieder viel von seinem langfristigen Vorteil: In den letzten 12 Monaten verfehlte er mit einer Performance von +49 Prozent nicht nur den Ertrag der Benchmark (für beide Fonds der MSCI EMF Latin America Index mit +69 Prozent) sondern auch klar die des ABN AMRO Fonds mit +75 Prozent. Und im Eingangs beschriebenen Zeitraum seit Jahresbeginn liegt er hinter Benchmark und Konkurrent hinten.

Brasilien oder Mexiko, das ist hier die Frage

Der ABN AMRO Fonds hat dabei von seiner starken Übergewichtung Brasiliens profitiert: „Nach den Strukturreformen Lula´s wird es 2004 eine Erholung der Inlandsnachfrage geben. Dieses Faktum hat der Markt noch nicht eingepreist“, so Fondsmanager Juan Katz zu den weiteren Aussichten. Die aktuelle Gewichtung Brasiliens im Fonds beträgt über 50 Prozent, dann folgt Mexiko (Katz: „Stimmung und Aufwärtspotential sind in Brasilien besser als in Mexiko“) mit 38 Prozent und Chile mit 8 Prozent.

Dominic Rossi setzt eher auf Mexiko: Obwohl er den Anteil mexikanischer Aktien seit Mitte 2002 sukzessive von 56 auf aktuell 47 Prozent reduziert hat, ist dieses Land gegenüber Brasilien mit 43 Prozent noch immer höher gewichtet. Chile, obwohl in der Benchmark mit 11 Prozent enthalten, ist mit aktuell 2,7 Prozent im Fonds stark untergewichtet. Und zu Venezuela meinte Rossi zuletzt im Januar: „Dieses Land ist für uns irrelevant“. Auf die starke Performance des venezolanischen CSE General hat er damit verzichtet.

Lateinamerika: Anleihen schlagen Aktien

Interessant am Schluss auch, dass sowohl im langfristigen als auch im kurzfristigen Vergleich lateinamerikanische Anleihen Aktien, zusätzlich noch mit dementsprechend niedrigerem Risiko,  outperformt haben: In den letzten fünf Jahren hätte man mit lateinamerikanischen Anleihen, etwa dem ABN AMRO Latin America Bond Fund, 107 Prozent verdient, mit dem Threadneedle Aktienfonds nur 86 Prozent und mit dem ABN AMRO gar nur 49 Prozent (siehe auch Grafik). Dabei lag die Sharpe Ratio beim ABN AMRO Anleihenfonds bei herausragenden 0,58 Prozent. Anleihen schlagen Aktien, wenigsten in Lateinamerika…


Alle Daten per 30.09.2003 / Datenquelle: Lipper


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