„Wir versuchen durch unseren Total-Return-Ansatz jährlich 10-12 Prozent, je nach Tranche in Euro oder US-Dollar, zu erwirtschaften“, setzt sich Fondsmanager Colin McDonagh vom Aberdeen Global Sovereign High Yield Bond Fund als Ziel.
40 Länder: Politik als Schlüsselfaktor
Das Investmentuniversum beinhaltet dabei 40 Länder aus allen globalen Schwellenländern, darunter Exoten wie Kasachstan oder die Elfenbeinküste. „Eine Vielzahl von statistischen Daten zum Vorab-Screening erhalten wir dabei von multinationalen Organisationen wie IWF oder Weltbank“, so McDonagh. Danach folgen aber detaillierte Plausibilitätschecks anhand von einzelnen Länderbesuchen. Dabei spielt für McDonagh die politische Situation im jeweiligen eine große Rolle: „30 bis 40 Prozent meiner Entscheidung basieren auf der Analyse der politischen Lage, da dies oft eine sehr große Auswirkung auf den weiteren wirtschaftlichen Verlauf in Schwellenländern haben kann“.
Das Investmentteam bei Aberdeen besteht dabei aus drei Leuten. Neben McDonagh als hauptverantwortlicher Fondsmanager arbeiten Marcelo Saez aus Chile und Max Wolman aus Südafrika im Global Emerging Debt Team zusammen.
Geringe Korrelation zu US-Bonds
2004 sollte diese Assetklasse für Investoren weiter interessant bleiben: „Gerade in diesem Segment ist eine Fondsveranlagung aufgrund der notwendigen Diversifikation einzelnen Anleihenengagements vorzuziehen“, rät McDonagh. Und die geringe Korrelation mit anderen Assetklassen sollte vor allem im nächsten Jahr Sinn machen. „Die Aussichten für das nächste Jahr bei US-Treasuries sind nicht die besten. Die geringe Korrelation unseres Fonds von 0,16 spricht hier für sich.“
Favoriten: Brasilien, Uruguay und Venzuela
Aktuell machen Brasilien, Uruguay und Venezuela als größte Positionen je 10 Prozent des Fondsvolumens (aktuell 25 Millionen Euro, Euro Tranche) aus, was die maximale Ländergewichtung bedeutet. „In Venezuela wirkt sich der hohe Ölpreis positiv aus und Uruguay befindet sich gerade wieder am Weg zurück nach oben. Das BIP-Wachstum kommt dort langsam zurück“, prognostiziert McDonagh. Generell gilt: „Die Rohstoffpreise setzen ihre Rally fort, und auch der Ölpreis ist weiterhin hoch, so dass sich die Haushaltslage für viele der Länder in unserem Universum, insbesondere für die lateinamerikanischen, weiter bessert“. Länder die McDonagh gar nicht gefallen, gewichtet er einfach nicht: „Das ist Bestandteil unseres Total-Return-Ansatzes bei dem Benchmarks keine Rolle spielen“
Globale Emerging Market Bonds: Aberdeen vs. Schroders
Als Hauptvorteil seines Fonds gegenüber Konkurrenten wie etwa Schroders sieht er die starke Diversifikation. Als Schwäche dagegen den noch geringen Anteil von Anleihen in lokaler Währung. „Dieser Anteil wurde seit Jahresbeginn zwar von Null auf nahezu 20 Prozent aktuell erhöht, ist aber noch relativ gering“, gesteht der Fondsmanager. Hier liegt auch der Hauptunterschied zum Schroder ISF Emerging Markets Debt Fund, der nahezu zwei Drittel seines Vermögens in lokaler Währung investiert.
Performance überzeugt
Die Performance seit Auflage kann sich aber trotzdem sehen lassen: Der in USD-denominierte Aberdeen Global High Yield Bond A konnte in den letzten zwei Jahren kumuliert 56,1 Prozent erzielen, der Schroder ISF Emerging Markets Debt Fund von Geoff Blanning dagegen im selben Zeitraum nur 34,4 Prozent (siehe Chart). Besonders 2003 schaffte es McDonagh sich vom Vergleichsindex, dem JP Morgan EMBI Global Diversified, positiv abzuheben: +36 Prozent vs. +20 Prozent lautet das Match 2003.
Über die Person:
Colm McDonagh, Head of Global Emerging Market Debt und Fondsmanager des Aberdeen Global Sovereign High Yield Bond, verfügt über sieben Jahre Investmenterfahrung in dieser Assetklasse. Bevor er zu Aberdeen kam, war er bei der Bank of America für den Aufbau des non-USD Emerging Debt Bereiches der europäischen Bank zuständig. Davor war der gebürtige Ire bei Hydra Capital Management, einer Investment-Boutique für Globale Schwellenländer-Anleihen beschäftigt.
Datenquelle: Lipper (Performancedaten in USD per 8.12.2003)