Mit etwas Augenzwinkern lässt sich das Zitat „Wenn die Welt einmal untergehen sollte, ziehe ich nach Wien, denn dort passiert alles 50 Jahre später“ wohl auch auf die verzögerte Erholung des österreichischen Aktienmarktes in Folge des Corona-Ausverkaufs im März 2020 anwenden. Vom traurigen Tiefpunkt am 20. März 2020, als der ATX unter die 1.900 Punkte-Marke fiel und damit den tiefsten Stand seit der Finanzkrise 2008 verzeichnete, bis hin zum Rekordjahr 2021 war es ein durchaus langer und steiniger Weg.
Während sich die weltweit wichtigsten Aktien-Indizes überraschend schnell vom ersten Corona-Schock erholen konnten und rasch wieder auf neue All-Time-Highs kletterten, dümpelte der ATX lange Zeit vor sich hin. Sowohl nationale als auch internationale Anleger hatten dem kleinen österreichischen Markt bereits den Rücken zugewandt, als es dann Ende 2020 doch zur lang ersehnten Trendwende kam. Im Jahr 2021 blüht der Leitindex dann so richtig auf und verdrängte den Großteil der Indizes in den Schatten. Der ATX legte im Jubiläums-Jahr der Wiener Börse um +44 Prozent zu. Im Vergleich zum DAX (+15,79 %) oder Dow Jones (+18,73 %) ein außergewöhnliches Ergebnis.
Chart: 5-Jahres-Entwicklung: ATX vs. Peer-Group-Durchschnitt Österreich-Aktienfonds
Quelle: e-fundresearch.com AG, Morningstar Direct.
Die Gründe für die "späte Zündung"
Die Frage, die nun auf der Hand liegt: Wieso brauchte der ATX so lange, um zu alter Stärke zurückzukehren? Fondsmanager Alois Wögerbauer von der 3 Banken-Generali Investment KAG ortet drei spezifische Gründe: “Aus meiner Sicht waren es der Aufholeffekt, stärke Zuflüsse in den Anlagestil 'Value' und die beeindrucken
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