Steuer-Doping bei offenen Immobilienfonds

Von den seit 1. September 2003 erlaubten offenen Immobilienfonds erwarten sich Fondsgesellschaften einiges, vor allem die inländischen. Denn durch einen Steuernachteil ausländischer Anbieter wird der Wettbewerb eindeutig verzerrt, so die Vereinigung Ausländischer Investmentgesellschaften in Österreich (VAIÖ). Funds | 19.03.2004 07:36 Uhr
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Die im österreichischen Investmentfondsgesetz getroffenen Regelungen ignorieren laut VAIÖ die Tatsache, dass Österreich bei vielen Erträgen, die mit ausländischen Immobilien erzielt werden, kein Besteuerungsrecht hat. Trotzdem wird in Österreich auf die gesamte Kapitalausschtüttung 25 Prozent Kapitalertragssteuer eingehoben, erklärt Dr. Sabine Kirchmayr von Leitner + Leitner. Erst im Zuge der Geltendmachung der ausschüttungsgleichen Erträge könne es zu einer Rückerstattung der zuviel abgezogenen KESt kommen.

Steuer-Doping führt zu Wettbewerbsverzerrungen

„Dies stellt einen erheblichen Aufwand für den Anleger dar, was zu einer Ungleichbehandlung zwischen in- und ausländischen offenen Immobilienfonds führt“, kritisiert  VAIÖ-Vorstand Franz Xaver Jahrstorfer, Österreich-Repräsentant von Credit Suisse Asset Management. „Dabei handelt es sich eindeutig um Steuer-Doping österreichischer offener Immobilienfonds“, ortet er weiter. Der inländische Anleger habe einerseits den Zinsnachteil in Kauf zu nehmen und müsse andererseits zusätzlichen Aufwand tragen. „Eine Wettbewerbsverzerrung kann doch nicht im Sinne des Anlegers liegen“, so Jahrstorfer weiter.

Über 30 Prozent der Ausschüttungen ungerechtfertigt besteuert

Konkrete Beispiele anhand des bis dato einzigen ausländischen offenen Immobilienfonds, dem CS Euroreal, belegen, dass im Jahr 2003 über 30 Prozent der Ausschüttungen ungerechtfertigt besteuert worden wären. „Eine Gleichstellung wäre hier dringend notwendig“, so Jahrstorfer. Denn eine sachliche Rechtfertigung der derzeitigen Sachlage dürfte den Verantwortlichen schwer fallen: „Wir könnten an die Zuständigen alle erforderlichen Daten zur Umgehung dieser Lage liefern“, fügt er hinzu. 

Bereits viele Fonds in den Startlöchern

Per Mitte März 2004 waren in Österreich vier inländische Immobilienfonds registriert, welche zusammen rund 500 Millionen Euro an Volumen repräsentieren. Zwei weitere sind geplant. Nimmt man dagegen den CS Euroreal als Vergleich, welcher allein 4,6 Mrd. Euro an Volumen besitzt, werden die Unterschiede klar. In Deutschland, wo die Assetklasse bereits seit 1959 rechtlich existiert, warten bereits rund 20 offene Immobilienfonds auf den Ausgang des beschriebenen Sachverhaltes. Spätestens dann heißt es warm anziehen für die inländischen Fondsgesellschaften …

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