Unter den 30 besten Fonds der Welt finden sich überraschenderweise gleich sieben globale Emerging Markets Anleihenfonds (siehe Tabelle links). Untersucht wurden dabei alle in Österreich zum Vertrieb zugelassenen Investmentfonds, als Zeitraum für die risikoadjustierte Performance (Sharpe Ratio) wurden die letzten fünf Jahre (Stichtag 12.4.2004) gewählt. Untersucht wurden alle per 13.4.1999 in Österreich zum Vertrieb zugelassenen Investmentfonds.
Inländer bei Renten stark
Dabei ist das Ergebnis-Spektrum relativ breit: Während der beste Fonds (ESPA Bond Emerging Market) eine Sharpe Ratio von +1,74 p.a. erzielte, brachte es der schlechteste Fonds (Lion Fortune Short Term Euro A Cap) auf immerhin -8,44. Dass inländische Fondsgesellschaften unten der Spitzefonds relativ stark vertreten sind – unter den Top-30 findet man großteils Produkte, die von inländischen KAG´s verwaltet werden – ist darauf zurückzuführen, dass inländische Fondsgesellschaften tendenziell über (auch traditionell bedingt) ausgezeichnete Expertise im Rentenbereich verfügen. Im Aktienbereich schaffte es dagegen nur ein Osteuropa-Produkt (Raiffeisen-Osteuropa-Aktien) in die Top-30.
Sharpe Ratio über Assetklassen hinweg vergleichbar
Welche Fondsmanager schafften es aber nun in den letzten fünf Jahren die beste risikoadjustierte Performance zu erzielen? Zur Erläuterung: Die Sharpe Ratio misst die Nettoertragszahl (Performance minus risikoloser Zinssatz, hier EURIBOR 3M) in Relation zur Volatilität. Je mehr Risiko ein Fondsmanager eingeht, desto mehr Nettoertrag sollte er damit generieren. Ein Vergleich dieser Kennzahl über Assetklassen hinweg ist deshalb – im Unterschied zu reinen Performance – möglich.
Roman Swaton: Zwei Fonds unter den Top-30
Nummer eins nimmt mit klarem Abstand Roman Swaton vom ESPA Bond Emerging Market ein: Die Sharpe Ratio beträgt bei ihm ausgezeichnete 1,74 p.a., auch die Rendite kann sich mit jährlichen 13,5 Prozent. durchaus sehen lassen. Swaton, dessen Benchmark der JP Morgan EMBI Global Diversified (abgesichert in Euro) ist, zeigt sich von diesem Ergebnis naturgemäß erfreut: „Außer Argentinien gab es bei der Spreadentwicklung in den letzten fünf Jahren eine klare Schönwetterphase“, so Swaton. Die ausgezeichnete Performance der letzten 12 Monate - der Fonds legte fast 19 Prozent zu - sei deshalb sicher nicht wiederholbar. „Wir rechnen für die nächsten Jahre mit einer durchschnittlichen Jahresperformance von rund acht Prozent“, dämpft er die Erwartungen. Eine Spreadausweitung sieht er dagegen nicht, im Fonds setzt er aber traditionellerweise eher auf die Kreditrisikowette, gegenüber Währungsschwankungen sei man abgesichert: „Im Moment gewichten wir erdölexportierende Länder wie Ecuador über“, erklärt Swaton, der als Fondsmanager des auf Platz 20 liegenden ESPA Bond Danubia sogar noch für einen zweiten Top-Fonds verantwortlich zeichnet.
Euro-Renten: Gerling und BAWAG vorn
Aber auch einige Euro-Anleihenfonds schafften den Sprung an die Spitze: Die beiden besten sind der Gerling Rendite Fonds (Platz zehn, Sharpe Ratio: 1,14) und der BAWAG PSK Securo Rent von Martin Bohn (Platz 15, Sharpe Ratio: 1,03).
Neben der Vielzahl an globalen und europäischen Emerging Markets Anleihenfonds bzw. Euro-Anleihenfonds, finden sich dann aber auch noch einige weitere Spitzenfonds aus anderen Assetklassen: Ziel Netto (Platz vier, Mischfonds), DWS Inter Genuss (Platz acht, deutsche Genussscheine), siemens/convertibles.emerging-markets (Platz elf, Wandelanleihen) oder Spängler CashTrust (Platz 18, Geldmarkt).
Aktienfonds etwas abgeschlagen
Der beste Aktienfonds im Ranking folgt dagegen erst auf Platz 16. Der Templeton Eastern European von Mark Mobius liegt Kopf an Kopf mit dem Griffin Eastern European von Jürgen Kirsch (Platz 17). Weitere Osteuropa-Aktienfonds: Raiffeisen-Osteuropa-Aktien (Platz 21) und ADIG European Emerging Market Equity (Platz 25). Stark vertreten auch noch zwei Merrill Lynch Fonds: Ken Chiang vom MLIIF Global Small Cap (Platz 22) und Evy Hambro mit seinem MLIIF World Mining (Platz 23).
Alle Daten per 12.4.2004 in Euro
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