Im Zeitraum seit Dezember 1999 erzielte der von Wolfgang Mayr in München verwaltete WM Aktien Global UI-Fonds sowohl die beste absolute als auch risikoadjustierte Performance aller globalen Aktienfonds, die in Österreich zum Vertrieb zugelassen sind (siehe Tabellen der Top-20-Fonds für Österreich und Deutschland). Untersucht wurden insgesamt alle 150 Fonds, die über eine Kurshistorie seit Ende 1999 verfügen.
Mayr: Bei 26 ist Schluss
Mayr hält wenig von Bechmarks und investiert in exakt 26 Aktien, die er im Portfolio alle gleich hoch gewichtet hat. Regional und sektoral gibt es bei Mayr fast keine Einschränkungen, außer dass ein einzelnes Land maximal 50 Prozent Anteil am Fonds haben darf und ein einzelner Sektor 40 Prozent. Das Ziel über einen Zeitraum von 12 bis 24 Monaten besser zu sein als der MSCI World hat er jedenfalls klar erreicht: +60 Prozent beim Fonds vs. +27 Prozent beim Index heißt die Bilanz seit April 2003. Die zweite Tranche, der in US-Dollar notierte WM Aktien Global USD UI-Fonds – mit einer Sharpe Ratio von 0,01 auf Platz vier - unterscheidet sich vom großen Euro-Bruder nur durch seinen USD-Währungshedge: „Die Portfolios sind bis auf einige unvermeidbare technische Abweichungen deckungsgleich“, erklärt Mayr.
Keppler setzt weiterhin auf Europa
Platz zwei von 150 untersuchten Fonds nimmt mit einer Sharpe Ratio von 0,07 im Berichtszeitraum der Global Advantage Funds Major Markets von Michael Keppler in New York ein. Der ebenfalls von ihm gemanagte Klassik Aktien liegt dagegen nur auf Platz 19. „Im Klassik Aktien fahre ich eine etwas höhere USA-Gewichtung“, so Keppler zu den Gründen. Der gebürtige Bayer ist ein ausgesprochener Value-Investor, der mit seiner Top-Value Strategie Anleihen bei Warren Buffet genommen hat. Seine momentane Strategie erklärt er wie folgt: „Da wir in den USA nicht nur mit einer Seitwärtsbewegung rechnen, sind wir in Europa stark über- und in den USA stark untergewichtet. Weiters gefallen uns immer noch Ölwerte“, so Keppler gegenüber e-fundresearch.
ACATIS: Seit gestern auch in Österreich
Dann folgt der von Dr. Hendrik Leber in Frankfurt verwaltet ACATIS Aktien Global Fonds UI, welcher seit gestern auch in Österreich zum Vertrieb zugelassen ist (Tabelle Top-20 Fonds für Deutschland siehe rechts). Auch Leber orientiert sich stark am Ausnahmeinvestor Warren Buffet: „Das Portfolio wird wie ein virtueller Konzern betrachtet, der unter den Aspekten Wachstumsstetigkeit, Wachstumsgeschwindigkeit und günstige Bewertung optimiert wird. Es wird äußerst wenig umgeschichtet – die PTR liegt bei rund 50 Prozent - und nur in ganz wenigen klaren Situationen kursgesichert“, schildert Dr. Leber seine Strategie. Konzentrieren
Nebenwerte-Ansatz hilft Ökovision
Auf Platz fünf liegt dann der in den letzten Jahren mit Abstand erfolgreichste globale Nachhaltigkeits-Aktienfonds, der Ökovision von Andreas Knörzer (siehe „Nachhaltigkeit als Renditebremse?“ vom 25.2.2004). Der traditionell in Small- und Mid-Caps übergewichtete Fonds, schließt für sein Investmentuniversum Anlagen in Bereiche wie Militär, Kinderarbeit, Tierversuche oder Atomindustrie aus. Genau dieses Untergewicht in Blue-Chips, hat Knörzer in den letzten Jahren zum Sprung in die Top-10 verholfen. Als zweiter Nachhaltigkeitsfonds schaffte es der DEXIA Sustainable Accent Social auf Platz 14.
Templeton-Flagschiff auf Platz sechs
Dann folgt auf Platz sechs einer der größten Aktienfonds der Welt, der von Murdo Murchsion in Nassau verwaltete Templeton Growth Fund mit mittlerweile 12,9 Mrd. Euro an Volumen. Das relative Untergewicht von Japan hat Murchsion zuletzt aber an Performance gekostet (siehe „Templeton Growth: Japan drückt die Performance“ vom 13.4.2004). Langfristig hält er sich aber mit seiner Value-Philosophie weiterhin konstant unter den besten Top-10.
Unter den größten Welt-Aktienfonds ist er damit der einzige: Die beiden Fonds Robeco und DWS Vermögensbildungsfonds I (Volumen beide bei 6,6 Mrd. Euro) liegen anhand der risikoadjustierten Performance seit Dezember 1999 auf Platz 43 bzw. 17. Etwas enttäuschend auch die beiden Flagschiffe ACM Global Growth Trends Portfolio (Platz 21) und UniGlobal (Platz 23).
Größe kein Garant für Erfolg
Eines wird anhand der vorliegenden Kursanalyse aber klar: Gerade in einer Assetklasse, wo Größe und Internationalität eines Investmenthauses eine ungemein wichtige Rolle spielen sollten, liegen an der Spitze Fonds relativ kleiner Fondsgesellschaften wie Wolfgang Mayr Vermögensverwaltung, Keppler Asset Management oder Acatis Anlageberatung. „Grund dafür könnte in den viel eher möglichen Reibungs- und Informationsverlusten innerhalb großer Firmen liegen“, spekuliert Mayr, dessen Team inklusive Administration nur sechs Leute umfasst. Für die großen Gesellschaften ein Wink mit dem Zaunpfahl...
Performancedaten per 26.4.2004 in Euro
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