Die besten Japan-Fonds

Japan ist im Kommen: Während in der Euro-Zone das BIP-Wachstum bei 0,6 Prozent liegt, wächst Japan mit rasanten 4,7 Prozent. Und auch die Börse zeigt Stärke: In den letzten 12 Monaten stieg der Topix um 41 Prozent, gleich doppelt so stark wie der MSCI World. Grund genug für eine Analyse japanischer Aktienfonds... Funds | 27.05.2004 09:35 Uhr
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Auf Sicht der letzten fünf Jahre nimmt weiterhin der von Comgest in Paris verwaltete Ofijapon den ersten Platz unter den Japan-Aktienfonds ein (siehe auch Fondsanalyse vom 9.12.2003 „Japan: Der Aufschwung ist schon da“). Mit einer Sharpe Ratio von 0,04 liegt er damit  noch vor dem JF Japan Equity von Peter Kirkman. Die Fondsmanager Jean-Francois Canton und Vincent Strauss verfolgen eine strikte Stock-Picker-Strategie und beschreiben sich selbst als GARP (growth at a reasonable price) Investoren. Im Aufschwung der letzten 12 Monate liegt man aber mit +24 Prozent hinter dem Topix Index (+41 Prozent) bzw. den meisten Konkurrenten klar zurück. „Im ersten Jahren performen zyklische Firmen und Aktien mit niedriger Qualität traditionell am besten. Da wir uns aber auf Qualitäts-Titel konzentrieren, liegen wir in solchen Phasen regelmäßig hinter dem Index“, erklärt Canton. „Aufgrund der aufkommenden Zweifel an der Nachhaltigkeit der globalen Erholung, bemerken wir aber aktuell schon eine Rotation weg von zyklischen Sektoren. Das hilft uns wieder“, gibt er sich optimistisch.

„China wächst mit 14 Prozent“

Auch in Bezug auf eine Abkühlung der boomenden chinesischen Wirtschaft gibt er sich gelassen: „Sollte sich das tatsächliche BIP-Wachstum Chinas von rund 14 auf z.B. acht Prozent abschwächen, dürfte es für Japan keine allzu großen Probleme geben“, prognostiziert Canton. Generell sei das Risiko/Ertrags-Verhältnis bei japanischen Aktien im Vergleich zu den anderen Leitbörsen weltweit das Beste: „Die weiterhin günstigen Bewertungen sprechen klar für Japan“. Im Fonds setzt man bei Comgest derzeit vor allem auf inländische Konsumwerte: „Bei den Exportwerten haben schon viele erfolgreiche Restrukturierungen stattgefunden, bei den Konsumtiteln sehen wir noch mehr Potential“, so Canton.

DWS: Inlandskonsum zieht an

Auf Platz drei findet sich der in Frankfurt verwaltete DWS Japan Fonds. Seitdem Lilian Haag dieses Jahr in Mutterschutz gegangen ist, verwaltet Rainer Vermehren – auch Manager des DWS Lateinamerika - den Fonds. „Die letzten Konjunkturzahlen aus Japan haben die meisten Marktteilnehmer positiv überrascht. Das zeigt, dass der Aufschwung diesmal nachhaltig ist“, so Vermehren. Auch die Exportabhängigkeit Japans von China sei nicht besorgniserregend (2003 gingen noch 90 Prozent des Exportwachstums auf das Riesenreich zurück): „Das Wachstum wird breiter, auch der inländische Konsum zieht an“, gibt sich auch Vermehren ob einer Drosselung des starken Konjunkturwachstums in Chinas optimistisch. Von den stattfindenden Restrukturierungen sollten Finanzwerte generell am meisten profitieren. Mit mehr als einem Viertel des Fonds ist man hier übergewichtet. „Aber auch im Immobilienmarkt gibt es eine Belebung“, so der Fondsmanager.

Kurzfristige Rückgänge aufgrund von US-Hedgefonds?

Dahinter folgt der von Fukuo Shigeta bei Nippon Finance Management Kaisha in Tokio verwaltete Nippon Portfolio Fonds. Dieser zu 90 Prozent top-down verwaltete Gutmann-Fonds schafft es traditionell in guten Marktphasen seine Konkurrenten outzuperformen: In den letzten 12 Monaten etwa liegt er mit +54 Prozent hinter dem Baring Japan Growth (+62 Prozent) auf Platz zwei aller untersuchten Japan-Fonds. Shigeta ist kurzfristig für den Markt vorsichtig: „Aufgrund externer Einflüsse, wie zum Beispiel dem Verkauf größerer Volumen japanischer Aktien durch US-amerikanische Hedgefonds, kann es kurzfristig zu Rückgängen am Aktienmarkt kommen. Für einen längeren Zeitraum gehe ich jedoch von steigenden Kursen aus“. Der Grund für diese Einschätzung liegt im lokalen Konsum: „Denn erstmals seit über zehn Jahren ist die Recovery nicht durch Investitionen der Regierung induziert sondern geht vom Konsum der japanischen Bevölkerung aus“, so Shigeta. Seine bevorzugten Sektoren sind daher zum einen die Elektronikindustrie, aber auch die Bereiche Baustoff- und Möbel, da auf diesem Gebiet in den letzten Jahren kaum Investitionen getätigt wurden sowie der Bankensektor, der nach für Shigeta wie vor unterbewertet ist.

Fidelity Japan: Performance nach Fondsmanagerwechsel

Die restlichen Top-Fonds – untersucht wurden insgesamt 61 Japan-Aktienfonds mit einer Historie von fünf Jahren per 24.5.2004 – sind der Henderson HF Japanese Equity von Jeremy Hall vor dem FRIC Japan Equity und dem Fidelity Japan Fund. Letzterer wird seit Dezember 2003 von Robert Rowland gemanagt. Die bisherige Fondsmanagerin Yoko Tilley hat sich entschlossen -  nach 18 Jahren bei Fidelity - ihre aktive Laufbahn zu beenden. Der Fonds - dessen Volumen sich in den letzten 12 Monaten auf 2,3 Mrd. Euro verdreifacht hat - liegt seitdem aber mit +4,4 Prozent hinter dem Topix (+8,4 Prozent) zurück.

Auf Platz acht bis zehn folgen schließlich MSMM Japan Equity, GAM Star Tokyo und Swiss Life Funds Equity Japan. Auch der GAM Fonds erfuhr kürzlich einen Managerwechsel: Seit Ende März 2004 hat Lesley Kaye (ehemals Lathe) den Fonds von Mike Bunker übernommen.
 
Performancedaten per 24.5.2004 in Euro
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