„Aufgrund des erhöhten Anlagerisikos in Schwellenländern, haben wir uns entschlossen bis zu 50 Prozent des Fonds auch in Aktien von Unternehmen zu investieren, die Geschäfte in China tätigen, ihren Sitz aber in anderen Ländern haben“, erklärt Alban Kuen seit September 2003 Fondsmanager des AMIS Funds China World Opportunities, zusammen mit Aktienanalystin Vera Sutedja. „In volatilen Marktphasen, so wie wir sie in den nächsten Monaten in China erwarten, bringt das Vorteile“, fügt die gebürtige Indonesierin Sutedja hinzu.
Im letzten Abwärtstrend – der MSCI China verlor zwischen Mitte April und Mai rund 26 Prozent – büßte der Fonds nur 15 Prozent ein. Zum Vergleich: Der JF China verlor -31 Prozent, der INVESCO GT PRC -24,4 Prozent in Euro. Seit Fondsmanagerwechsel im September 2003 liegt der Fonds mit einer kumulierten Performance von +3 Prozent gegenüber reinen China-Fonds aber leicht zurück: Baring Hong Kong China +4,3 Prozent, JF China +4,6 Prozent, INVESCO GT PRC +6,6 Prozent und HSBC GIF Chinese Equity +8,8 Prozent (siehe Chart)
50% MSCI World, 50% MSCI China
Aktuell macht der Anteil von Unternehmen aus China und Hong Kong nur 53 Prozent aus. „Obwohl im Prospekt nicht geregelt, liegt der minimale Anteil von chinesischen Unternehmen bei 50 Prozent“, so Kuen. „Denn wo China draufsteht, muss auch China drin sein“. In der Benchmark - welche je zur Hälfte aus dem MSCI China und dem MSCI World besteht - spiegelt sich dies wider.
China-Anteil nimmt ab…
Noch Ende 2003 war man zu rund 70 Prozent in China & Hong Kong investiert. „Seit damals bauen wir den Anteil in den USA und Europa auf, da die Probleme in China sich mehren. Wir sind sicher noch nicht aus den Gröbsten heraus“, malt der gebürtige Tiroler kein allzu positives Bild von der weiteren Entwicklung. Denn China stehe derzeit an einer wichtigen Schwelle: „Zuletzt ist die chinesische Wirtschaft einfach zu schnell gewachsen. Erste Maßnahmen zur Minderung dieser Überhitzung wurden zwar erfolgreich gesetzt, trotzdem rechne ich aufgrund der enormen Preissteigerungen bei Rohstoffen mit Problemen“, so Kuen. Da China aber nur über relativ wenig Rohstoffe verfügt, sei dies problematisch. Den Hang Seng sieht er deswegen in den nächsten Monaten in einem sehr volatilen Seitwärtstrend.
… defensive Branchen nehmen zu
Der Fonds weist demzufolge ein sehr defensives Profil aus: „Titel aus antizyklischen Branchen machen mittlerweile 32 Prozent des Portfolios aus. Besonders aus überhitzten Sektoren wie Automobile, Rohstoffe und Immobilien, haben wir uns zuletzt zurückgezogen“, so Sutedja. Für mögliche Kursverluste sei man gewappnet.
Als weiteres Merkmal, des nach einem klassischen Top-Down-Ansatz verwalteten Fonds, investiert man bei AMIS nur in größere chinesische Unternehmen, die an der Börse Hong Kong gelistet sind: „Damit stellen wir sicher, nur Unternehmen im Portfolio zu haben die nach international anerkannten Regeln bilanzieren“, erklärt Sutedja.
Der AMIS Funds China World Opportunities wurde im April 2001 aufgelegt und bis September 2003 von Wolfgang Gänsdorfer verwaltet. Das Research stammte damals vom Subadviser Tury Invest. Nach dem Abgang Gänsdorfers zu Wai Gao Qiao, als Generalrepräsentant der größten Freihandelszone Chinas, übernahmen Alban Kuen und Vera Sutedja den Fonds. Das Fondsvolumen liegt bei aktuell 1,6 Mio. Euro.
Performancedaten per 5.7.2004 in Euro
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