Bei der repräsentativen Studie wurden mehr als 600 Bundesbürger im Alter zwischen 25 und 45 Jahren nach ihrem Anlageverhalten befragt. Nach dem großen Börsenhype Ende der neunziger Jahre und der nachfolgenden Baisse blicken die Befragten wieder optimistisch in die Zukunft. Auch die lang andauernde Korrekturphase hat zu keiner großflächigen Abkehr von den Kapitalmärkten geführt. Fast zwei Drittel sind darüber hinaus der Meinung, dass sich die Märkte positiv entwickeln. Die Anleger sind hierbei langfristig und nachhaltig orientiert. Das Thema Altersvorsorge hat bei der konkreten Anlageentscheidung Priorität. Eine große Mehrheit nimmt vor der Anlageentscheidung eine professionelle Beratung bei Banken in Anspruch. Allerdings wird die tatsächliche Kaufentscheidung in nur etwa der Hälfte der Fälle durch die Beratung stark beeinflusst.
Mehr als 84 Prozent der Wertpapierbesitzer halten Fondsanteile
Nach der DAB-Studie befolgen die Befragten die Grundsätze der Portfoliotheorie. Diese empfiehlt aus Risiko- und Renditegesichtspunkten eine Mischung der Anlageformen. Sechs von zehn Befragten haben daher Wertpapiere im Depot. Fonds sind inzwischen zum Spitzenreiter unter den verschiedenen Wertpapierarten avanciert. Über 84 Prozent aller Wertpapierbesitzer legt ihr Geld in Fonds an. Wer Fondsanteile hält, hat gleichzeitig eine hohe Bereitschaft zur Einzelanlage in Aktien. So besitzen mehr als 52 Prozent, die Fonds im Depot haben, auch Aktien. Mit steigendem Alter nimmt die Zahl der Fondsbesitzer zu. Während in der Gruppe der 25- bis 30-Jährigen mehr als 39 Prozent in Fonds anlegen, beträgt bei den 31- bis 35-Jährigen der Anteil der Fondsbesitzer mehr als 53 Prozent. In der älteren Gruppe (41 bis 45 Jahre) halten sogar über 64 Prozent Investmentfondsanteile in ihren Depots.
Hohes Potenzial bei Nichtfondsanlegern
Bei den Finanzplänen der Anleger für die Zukunft zeigt sich ein interessantes Bild: Besonders aktiv werden wollen vor allem die Anleger, die noch keine Fonds besitzen. Von diesen Befragten planen über 23 Prozent eine solche Anlage. Damit wird der Anteil der Fondsbesitzer im Alter zwischen 25 und 45 Jahren voraussichtlich weiter ansteigen.
Bemerkenswert ist auch, dass Ostdeutsche ihr Geld eher in Fonds anlegen als Westdeutsche. Mehr als 58 Prozent der Ostdeutschen haben Fonds im Vergleich zu mehr als 50 Prozent der Westdeutschen. „Dies ist ein stolzes Ergebnis“, so Günter Schardt, Leiter Abteilung Publikationen und PR beim Bundesverband Investment und Asset Management. „Außer dem Sparbuch ist keine andere Anlageform häufiger in Besitz. Investmentfonds sind somit nicht nur die Anlageform der Zukunft, sie gehören bereits heute zum Favoritenkreis.“
Nutzung von Beratung nimmt bei zunehmendem Anlagevolumen ab
Mit zunehmendem Anlagevolumen nimmt die Nutzung von Beratung deutlich ab. Von den Befragten mit 10.000 Euro Anlagevolumen pro Jahr geben nur etwa 50 Prozent diese Quelle an. Dagegen sind es in der Gruppe derjenigen, die unter 1.000 Euro jährlich für die Geldanlage zur Verfügung haben, rund 90 Prozent. Der Anteil derer, die sich von niemandem beraten lassen, nimmt zu und erreicht bei den Profi Day Tradern einen Anteil von nahezu 39 Prozent. Je höher das Haushaltsnettoeinkommen ist, umso weniger wird die Beratung bei der Hausbank in Anspruch genommen. In den Vordergrund rücken dann unabhängige Vermittler und Berater. „Wie wichtig das Thema Beratung ist, zeigt die vorliegende Studie“, erklärt Johannes Sczepan, geschäftsführender Gesellschafter der Finanzberatungsgesellschaft Plansecur. „Mehr als 80 Prozent der Befragten setzen vor einer Anlageentscheidung auf Beratung. Erfolgreich sein kann Beratung aber nur, wenn die Empfehlungen am Nutzen der Kunden ausgerichtet werden“, so der Experte.
Kunden von Direktbanken informieren sich per Internet
Die höhere Affinität zum Medium Internet spiegelt sich bei den Kunden von Direktbanken in der Informationsbeschaffung wider. Rund die Hälfte von ihnen informiert sich über das Internet. Aber auch von den befragten Kunden der Filialbanken beschafft sich knapp ein Viertel Informationen online. Die Bedeutung des Internets für Finanzentscheidungen ist somit weiter angestiegen.
Fazit
Der Anleger 2004 begegnet Finanzentscheidungen mit einer neutral-sachlichen Einstellung. Die Motive sind eindeutig auf Nachhaltigkeit ausgerichtet, wobei die Altersvorsorge stark im Vordergrund steht. Neben der Beratung spielt bei der Informationsbeschaffung das Internet eine wichtige Rolle. Der Kunde wünscht sich kostengünstige Angebote sowie eine neutrale Finanzberatung, die auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Fonds spielen bei der Wahl der geeigneten Anlageprodukte nicht zuletzt durch ihre Risikostreuung eine tragende Rolle. Der Durchschnitt der Bevölkerung beschäftigt sich monatlich nur etwa 1,5 Stunden mit der Geldanlage. Somit gewinnt letztendlich derjenige Anbieter, der im Wettbewerb um Aufmerksamkeit auf verständliche Art auf den Kunden zugeht und bei der Gestaltung der Kosten transparent und günstig ist.
Die Studie „Faszination Wertpapier – Fakten und Hintergründe zum Anlegerverhalten in Deutschland“ kann zum Preis von 249,00 Euro plus Mehrwertsteuer bei der DAB bank AG unter [email protected] bestellt werden.