Die durchschnittliche Performance der mittlerweile 6300 Hedge Fonds liegt gemessen am CSFB/Tremont Hedge Fund Index seit Jahresbeginn bei +6,7 Prozent. Besonders aber Managed Futures Fonds (CTAs) verloren stark. Seit Ende April beläuft sich der Verlust auf mittlerweile minus 15,3 Prozent, seit Jahresbeginn liegen Trendfolge-Produkte im Schnitt mit 3,5 Prozent im Minus (siehe Tabelle links).
Schwere Zeiten für CTA-Manager
„Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass das Risiko von Trend-Umkehrungen besonders im zweiten Quartal stark angestiegen ist“, erklärt Thomas Della Casa, der bei RMF (einem Investment Manager von Man Investments) für das Alternative-Investment-Research verantwortlich ist. Außerdem seien steigende Zinsen normalerweise mit steigender Volatilität verbunden. „Das ist für CTA-Manager nicht ganz einfach“, erklärt Della Casa weiter. Die höheren Korrelationen zwischen unterschiedlichen Sektoren und die generelle Trendlosigkeit an den Märkten sei darüber hinaus ein Grund für die jüngsten Kursverluste.
Besserung in Sicht
Obwohl das so genannte „Reversal Risiko“ also weiterhin hoch bleiben sollte, sieht Della Casa auch Hoffnung: „Der US-Dollar könnte seine Schwächephase bald wieder fortsetzen und somit einen neuen Trend für diese Manager bieten.“ „Auch die Währungs-Volatilitäten haben sich bereits von ihren Tiefstständen gelöst und könnten weitere Möglichkeiten eröffnen“.
Short Bias und Event Driven stark im Plus
Andere Substile haben sich heuer dagegen durchaus positiv entwickelt: So legten Dedicated Short Bias Fonds im Schnitt um 13,3 Prozent zu und auch Event Driven Strategien liegen stark im Plus. „Die gute Performance dieser Event Driven Startegien dürfte anhalten“, prognostiziert Sella Casa. Denn Führungskräfte seien zunehmend and M&A-Aktivitäten interessiert, einzelne Transaktionen deswegen stark nachgefragt.
Gute Aussichten bei Global Macro
Und auch Global Macro Fonds - welche im Schnitt der letzten fünf Jahre mit 12,7 Prozent p.a. den höchsten Ertrag erzielen konnten – traut er einiges zu: „Die zunehmenden Verzerrungen zwischen den Industriestaaten und den Emerging Markets eröffnen Macro Managern weiterhin gute Möglichkeiten“. Auch werde der Einfluss einer potentiell stärker steigenden Inflation allgemein unterschätzt, was Macro Managern Trends eröffnet.
Allgemeines Umfeld für Hedge Fonds bleibt schwierig
„Das allgemeine Umfeld für Hedge Fonds dürfte aber dennoch schwierig bleiben“, bremst Della Casa vor zu hohen Erwartungen. Er rechnet mit realistischen Renditen von USD-LIBOR plus 300-500 Basispunkten für die nächsten Jahre. „Die Volatilität sollte bei breit diversifizierten Produkten dabei bei 2-6 Prozent p.a. liegen“. Als ein Katalysator für neue Chancen könnte dabei aber der US-Präsidentschaftswahlkampf sorgen.
Hedge Fonds: Auf den Stil kommt es an
Schließlich betont Della Casa noch die Vorteile der Diversifikation bei Hedge Fonds-Stilen. „In den letzten sechs Jahren hatten jeweils sechs verschiedene Strategien die Nase vorn“, veranschaulicht er die Lage. „Dach-Hedgefonds bieten sich hier im Gegensatz zu Single-Strategy-Produkten perfekt an“, rät er. Denn die Gewichtung der Substile sollte man besser Profis überlassen. Ein Blick auf die Stilanalyse 1987-2002 (siehe links) verdeutlicht das…
Performancedaten per 20.9.2004 in Euro
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