Rechenzentrum als Fondsmanager

In der Regel ist für das Stock-Picking ein Portfoliomanager aus Fleisch und Blut verantwortlich, selbst wenn er dabei auf mathematische Kennzahlen zurückgreift. Dass es auch anders geht, zeigt der Axa Rosenberg Global Small Cap Alpha Fund– hier ist der Fondsmanager ein Computer. Und gar kein so schlechter... Funds | 06.10.2004 09:42 Uhr
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Der Erfolg gibt dem ungewöhnlichen Anlagekonzept Recht: Die Euro-Tranche erzielte in den letzten drei Jahren 8,8 Prozent Ertrag pro Jahr, mehr als alle anderen globalen Small Cap Aktienfonds (siehe Chart). Gerade  bei den researchaufwändigen Small Caps kann der Rechner seine Leistungsvorteile wie es scheint wirkungsvoll ausspielen. 

Ineffizienzen der Märkte ausnutzen

Seit 1999 kooperiert der Axa-Konzern mit der kalifornischen Rosenberg-Gruppe. Diese gilt es Pionier des quantitativen Asset Managements und greift seit 1985 bei der Titelselektion auf rechnergestützte Modelle zurück. Die Investmentphilosophie von AXA Rosenberg verfolgt das Ziel, bereits kleinste Differenzen in der Bewertung von Unternehmen innerhalb einer Branche zu identifizieren. Zwar sind die weltweiten Aktienmärkte zwar einigermaßen effizient, sodass große Fehlbewegungen von den Märkten erkannt und ausgeglichen werden. Diese Markteffizienz ist allerdings nicht vollkommen. Daraus ergeben sich kleinere Abweichungen, die die Rosenberg-Experten nutzen. Gekauft werden somit stets unterbewertete Aktien mit einem überdurchschnittlichem Gewinnwachstum. 

Das Fondsmanagement: ein Rechenzentrum

Herzstück des Fondsmanagements ist das hauseigene Rechenzentrum von Dr. Barr Rosenberg, einem ehemaligen Wirtschaftsprofessor der Universität Berkeley. Die dort beschäftigen Spezialisten konzentrieren sich ausschließlich auf die Optimierung des Rechenmodells und die Pflege der nach verschiedenen Anlageregionen aufgeteilten Datenbanken. Das System wertet über 200 verschiedene Positionen aus den Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen sowie Informationen über Aktienkurse von mehr als 17.500 Unternehmen weltweit aus. Darüber hinaus werden Informationen von 50 unabhängigen Datenbanken verglichen. Die Aktualisierung und Überprüfung dieser Daten erfolgt im Minutentakt.

Zwei Bewertungsmodelle führen zu 500 Einzelwerten

Der Investmentprozess gliedert sich zunächst in zwei computergestützte Modelle – das Bewertungsmodell und das Gewinnerwartungsmodell. Ziel des Bewertungsmodells ist die Ermittlung des fairen Preises einer Aktie. Geprüft werden hierbei über 200 Positionen aus den Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen. Zusätzlich wird jedes Unternehmen in seine Geschäftsfelder zerlegt und mit den Geschäftsfeldern anderer Unternehmen verglichen. Im Gewinnerwartungsmodell werden die kurzfristigen Ergebnisse mit Hilfe von 20 verschiedenen Variablen prognostiziert. Hierbei kommt es darauf an, dass die ermittelte Unterbewertung einer Aktie vom Markt in naher Zukunft erkannt und abgebaut wird. Basis für die Vergleiche sind Rentabilitäts- und Produktivitätskennzahlen, das allgemeine Börsenklima und Analystenempfehlungen. Die Ergebnisse führen zu einem Portfolio mit mehr als 500 Werten, während herkömmliche global anlegende Aktienfonds über zwischen 50 und 100 Titel verfügen. Die große Zahl an Einzeltiteln sorgt dafür, dass auch geringe Marktineffizienzen am Ende zu einer stattlichen Performance für den Anleger beitragen.  

Emotionslose Anlageentscheidungen

Während Fondsmanager teilweise Vorlieben und Abneigungen für bestimmte Aktien entwickeln, arbeiten die Computer bei der Unternehmensanalyse völlig emotionsneutral und können Fehlbewertungen somit besser erkennen, erklärt Axa Investment Managers Deutschland. Ein Spezialistenteam von 19 Analysten konzentriert sich ausschließlich auf die Optimierung der Rechenmodelle und der Pflege der nach verschiedenen Anlageregionen aufgeteilten Datenbanken.

Darüber hinaus untersucht ein Risikomodell die Risikomerkmale des Referenzindexes und definiert Grenzen, bis zu denen das Portfolio den einzelnen Risikofaktoren ausgesetzt wird. Vor der Aufnahme neuer Titel wird neben dem erwarteten Mehrertrag auch das jeweilige Risiko analysiert. In einem Optimierungsprozess werden beide Größen berücksichtigt, um die beste Mischung aus Ertrag und Risiko zu berechnen.

Ashland, Bausch & Lomb sowie Gen Geophysique als Favoriten

Das Modell, in das auch die Transaktionskosten einfließen, wird den Kauf daher erst bei einem positiven Ergebnis empfehlen. Das gleiche gilt bei einem Verkauf – hier verkauft der Computer erst dann, wenn der Gewinn über den Verkaufskosten liegt.  Im Portfolio des Axa Rosenberg Global Small Cap Alpha Fund findet sich dann auch eine bunte Mischung aus mehr oder weniger bekannten Werten wie Ashland, Bausch & Lomb, Invitrogen, Etam, Salzgitter, Ultra Petroleum oder Gen Geophysique.

Performancedaten per 4.10.2004 in Euro
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