Die besten Healthcare-Fonds

Wer vor fünf Jahren in Healthcare-Aktien investiert hat, lag richtig: Weltaktien verloren seitdem 18 Prozent, der MSCI World Healthcare nur vier. Zuletzt schnitt man jedoch mit globalen Aktien wieder besser ab. Wie geht es 2005 weiter und vor allem bei welchen Fonds ist man langfristig am besten aufgehoben? Funds | 18.10.2004 09:36 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Im Vergleich zu Healthcare-Aktien ging es bei reinen Biotech schon viel volatiler zu: Diese verloren seit den Hochs im März 2000 gemessen am NASDAQ Biotech -65 Prozent, der MSCI Healthcare -8 Prozent und der MSCI World -35 Prozent. Eines wird daraus klar ersichtlich: Die dosierte Beimischung von Biotechs zum richtigen Zeitpunkt spielt bei Investments im Healthcare Bereich eine entscheidende Rolle. Für Privatanleger keine leichte Aufgabe, Fonds bieten sich hier an:

Pharma/wHealth langfristig klar vorn

Auf Sicht der letzten fünf Jahre der mit Abstand beste Healthcare-Aktienfonds ist der Pharma/wHealth von Oppenheim Prumerica (siehe Tabelle). Fondsadvisor Joel Mesznik  verlässt sich bei der Analyse von Healthcare-Aktien gleich auf mehrere spezialisierte Vermögensverwalter und sieht darin gleich seinen Hauptvorteil gegenüber der Konkurrenz: „Im Falle einer andauernden Underperformance eines einzelnen Managers tausche ich Ihn einfach aus“. Derzeit verwalten OrbiMed Advisors bzw. Merlin BioMed (New York), Wellington (Boston) und Origin Capital Management (San Francisco) den 300 Mio. Euro großen Fonds.

Der Aufwand scheint sich langfristig auszuzahlen: Seit Oktober 1999 erzielte der Fonds einen jährlichen Ertrag von rund acht Prozent und liegt damit einsam an der Spitze vergleichbarer Fondsprodukte. Und als einziger Fonds dieser Assetklasse weist Pharma/wHealth eine positive Sharpe Ratio (risikoadjustierte Performance) über die letzten 5 Jahre auf.

Aktuell gewichtet Mesznik Pharma mit 32 Prozent, Biotech dagegen mit 37 Prozent. Der Rest teilt sich auf Healthcare und Medical Devices auf, was in etwa einer neutralen Aufteilung entspricht. Als Benchmark des Fonds gilt zu 50 Prozent der MSCI World Healthcare, zu 50 Prozent der NASDAQ Biotech. „Biotechs bleiben interessant. Im Jahr 2000 etwa gab es 10 profitable Biotech-Firmen, Ende 2005 sollen es schon 100 sein. Trotzdem sprechen die hohen Bewertungen gegen eine höhere Gewichtung“, beschreibt er die Lage. Pharma-Aktien seien dagegen mit einem KGV von 15 historisch sehr billig bewertet, anstehende Patentabläufe drücken hier jedoch auf die Stimmung. Gegenüber Generika ist Mesznik nur wenig optimistisch: „Billig-Importe aus Indien und zunehmende Konkurrenz verringern die Margen“.

Bucher gewichtet US-Pharma unter

Thomas Bucher, Fondsmanager des DWS Pharma Aktien orientiert sich im Vergleich zu Mesznik stärker am MSCI World Healthcare: „Das primäre Anlageziel besteht darin den MSCI World Healthcare zu schlagen“. In den letzten fünf Jahren hat Bucher das auch geschafft. „Die strategische Ausrichtung unseres Fonds ist in den letzten 12 Monaten im Wesentlichen unverändert geblieben: Untergewichtung von US-Pharma-Titeln zu Gunsten einer Übergewichtung in Biotechnologie, Medizintechnik und sonstigen Gesundheitsdienstleistern“, schildert er. Denn diese sollten sich 2005 gut entwickeln: „„Sollten die Aktienmärkte in den kommenden 12 Monaten nicht deutlich sinken, dürften sich  Biotechs besser als der Markt entwickeln“.

Was machen europäische Healthcare-Aktien?

Der von Laurent van Tuycom verwaltete ING European Health Care konzentriert sich dagegen nur auf europäische Healthcare-Aktien: „Dadurch schalten wir das Währungsrisiko völlig aus.“ Nach der Outperformance europäischer Healthcare-Aktien gegenüber Weltaktien sieht er diese aktuell leicht überbewertet an. „Besonders gegenüber US-Healthcare besteht ein leichter Bewertungsaufschlag“, bremst er allzu große Erwartungen. 

Pharma: 2005 wird besser als 2004
 
Konstant unter den Top-Fonds hält sich auch der Activest BioPharma von Jörg Blumentrath. Wie bereits im Vorjahr auch, gewichtet er Biotechs gegenüber Pharma-Werten über: „Ich bin nahezu chronisch positiv auf Biotechs, denn wo sollten die zukünftigen Innovationen denn herkommen? Von den Pharma-Unternehmen sicher nicht“. Und auch die traditionell hohen Bewertungen des Sektors schrecken ihn nicht ab: „Ein Blick auf die Valuations alleine macht einen fast schwindelig“, gesteht er. Nichts für Value-Investoren also, trotzdem mischt er Biotech-Aktien aktuell mit rund 30 Prozent bei. Pharma-Werte seien dagegen historisch günstig betrachtet: „In einem Umfeld steigender Zinsen dürfte sich der defensive Aspekt der Branche endlich bezahlt machen“, prognostiziert der Experte. Ein jährliches Wachstum in Höhe der Gewinnsteigerungen von 10 Prozent hält er durchaus im Bereich des Möglichen: „2005 wird besser als 2004“, macht er schließlich Hoffnungen.

Norman Fidel: 21 Jahre Erfahrung mit Healthcare

Den defensiven Aspekt betont auch Norman Fidel, seit 16 Jahren Fondsmanager des ACM International Health Care: „In Zeiten wirtschaftlichen Aufschwunges bleiben Healthcare-Aktien zumeist zurück. Sobald sich die Konjunktur aber stabilisiert hat, so wie das derzeit der Fall ist, schlagen diese den breiten Markt wieder“, lautet seine Prognose für 2005. 

INVESCO: Yellen folgt Summers nach

Mike Yellen, seit einigen Monaten wieder Fondsmanager des INVESCO GT Healthcare Fonds, setzt zu rund 20 Prozent auf Biotech. Pharma-Aktien seien extrem günstig: „Historisch gesehen sind diese Aktien um 20-40 Prozent über dem durchschnittlichen KGV des Marktes bewertet. Aktuell besteht eine Unterbewertung von 20 Prozent, so billig waren Pharma-Aktien noch nie. Schuld daran sei die negative Psychologie gegenüber dem Pharmasektor „Dies sollte sich aber in den nächsten 12-24 Monaten verbessern“, gibt er sich optimistisch.

Performancedaten per 1.10.2004 in Euro
Datenquelle:

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.