´Perspektiven für Internet sehr positiv´

Der Nordinternet wurde 1998 aufgelegt und zählte in den Zeiten des Internet-Hypes zu den gefragtesten Technologiefonds, in Spitzenzeiten mit einem Volumen von mehr als einer Milliarde Euro. Seither verlor er jedoch -95 Prozent. Fondsmanager Volker Kunhwald bleibt trotzdem optimistisch… Funds | 22.10.2004 11:08 Uhr
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Im März 2000 sah die Welt noch ganz anders aus: Der Nordinternet lag seit Auflage 1998 mit 863 Prozent im Plus, was einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 182 Prozent entsprach. Dann ging es rasant nach unten, der Fonds verlor bis heute -95 Prozent. Anleger die zu Höchstkursen eingestiegen sind, müssen auf theoretische 1900 Prozent Kursplus hoffen, um die Einstandskurse wieder zu erreichen. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass Fondsmanager Volker Kuhnwald, der bis heute für den Fonds verantwortlich zeichnet, die Aussichten für Internetaktien heute als sehr positiv beurteilt.

Schließung des Nordinternet kein Thema

e-fundresearch/Frankfurt: Warum sollte ein Anleger derzeit noch in den Nordinternet investieren, während andere Gesellschaften ihre Internetfonds bereits geschlossen, zusammengelegt oder aus dem aktiven Vertrieb herausgenommen haben?

Volker Kuhnwald: Eine mögliche Schließung des Nordinternet ist bei uns kein Thema, weil das Internet nach wie vor die Wachstumsindustrie ist und nach unserer Einschätzung auch zukünftig sein wird.

e-fundresearch/Frankfurt: Welche Anlegergruppen entscheiden sich eigentlich für den  Nordinternet?

Volker Kuhnwald: Der Nordinternet ist nach wie vor für erfahrene und risikobewusste Anleger ein interessantes Investment.

e-fundresearch/Frankfurt: Was sind derzeit die drei größten Positionen des Fonds?

Volker Kuhnwald: Zur Zeit bilden Ebay, Yahoo und Amazon die Schwergewichte im Portfolio des Nordinternet. Wir investieren damit schwerpunktmäßig in den B2C-Bereich, da dieser auch in Zeiten eines verhaltenen Konjunkturverlaufs prosperiert. Dies liegt zum einen daran, dass Konsumenten in wirtschaftlich schwachen Zeiten Unternehmen wie Ebay oder Amazon als preiswerte Anbieter verstärkt wahrnehmen. Zum anderen ist eine internationale Expansion bei virtuellen Unternehmen mit starker Marktstellung - wie insbesondere bei Ebay und Yahoo - mit deutlich geringerem Aufwand möglich, als bei klassischen Unternehmen, die nur erschwert und zum Teil mit hohen Kosten neue Märkte erschließen können.

Perspektiven für Internet sehr positiv

e-fundresearch/Frankfurt: Wie beurteilen Sie die Aussichten der Internet-Aktien in den nächsten Monaten und in welchen Segmenten werden Sie die Schwerpunkte setzen?

Volker Kuhnwald: Unter der Voraussetzung, dass die Weltkonjunktur positiv verläuft und externe Effekte kein negatives Sentiment hervorrufen, sehen wir die Perspektiven der Internetaktien sehr positiv, da das durchschnittliche Wachstum im Internet-Bereich deutlich höher ist, als bei klassischen Unternehmen. Hinzu kommt, dass die aktuelle Bewertung des Internet-Sektors aufgrund der Skepsis am Markt für Internet-Verhältnisse durchschnittlich relativ moderat ist.

Positive Aussichten für„next-generation“-Softwareanbieter

e-fundresearch/Frankfurt: In welchen Titeln ist der Fonds gegenüber seiner Benchmark über- und untergewichtet und warum?

Volker Kuhnwald: Momentan sind ausgewählte Anbieter von Unternehmenssoftware mit "next-generation"-Produkten und dem Potenzial zur Marktführerschaft gegenüber der Benchmark übergewichtet. Untergewichtet sind hingegen B2C-Unternehmen, die ihren Schwerpunkt im Bereich Reisen und Touristik haben. Der Grund hierfür ist die wachsende Konkurrenz insbesondere durch die Airlines.

e-fundresearch/Frankfurt: Nach welchen Kriterien wählen Sie die Aktien aus?

Volker Kuhnwald: Zunächst schauen wir auf die Art und Qualität des Produktes sowie die Marktgröße. Weiterhin sollte das Unternehmen Markt- oder Produktführer sein oder zumindest auf einem erkennbaren Weg dorthin. Wichtig sind uns auch ein professionelles und Erfolg versprechendes Geschäftsmodell. Darüber hinaus sollte das jeweilige Haus durch ein gutes Management geführt werden. Ferner sichern hohe Markteintrittsbarrieren für potenzielle Wettbewerber auch in Zukunft den Erhalt und das Wachstum des Unternehmens.

Hoher Investitionsgrad

e-fundresearch/Frankfurt:
Welches messbare Anlageziel verfolgt der Fonds?

Volker Kuhnwald: Das Anlageziel ist es, eine deutlich bessere Performance als die der Blue-Chip-Indizes (z.B. DAX, Dow Jones etc.) zu erreichen. Grundsätzlich ist ein hoher Investitionsgrad vorgesehen, da es sich beim Nordinternet um einen Branchenfonds handelt. Dabei werden möglichst nur "Pure Plays", also reine Internetunternehmen ausgewählt. Der Managementansatz ist beim Nordinternet auf einen Bottom-Up-Stil ausgerichtet, sodass es bei der Portfolio-Konstruktion auf die Titel-Selektion als wichtigstes Kriterium ankommt.

e-fundresearch/Frankfurt: Vielen Dank für das Gespräch!


Über die Person:
Volker Kuhnwald begann nach dem BWL-Studium seine Investment-karriere als Trainee bei der Vereins- und Westbank in Hamburg. Von dort wechselte er ins Portfoliomanagement der Nordinvest in den Bereich Aktien international. Seit Oktober 1997 ist Kuhnwald Leiter Portfoliomanagement bei Nordinvest.  



Performancedaten per 15.10.2004 in Euro
Datenquelle:  
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