Auf der Suche nach den besten Köpfen

Der Vitruvius European Equity Fonds liegt anhand der risikoadjustierten Performance seit 1999 auf Platz eins von 231 pan-europäischen Aktienfonds. Gemanagt wird er gleich von zwei Fondsmanagern: Hugh Hendry (Odey Asset Management) und Stuart Mitchell (JO Hambro). Funds | 25.11.2004 08:06 Uhr
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Der am 29.10.1999 aufgelegte Vitruvius European Equity Fonds feierte vor kurzem seinen fünften Geburtstag. Grund zum Anstoßen gab es für die Investmentboutique Belgrave Capital Management - die offiziell als Fondsmanager fungiert - genug: Denn der Fonds erzielte seit damals eine jährliche Performance von 8,5 Prozent p.a. Zum Vergleich: Der MSCI Europe Index verlor im gleichen Zeitraum -3,5 Prozent pro Jahr. Und anhand der risikoadjustierten Performance (Sharpe Ratio) liegt der Fonds auf Platz eins von 231 Europa-Aktienfonds. Konkurrenten wie Tobias Klein (EUROPA Aktienfonds ULM), Graham Clapp (Fidelity European Growth) oder Nicolas Walewski (OYSTER – European Opportunities) lässt er dabei locker hinter sich (siehe Chart).

Belgrave sucht die besten Köpfe

Gemanagt wird der Pan-Europa-Aktienfonds jedoch nicht von Belgrave Capital Management - welche seit 1999 zur Schweizer Banca del Ceresio gehören - selbst: „Wir verwenden bei all unseren Fonds einen Multi-Advisor-Approach, suchen also je nach Mandat nach den 2-3 besten Köpfen für die jeweilige Assetklasse“, erklärt Mattia Nocera, Chief Investment Officer von Belgrave (siehe Bild oben). Die 10 Fondsanalysten bei Belgrave verfolgen dabei rund 1200 Fondsmanager weltweit: „Derzeit haben wir 12 davon im Einsatz für unsere Portfolios. Die meisten stammen dabei aus dem Hedgefonds-Bereich“, schildert Nocera.

Als Sub-Advisor für den Vitruvius European Equity sind folgende Manager tätig:

  • Hugh Hendry von Odey Asset Management in London verwaltet aktuell 76 Prozent des 175 Millionen Euro schweren Fonds. Er setzt auf einen stark ausgeprägten Top-Down-Ansatz um anhand volkswirtschaftlicher und technischer Analysen die attraktivsten Sektoren und Länder zu finden. Sein Portfolio ist mit rund 100 Titeln zumeist sehr breit gestreut. „Persönliche Kontakte und Unternehmensbesuche liegen mir nicht, ich konzentriere mich lieber auf Fakten“, beschreibt der gebürtige Schotte der nach Zwischenstationen bei Baillie Gifford und Credit Suisse 1999 vom Firmengründer Cripin Odey persönlich eingestellt wurde. Bis Mitte 2000 war Odey Asset Management zu 100% für den Fonds verantwortlich. Dann kam ein zweiter Manager hinzu:
  • Stuart Mitchell von JO Hambro Asset Management (seit 2000 eine Tochter der Credit Suisse Private Banking Gruppe) verfolgt einen komplett anderen Ansatz. Der stark bottom-up getriebene Investmentstil ist im Unterschied zu Odey langfristiger ausgerichtet. Das Portfolio vom Mitchell - der vor seiner Zeit bei Hambro als Head of European Equities bei Morgan Grenfell für ein Volumen von 25 Mrd. Euro verantwortlich war - ist viel konzentrierter. Aktuell hält der Abgänger der St. Andrews University 27 Aktien.


Opportunismus und Flexibilität als Schlüssel zum Erfolg

In der Kombination aus dem quantitativ-orientierten Hendry und dem qualitativ-orientierten Mitchell bestechen beide besonders durch Flexibilität. Vor allem in Jahren 2000 bis 2002 gelang es dem Vitruvius European Equity gegenüber dem MSCI Europe eine starke Outperformance zu erlangen. „Das schnelle Wechseln von Growth auf Value hat uns damals viel geholfen“, beschreibt Nocera. Dieser opportunistische Stilansatz brachte seit Auflage bis Mitte 2002 eine kumulierte Outperformance zum MSCI Europe von immerhin 60 Prozent.

Ausblick für Europa wenig positiv

Für das nächste Jahr gegen sich sowohl Hendry als auch Mitchell wenig optimistisch. „Makroökonomisch sieht es für Europa 2005 nicht sehr gut aus. Wir sind deswegen vor allem in defensiven Branchen wie Versorgern oder Energieunternehmen investiert“, beschreibt Hendry. Und auch die Bewertungsseite verspricht kaum Potential: „In den letzten zwölf Monaten ist es immer schwerer geworden interessante Titel zu finden“, schildert Stuart Mitchell die Lage aus seiner Sicht. Deswegen auch der hohe Cash-Anteil von 9,5 Prozent. „Dieser ist derzeit aufgrund des Marktumfeldes absolut gewollt“, fügt Nocera hinzu. Regional sind Hendry/Mitchell aktuell zu 30 Prozent in UK investiert. Die drei größten Einzeltitelpositionen sind Total SA, Newmont Moning und BP.

Performancedaten per 19.11.2004 in Euro
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