2005: Besser geht´s nicht

Gerhard Aigner, Geschäftsführer von Raiffeisen Capital Management, ist für das Anlagejahr 2005 vorsichtig. „Der Höhepunkt des Konjunkturzyklus ist erreicht: Besser geht´s nicht“. Für nächstes Jahr rät der Marktführer deswegen zu Emerging Markets und defensiven Sektoren. Ein Osteuropa-Garantiefonds komme demnächst. Funds | 15.12.2004 09:16 Uhr
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Das ablaufende Jahr war für Raiffeisen Capital Management (RCM) ein durchaus erfreuliches: Mit dem Marktwachstum von 11,8 Prozent – das inländische Fondsvolumen stieg 2004 von 111 auf 124,1 Mrd. an – konnte der Marktführer zwar nicht mithalten, trotzdem darf ein Zugewinn von 11,2 Prozent oder 2,7 Mrd. Euro auf 26,8 Mrd. Euro durchaus als Erfolg gewertet werden. „Unseren Marktanteil stieg 2004 von 21,1 auf 22 Prozent an“, beschreibt Andreas Zakostelsky, Geschäftsführer von Raiffeisen Capital Management die Entwicklung. Dabei entfallen bereits 1,5 Mrd. Euro an Volumen oder 5,6 Prozent auf das Ausland. „Das Ziel ist es hier in 2-3 Jahren den Anteil auf 10 Prozent zu erhöhen“, gibt Zakostelsky vor.

2005: Fonds überholen Sparbücher

Für 2005 rechnet man für den inländischen Gesamtmarkt mit einer weiteren Steigerung um 12 Prozent auf 139 Mrd. Euro. „Damit sollten die Fondsvolumina das Sparbuchvolumen von aktuell 126 Mrd. Euro überholen“, glaubt Zakostelsky.

Überdurchschnittliches Wachstum bei Institutionellen…

Hauptverantwortlich für den Erfolg Raiffeisens war das erneut dynamische Geschäft bei institutionellen Kunden, wo man mittlerweile 15,2 Mrd. Euro verwaltet und knapp 26 Prozent Marktanteil hält. Das Wachstum von 14,3 Prozent in diesem Segment 2004 ist vor allem auf die R300er Fondsserie zurückzuführen: Der R311 (Geldmarkt-Plus-Fonds) z.B. erreichte binnen 2 Jahren ein Volumen von über 1 Mrd. Euro. Erfolgreich waren auch der R313 (Euro Anleihen Trendfolger), R314 (Inflation Linked Bonds) und R316 (Dach-Hedgefonds).  

… unterdurchschnittlich im Publikumsfondsbereich

Im Publikumsbereich stieg das Fondsvolumen dagegen unterdurchschnittlich um 7,4 Prozent auf 11,6 Mrd. Euro an. Die Produkteinführungen des ablaufenden Jahres – Pensionsfonds Österreich (Februar), Immobilienfonds (Februar), Inflationsschutz-Fonds (Mai) und Hedge-Dachfonds (Oktober) – seien aber erfolgreich verlaufen, so Zakostelsky. 2005 plant man am Stadtpark einen Osteuropa-Aktien-Garantiefonds. „Endlich ein Garantiefonds der dem Kunden etwas bringen wird“, verspricht Zakostelsky.

Bildung mit und über Fonds als Schwerpunkt

Im nächsten Jahr sieht er das Thema private Vorsorge weiterhin als Priorität an: „Wir beobachten anhaltend hohes Interesse an Fondssparpläne und der prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge“. Ein wesentlicher Baustein sei der Trend zu immer vielschichtigeren Veranlagungsaktivitäten auf Fondsbasis. „Fonds entwickeln sich langsam, aber stetig zu einem Produkt für breiteste Konsumentenschichten“. Besonders dem Thema „Ausbildungsvorsorge“ will man sich annehmen, denn laut einer jüngst durchgeführten Studie erachten es 79 Prozent der Befragten als „wichtig“ sich über die Absicherung der Vorsorge ihrer Kinder Gedanken zu machen. In einer vom Fessel-GfK im Auftrag von RCM durchgeführten Untersuchung aber gaben 63 Prozent der Befragten an über Fonds nur wenig informiert zu sein. „Nur 3 Prozent sehen sich als sehr gut informiert an“, so Zakostelsky, der dies als klaren Bildungsauftrag der Fondsbranche ansieht.

Ausblick 2005: Schwellenländer bleiben interessant

Das Anlagejahr 2005 werde dagegen kein leichtes werden: „Der bescheidene konjunkturelle Höhepunkt liegt hinter uns“, so Aigner, der auch Bereits Ende 2003 vorsichtig war (siehe „Inflation-Linked Bonds für Private“ vom 17.12.2003). Nach der Jahresendrally, die laut Aigner nahtlos in eine Neujahrseuphorie übergehen sollte, erhöhe die nachlassende Konjunktur- und Gewinndynamik das Risiko einer Konsolidierung. Bei Aktien rechnet man deswegen je nach Anlageschwerpunkt mit Renditen zwischen 6 und 8 Prozent (Vorjahr 3-8 Prozent), bei Anleihen mit 3-4 Prozent. „Interessant bleiben 2005 weiterhin die weltweiten Emerging Markets – sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen“, so Aigner. Auch Russland sieht er positiv: „Obwohl das Risiko gegenüber den westlichen Aktienmärkten erhöht ist, sollte die Börse Moskau im nächsten Jahr zulegen können“. Weiters erwartet der RCM-Geschäftsführer, dass Österreich seine Aufholjagd verlangsamen wird. „Die aktuellen Wachstumsraten im ATX sind sicher nicht jedes Jahr reproduzierbar; aber auch Österreich wird an der CEE-Rallye weiter profitieren können." Die USA kämpfen weiterhin mit einem Währungsproblem. Die Empfehlung von Raiffeisen Capital Management lautet daher weiterhin: untergewichten. Differenziert nach Branchen erwartet RCM für 2005 eher einen Trend Richtung defensiver Sektoren. Positiv im Ausblick sind vor allem Healthcare-Aktien, wo es zuletzt zu übertriebenen Kursabschlägen kam, und Versorgerwerte.  

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