Stimmungstief als Investmentchance?

Alexandra Hartmann verwaltet für Fidelity von Kronberg bei Frankfurt aus den 120 m€ großen Fidelity Germany Fund und den 490 m€ schweren Fidelity Switzerland Fund. Mit 1. März 2005 kommt noch der fokussiertere Fidelity Deutschland Select Fonds hinzu, denn die Bewertungen sprechen momentan für Deutschland. Funds | 15.02.2005 11:09 Uhr
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„Wie erkennen vermehrt Chancen“

e-fundresearch/Frankfurt: Frau Hartmann, warum sollte man derzeit eigentlich in einen Deutschland-Länderfonds investieren? Die Stimmung spricht doch eher dagegen…

Alexandra Hartmann: Es stimmt, dass die Stimmung unter den Anlegern in Deutschland nicht besonders gut ist. Sieht man sich die Entwicklung des DAX im Vergleich zum FTSE 100, S&P 500 oder MSCI World an, versteht man auch warum: All diese Indizes liegen seit deren Allzeithochs im Jahr 2000 mit maximal 30% im Minus, der DAX dagegen verlor 47%. Aber genau in diesem Stimmungstief sehen wir Chancen, da wir vermehrt positive Anzeichen in Deutschland erkennen: Die Exportnachfrage z.B. bleibt weiter hoch und auch die Problemkredite haben ihren Höchststand schon überschritten. Der deutsche Wirtschaftsminister Wolfgang Clement drückt es folgendermaßen aus: „Wenn jemand zwei Konjunkturoptimisten findet, sind wir schon zu Dritt“. Für einen konträr denkenden Stockpicker wie uns ist diese Situation jetzt eine attraktive Kaufgelegenheit.

e-fundresearch/Frankfurt: Konjunkturell mag es in Deutschland ja bergauf gehen. Es bleibt aber die Frage bestehen, ob man davon mit einem deutschen Standardaktienfonds wie dem Fidelity Germany Fund profitiert. Denn große deutsche Unternehmen erwirtschaften doch den Großteil ihres Umsatzes im Ausland, oder?

Alexandra Hartmann: Ja, das ist richtig. Wenn man sich die Umsätze der im DAX enthaltenen Unternehmen – exklusive Finanzwerte – genauer ansieht, stammen diese nur zu 30% aus Deutschland. Interessant ist dabei auch, dass diese Aktien gerade zur Euro-Einführung stark mit ihrer jeweiligen Branche korreliert waren. Das hat sich mittlerweile geändert und die Korrelationen mit dem Heimatmarkt sind jetzt viel stärker. Der Fidelity  Germany versteht sich deswegen vor allem als Beimischung zu einem breit diversifizierten Portfolio, um einen stärkeren Deutschland-Akzent zu setzen. Isoliert betrachtet kauft man damit aber nicht nur Deutschland-Potential, da haben sie schon Recht.

Unterschiede des neuen Fonds

e-fundresearch/Frankfurt: Beim neuen Fidelity Deutschland Select ist das schon anders, oder?

Alexandra Hartmann: Ja, der Anfang März startende Fidelity Deutschland Select ist im Vergleich zum Fidelity Germany in Small und Mid Caps übergewichtet. Außerdem lösen wir uns mit dem neuen Fonds komplett vom Index und können somit unsere Expertise – die besten Aktien zu finden – stärker einsetzen. Der Deutschland Select wird in ein konzentrierteres Portfolio zwischen 40-100 Aktien investieren, die größten 10 Titel sollten 25-40% des Fonds ausmachen und die maximale Cash-Position beträgt 5%. Weiters darf ich im Fonds bis zu 25% Aktien von europäischen Unternehmen beimischen, in denen deutsche „Champions“ fehlen. Deren Währungen werden aber gegenüber dem Euro abgesichert.

e-fundresearch/Frankfurt: Das Portfolio wird sich also fundamental vom Fidelity Germany unterscheiden. Was werden die größten Sektordifferenzen sein?

Alexandra Hartmann: Da der Fonds noch nicht aufgelegt ist, möchte ich darüber jetzt noch nichts genaues sagen. Das Portfolio des neuen Fonds wird aber komplett anders aussehen. Der Portfolioumschlag sollte unter dem des Fidelity Germany mit 75-85% liegen und der Tracking Error beträgt indikativ 8-10. Das wird uns stark von den meisten Deutschland-Aktienfonds unterscheiden, welche relativ nahe am DAX kleben.

e-fundresearch/Frankfurt: Wie lautet das konkrete Anlageziel?

Alexandra Hartmann: Das Ziel des Fidelity Deutschland Select Fonds ist es, eine bessere Wertentwicklung als die S&P Konkurrenzgruppe „Aktienfonds Deutschland“ zu erzielen. Obwohl wir uns an keiner Benchmark orientieren, ist der Vergleichsindex des Fonds der DAX 110 Index.

e-fundresearch/Frankfurt: Vielen Dank für das Gespräch!

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