Asien: Dividenden statt Wachstum

Asiatische Aktien waren in der Vergangenheit vor allem wegen ihrer guten Wachstumsaussichten interessant. Mittlerweile hat sich das geändert und die Dividendenrendite Asiens hat mittlerweile das historisch hohe Niveau europäischer Aktien überschritten. Einen einzigen asiatischen Dividendenfonds gibt es bereits… Funds | 25.02.2005 10:43 Uhr
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Asiatische Aktien haben zwei gute Jahre hinter sich: Nach einem Anstieg des MSCI AC Asia Pacific Free ex Japan 2003 von 24 Prozent legte der Index in 2004 um weitere 14 Prozent zu.  Schwächere globale Wachstumsaussichten - besonders in China - und steigende US-Zinsen sind jedoch zukünftig keine gute Vorzeichen für die großteils vom Export abhängigen Volkswirtschaften im fernen Osten. Die Reaktion institutioneller Anleger blieb nicht lange aus: In der jüngsten Fondsmanager-Umfrage von Merrill Lynch geben nur noch 29 Prozent der Befragten an, dass gute Gründe bestünden asiatische Aktien zu kaufen. Im Dezember 2004 waren es dagegen noch 39 Prozent.

Dividendenrendite in Asien auf Rekordniveau

Obwohl sich die Wachstumseinsichten in Asien eintrüben – auch in Japan sieht es nicht viel besser aus – könnten Aktien dieser Region trotzdem interessante Aussichten bieten: Denn von den meisten Investoren unbeachtet stieg die Dividendenrendite in Asien auf mittlerweile 3,3 Prozent, verglichen mit 3,2 Prozent in Europa und 2,1 Prozent in den USA. „Gemessen an der Ausschüttungsquote liegen Aktien aus der Region Asien ex Japan mit derzeit 43 Prozent nur noch leicht hinter Europa mit 45 Prozent“, schildert Philip Brooks, Director Asia Pacific bei Schroder Investment Management in Hong Kong die Lage. Die Gründe für die höheren Ausschüttungen sieht er vor allem in den veränderten Anteilsverhältnisse: „Während bis zur Asien Krise 1997 oftmals einige wenige Mehrheitsaktionäre in den Firmen das Sagen hatten, sind Minderheitsaktionäre mittlerweile zu einem wichtigen Bestandteil geworden. Diese wollen natürlich am Wachstum u.a. durch Dividenden mitprofitieren“, erklärt Brooks weiter.

Ausschüttungsquote als Vorlaufindikator?

Und während europäische und globale Dividendenfonds bereits seit einiger Zeit in der Gunst der Anleger stehen (siehe auch „Die besten globalen Dividendenfonds“ vom 21.10.2004), gibt es in Asien bis dato nur ein Produkt: Der von King Fuei Lee in Singapur verwaltete Schroder ISF Asian Equity Yield - im Juni 2004 als SICAV aufgelegt - konzentriert sich vor allem auf dividendenstarke Aktien aus der Region Asien ex Japan. „Denn höhere Ausschüttungsquoten weisen eine positive Korrelation mit dem zukünftigen Gewinnwachstum auf“, schildert Brooks die Ergebnisse einer von Goldman Sachs durchgeführten Studie im Zeitraum zwischen 1973 und 1999. Das wirke sich auch positiv auf die Aktienkurse aus: „Zwischen 1994 und 2003 legten asiatische Aktien mit der höchsten Dividendenrendite um 125 Prozent zu, die mit der niedrigsten fielen dagegen um rund 50 Prozent“. Denn in der Regel sei, so Brooks, eine hohe Dividende auch ein Zeichen für gute Corporate Governance.

Defensive Investments in einer volatilen Assetklasse

Da dividendenstarke Aktien darüber hinaus besonders in defensiven Sektoren bzw. bei Finanzwerten zu finden seien, weist der Schroder ISF Asian Equity Yield im Vergleich zu herkömmlichen Asien-Aktienfonds eine niedrigere Standardabweichung auf. „Genau das sehen wir in einer so volatilen Assetklasse als großen Vorteil. Denn in den letzten fünf Jahren weist Asien die höchste Schwankungsbreite aller großen Aktienregionen weltweit auf“, betont Brooks. Die Kehrseite dieser defensiven Ausrichtung sei jedoch die Underperformance in stark steigenden Märkten: Seit Auflage im Juni 2004 liege der Fonds mit einer Performance von +12,5 Prozent deswegen auch deutlich hinter dem MSCI AC Asia Pacific Free ex Japan Index mit +20 Prozent.

Fazit

Als Produkte mit niedrigem Beta, welche generell in defensiven Branchen über- und in zyklischen Sektoren untergewichtet sind, eignen sich Dividendenfonds besonders in seitwärtsgehenden oder leicht fallenden Märkten. Wer also bei asiatischen Aktien -ebenso wie die Experten von Schroders - zukünftig mit eher moderaten Erträgen rechnet, wäre beim bis dato einzigen Asien-Dividendenfonds Schroder ISF Asian Equity Yield gut aufgehoben. Noch dazu weisen die meisten Dividendenfonds aufgrund ihres defensiven Charakters in der Regel eine niedrigere Volatilität auf als herkömmlichen Aktienfonds.


Performancedaten per 23.2.2005 in Euro
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