Die besten Zukunftsvorsorge-Fonds (2/2)

Die seit zwei Jahren angebotenen Zukunftsvorsorge-Fonds unterschieden sich teilweise deutlich. Worauf Anleger bei der Auswahl achten sollten und wer seit Start vorne liegt, zeigt der zweite und letzte Teil unserer Fondsanalyse. Funds | 02.05.2005 09:24 Uhr
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Seit Start an der Spitze liegen  Raiffeisen-Pensionsfonds Österreich bzw. Salzburg. Während beide von Raiffeisen Capital Management in Wien verwaltet werden, ergeben sich aufgrund von Rundungsdifferenzen immer wieder minimale Performanceunterschiede. Die gute Performance von +20,6 Prozent p.a. (RPF Österreich) bzw. +20,4 Prozent p.a. (RPF Salzburg) wurde aufgrund eines leicht höheren Aktienanteiles erzielt.

„Unsere Aktienquote - generell in einer Bandbreite zwischen 40 und 48 Prozent – liegt aktuell bei 44 Prozent“, erklärt der für den Aktienteil zuständige Chief Investment Officer Klaus Glaser. „Die gute Performance im Vergleich zur Konkurrenz ist sowohl auf die gute Aktienauswahl, etwa die starke Gewichtung von Zyklikern, als auch auf die aggressivere Anleihestrategie durch die starke Gewichtung langer Restlaufzeiten zurückzuführen“, so der Experte. In Osteuropa investieren die beiden Fonds jedoch noch nicht. „Eine Osteuropabeimischung ist geplant und zwar im Ausmaß von bis zu 15 Prozent des Aktienexposures durch Käufe in Ungarn, Tschechien und Polen“, erklärt Glaser.

Den derzeit höchsten Aktienanteil hält mit 55 Prozent (Mai 2004: 49 Prozent) der ESPA Vorsorge Classic. Seit Mitte Mai 2003 erzielte der Fonds 19,7 Prozent p.a., liegt damit also nur hinter Raiffeisen zurück. „Wir haben mit einer defensiven Aktienquote nahe dem gesetzlichen Limit von 40 Prozent begonnen und erst zu Jahresanfang 2004 diese deutlich erhöht“, analysiert Zourek, der für den Aktienteil verantwortliche Fondsmanager. „Österreichische Firmen, die nicht in Wien notieren, sind im Vorsorgefonds dezidiert ausgenommen“, so Zourek weiter, der situationsabhängig eine leichte Beimischung osteuropäischer Aktien plant. „Derzeit tun wir das nicht und würden das wenn dann auch nur als kleine Beimischung von 10-20 Prozent des Aktienanteils tun“.

Mit einer jährlichen Performance von 18 Prozent liegt der Capital Invest Vorsorge PlusFonds 2013 auf dem vorletzten Platz aller Zukunftsvorsorge Fonds. Der für den Aktienanteil verantwortliche Friedrich Erhart gilt generell als der Marathonsieger unter den Österreich-Aktienfondsmanagern, er schlug den ATX Prime mit seinem Österreich-Fonds Capital Invest Austria Stock gleich 15 Mal in Folge. Der Grund der gedrückten Performance liegt in der relativ konservativen Veranlagung gleich zu Beginn. Seit damals ist die Aktienquote sehr stark regelgebunden: „Aktuell schreibt mir das hauseigene CPPI-Modell 42 Prozent Aktien vor“, so Erhart. Osteuropa Investments sind im Vorsorge PlusFonds 2013 übrigens keine enthalten, in den neu aufgelegten Varianten 2014 und 2015 jedoch schon. „Hier besteht der Aktienanteil zu rund 50 Prozent aus Aktien aus Ungarn, Tschechien und etwas Polen“, so Erhart.

Auf dem letzten Performanceplatz seit Mai 2003 liegt der Austro-Garant der Volksbank KAG mit +17,5 Prozent p.a. Hauptverantwortlich dafür die vorsichtige Ausrichtung des Fonds während der starken Kursanstiege der Wiener Börse. Zuletzt war das kurzfristig aber von Vorteil: Noch bevor der ATX im März stark nachgab, hat der für den Aktienanteil zuständige Fondsmanager Horst Simbürger den Anteil von 47 auf 43 Prozent reduziert. „Nach den enormen Kursanstiegen war ich sehr skeptisch und auch zukünftig steht in Wien schwieriges Fahrtwasser bevor“, prognostiziert der Experte. Eine weitere folgenschwere Änderung steht dem Austro-Garant aber noch bevor: „Während wir im letzten Jahr ein Osteuropa-Engagement aufgrund der hohen Absicherungskosten an den nicht sehr liquiden Ostbörsen ausgeschlossen haben, wird sich das zukünftig ändern“. „Ein Engagement im Gesamtausmaß von 50 Prozent des Aktienanteiles ist in liquiden Märkten wie Polen oder Tschechien mittlerweile kostenmäßig möglich“, erklärt Simbürger die Kehrtwende. Insgesamt rechnet er am Laufzeitende im Jahr 2013 für den Austro-Garant - der übrigens als einziges Fondsprodukt nur in der 10-Jahresvariante ab 2003 erhältlich ist – mit rund sieben Prozent an jährlicher Rendite. Zusätzliche 50-60 Basispunkte sollte noch einmal die staatliche Prämie bringen. „Wobei wir in Zeiten starker Aktienkursanstiege hinten liegen werden, sollten wir in Abschwungphasen relativ gesehen dazu gewinnen“, so Simbürger.

Fazit

Während der ESPA Fonds mit einer Aktienquote von 55 Prozent die aggressivste Ausrichtung aufweist, investiert Fondsmanager Erhart Zourek seinen Aktienteil ausschließlich in Wien. Der Austro-Garant ist dagegen eher konservativ positioniert, plant aber bald eine signifikante Beimischung von Osteuropa-Aktien aus Polen und Tschechien. Der sehr stark regelgebundene Capital Invest Fonds investiert erst ab der 2014er-Tranche in Osteuropa, wobei das Schwergewicht eher in Ungarn und Tschechien liegt. Die seit Mai 2003 anhand der Performance besten Fonds, kommen von Raiffeisen. Sowohl der Raffeisen-Pensionsfonds-Österreich als auch Salzburg weisen außerdem im Untersuchungszeitraum die höchste risikoadjustierte Rendite (Sharpe Ratio) auf.

Performancedaten per 19.4.2005
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Den ersten Teil unserer Serie über Zukunftsvorsorge-Fonds finden Sie HIER.
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