Fonds in den USA nur halb so teuer

Während Aktienfonds in den USA im Schnitt eine jährliche Gesamtkostenquote (TER) von 0,9 Prozent aufweisen, kosten diese in Europa mit 1,8 Prozent das Doppelte. Neben dem größeren Fondsvolumen sei es dort verbreiteter Skaleneffekte an die Anleger weiterzugeben, so eine gemeinsame Studie von Fitzrovia und Lipper. Funds | 27.09.2005 09:14 Uhr
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Aktienfonds kosten in den USA nur halb soviel wie in Europa, so das Ergebnis einer gemeinsamen Studie von Lipper und deren Tochtergesellschaft Fitzrovia. Untersucht wurden dabei 830 Fonds von 20 großen US-Fondsgesellschaften, die Ihre Produkte sowohl in den USA als auch in Europa zu Vertrieb zugelassen haben.

Die Ergebnisse im Überblick

Während die volumensgewichtete Total Expense Ratio (TER) von aktiv gemanagten Aktienfonds in den USA bei 0,79 Prozent liegt, kosten diese in Europa im Schnitt 1,79 Prozent. Großteils lasse sich dieser Unterschied mit den verschiedenen Fondsgrößen erklären: In den USA betrug das durchschnittliche Volumen der untersuchten Fonds 3,2 Mrd. US-Dollar, in Europa nur 1,2 Mrd. US-Dollar.

Anleihenfonds kosten in den USA durchschnittlich 0,86 Prozent, in Europa dagegen 1,35 Prozent. Auch hier ist das durchschnittliche Fondsvolumen in den USA rund doppelt so hoch wie in Europa.

Im Unterschied zu Europa spielen Skaleneffekte bei den Fondskosten in den USA eine größere Rolle. Außerdem sei es dort üblich, so genannte „breakpoints“ zu verwenden: Dabei werden die laufenden Fondskosten bei steigenden Volumen nach unten angepasst und Kosteneinsparungen so an die Anleger weitergegeben. Ein Beispiel: Kostet ein Fonds bei einer Größe von 100 Mio. US-Dollar ein Prozent pro Jahr, so fällt die TER für die nächsten 100 Mio. Volumen auf 0,9 Prozent ab usw.

Interessanterweise variieren die laufenden Kosten bei US-Fonds je nach Assetklasse viel stärker als in Europa. In den USA etwa kosten globale Aktienfonds im Schnitt 1,08 Prozent, europäische Aktiefonds 1,27 Prozent und US-Aktienfonds nur 0,89 Prozent. In Europa liegt der Schnitt mit 1,79 Prozent überall gleich hoch. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei Anleihenfonds.

Positive Auswirkungen des Fondsskandals

Auch im zeitlichen Verlauf seien Fondskosten in den USA volatiler als in Europa. Denn als direkte Folge des US-Fondsskandals, seien die Verwaltungsgebühren dort 2004 im Vergleich zum Vorjahr sogar gesunken. Auch haben zuletzt einige amerikanische Asset Manager das große öffentliche Interesse an Fondskosten für sich genutzt und ganz bewusst und medienwirksam Kostensenkungen angekündigt.

Fazit

Zukünftig gäbe es - so das Fazit der Studie - genügend Gründe für Asset Manager über das Thema Fondskosten nachzudenken. „Teilweise gibt es Möglichkeiten mit niedrigeren Kosten aktiv die Konkurrenz zu bekämpfen, andererseits werden sich mit der Zeit in Europa je nach Assetklasse die Kosten auseinander entwickeln“, so Ed Moisson von Lipper Fitzrovia. Kurzfristig  würden sich Kostensenkungen für die jeweiligen Gesellschaften sicher negativ auswirken: „Langfristig aber schafft ein solcher Schritt positive Effekte wie Loyalität der Anleger und dadurch eine langfristige Kundenbasis“, gibt er weiter zu bedenken.  „Das sehr empfindliche Gleichgewicht zwischen der jeweiligen Verantwortung für die Fondsanleger und der Profitabilität der Fondsgesellschaft wird aber weiterhin zwischen Europa und den USA getrennt zu finden sein“, gibt sich Moisson schließlich realistisch. 



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