Fondsmanager mögen USA nicht

In globalen Portfolios sind US-Aktien derzeit so stark untergewichtet wie seit 1999 nicht mehr, so das Ergebnis der aktuellen Merrill Lynch Fondsmanagerumfrage. Auf der Beliebtheitsskala ganz oben findet sich dagegen Japan. 75 Prozent gehen überdies von steigenden Volatilitäten aus. Funds | 20.10.2005 09:32 Uhr
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Das gab es zuletzt im März 1999: Von den von Merrill Lynch befragten Fondsmanagern halten derzeit 63 Prozent ein Untergewicht in US-Aktien. Demgegenüber stehen nur elf Prozent der Manager, die diese Assetklasse übergewichten. Außerdem seien die USA das Land mit den schlechtesten Aussichten für Unternehmensgewinne und nach Ansicht der befragten Experten gleichzeitig auch der teuerste Aktienmarkt weltweit, so die Ergebnisse der Umfrage. „Alles außer Amerika“, fasst David Bowers, Autor der monatlich von Merrill Lynch durchgeführten „Global Fund Manager Survey“, zusammen.

Performance-Ausblick: Japan vor Schwellenländer-Aktien

Auf der Beliebtheitsskala ganz oben findet sich dagegen Japan: Wieder genau 63 Prozent der Befragten gewichten Japan aktuell über, nur neun Prozent unter. Außerdem sei Japan der billigste Aktienmarkt weltweit und habe die am meisten unterbewertete Währung, so der Tenor der Umfrage.

Das spiegelt sich auch in der Antwort auf die Frage wider, welche Assetklasse in den nächsten 12 Monaten die höchsten Renditen abwerfen sollte: Auch hier liegen japanische Aktien mit 45 Prozent der Befragten an erster Stelle gefolgt von globalen Schwellenländer-Aktien mit 17 Prozent. Am anderen Ende der Skala liegen japanische und US-amerikanische Anleihen.

Befragt wurden dabei im Zeitraum 7. bis 13.Oktober 227 Fondsmanager, die zusammen ein Volumen von 1,08 Billionen US-Dollar repräsentieren. Die weiteren Ergebnisse im Überblick:

  • 64 Prozent der Befragten sehen Aktien zurzeit als fair bewertet an, 23 Prozent sogar als unterbewertet. Anleihen sind für 70 Prozent überbewertet.
  • Innerhalb des Aktienuniversums sind auf sektoraler Ebene Pharma und Energie die größten Übergewichte. Pharma ist außerdem auch der Sektor, der nach Ansicht der Fondsmanager in den nächsten 12 Monaten die Nase vorn haben sollte. Untergewichtet sind vor allem Titel aus dem Bereich Versorger und zyklische Konsumgüter.
  • 21 Prozent der Fondsmanager haben derzeit Cash gegenüber ihrer Benchmark übergewichtet (Vormonat: 14 Prozent). Die durchschnittliche Cash-Quote stieg seit August von 3,9 auf 4,2 Prozent.
  • Gleich 75 Prozent der Fondsmanager gehen davon aus, dass die Aktien-Volatilität in den nächsten 12 Monaten steigen wird. „Anstiege der Aktien-Volatilität haben in der Vergangenheit zumeist zu Kursverlusten bei Small Cap und Emerging Market Aktien geführt“, so die Experten von Merrill Lynch.
  • Gleichzeitig gehen 42 Prozent der Fondsmanager (Vormonat 40 Prozent) von einer weiteren Verflachung der US-Zinskurve aus. 64 Prozent gehen von einer steigenden Inflation aus, die die Zinsen am kurzen Ende schneller anstiegen lassen sollte als die am langen Laufzeitende. Die neutrale Fed Fund Rate liege bei 4,2 Prozent, so die Umfrage.   
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