2,3 Gründe sprechen für Fonds

Transparenz bei der Geldanlage spielt für drei Viertel der Österreicher bereits eine große Rolle, so eine von Raiffeisen Capital Management und Fessel-GfK durchgeführte Umfrage. Das Internet werde als Informationsquelle dabei immer wichtiger, aber erst 12 Prozent der Österreicher fühlen sich über Fonds gut informiert. Funds | 15.11.2005 06:19 Uhr
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Eine erstmals von Raiffeisen Capital Management (RCM) und Fessel-GfK durchgeführte Umfrage untersuchte das Risikoverhalten der Österreichischen Anleger. Anhand des Antwortverhaltens in unterschiedlichen Fragenkategorien (Sparen & Anlegen, Glücksspiel, Straßenverkehr und Beruf & Freizeit) wurden dabei entsprechende Affinitäten bei der Finanzveranlagung zugeordnet und in sechs Risikotypen eingeteilt.

Trend zu Individualisierung

Denn die traditionelle Einteilung in soziodemografische Gruppen reiche heutzutage nicht mehr aus. „Die Menschen unterscheiden sich, auch in Geldangelegenheiten, immer stärker voneinander. Ein Trend hin zu einer stärkeren Individualisierung ist festzustellen“, erklärte Prof. Dr. Rudolf Bretschneider, Geschäftsführer der Fessel-GfK gestern vor Journalisten in Wien. Neue Ansätze seien deswegen gefragt um zu verstehen wie welche Bevölkerungsgruppen anzusprechen sind.

Welche Risikotypen es bei der Geldanlage gibt

Laut der jüngsten Analyse können die Österreicher am Ehesten in folgende sechs Risikotypen eingeteilt werden:

Den größten Anteil der Bevölkerung machen mit 24 Prozent oder rund 1,6 Mio. Österreichern die so genannten „Sicherheitsfanatiker“ aus. „Tendenziell ist dieser Typus eher weiblich, älter als 60 Jahre, bereits im Ruhestand und der mittleren Einkommensschicht zuzuschreiben“, schildert Brettschneider. Da das Geld primär sicherheitsorientiert angelegt wird, kommt vor allem das Sparbuch für diesen Typ in Frage.

Der „Erlebnisorientierte“ (18 Prozent der Bevölkerung) geht bei der Geldanlage zwar auch noch auf Nummer sicher, geht in seinem Freizeitverhalten aber bereits gerne ein Risiko ein. „Soziodemografisch setzt sich diese Gruppe eher aus Männern jugendlichen und mittleren Alters zwischen 20 und 39 Jahren zusammen“, so Bretschneider. Bei der Geldanlage gebe es kaum Abweichungen zur Gesamtbevölkerung, das Sparbuch werde tendenziell bevorzugt.

Der „Ottonormalverbraucher“ (16 Prozent) setze zwar prinzipiell auf Sicherheit, spielt aber auch manchmal gerne um Geld, etwa beim Lotto. „Spielen ist aber als Normalverhalten zu sehen, das sozusagen angeboren ist“, fügt Bretschneider dazu. Ansonst verhalte sich dieser Typus – der tendenziell aus dem ländlichen Raum stammt und älter aus 50 Jahre ist - sehr zurückhaltend und setzt bei der Geldanlage insbesondere auf das Sparbuch.

In etwa gleich viele Personen seien in Österreich als „Vorsichtige“ zu klassifizieren. Tendenziell eher weiblich, im Alter zwischen 40 und 59 Jahren und in der gehobenen Einkommensschicht zu finden, sei dieser Typus sehr vernunftsorientiert. „Wie im Straßenverkehr auch geht dieser Typus nur ungern Risiken ein. Affine Anlageformen seien die Lebensversicherung und Investmentfonds“, streicht Bretschneider heraus.

Die männlichen Pendants zu den Vorsichtigen seien die „Genießer“ (14 Prozent). Soziodemografisch ist dieser Typus männlich, zwischen 30 und 49 Jahren alt und in Großstädten zu Hause. „Bei der Geldanlage streut er seine Risiken sowohl über Aktien, Anleihen und Investmentfonds hinweg“, so Bretschneider.

Der „jüngste“ Risikotypus, der „Draufgänger“ macht mit 12 Prozent der Gesamtbevölkerung den geringsten Anteil aus. „Diese eher männlich dominierte Bevölkerungsgruppe zwischen 15 und 29 Jahren lebt tendenziell in Wien und ist deutlich risikofreudiger als die Gesamtbevölkerung“, so Bretschneider. In Geldfragen setzten diese Personen schon mal alles auf eine Karte und würden gerne in Aktien investieren. „Würde deswegen, weil diese Zielgruppe noch über ein relativ geringes Einkommen verfügt“.

2,3 Gründe sprechen für Fonds

Parallel zur erstmaligen Clusterananalyse wurde aber auch dieses Jahr von Fessel-GfK wieder eine repräsentative Befragung zu Spar- und Anlagethemen durchgeführt. Insgesamt sprechen dabei für die Österreicher immer mehr Gründe für Fonds, statistisch gesehen genau 2,3.

„Als Hauptgrund wurde dabei „sicherer als Aktien“ vor „höhere Rendite“ genannt, beschreibt RCM-Geschäftsführer Andreas Zakostelsky die Ergebnisse. Von 12 auf 22 Prozent aber am Stärksten gestiegen sei die Transparenz als Grund für Investmentfonds: Für 72 Prozent der Österreicher spielt diese eine große Rolle, verglichen mit 65 Prozent im Vorjahr. „Das ist auch gut so, denn kein Veranlagungsbereich ist so transparent wie die Fondsbranche“, ergänzt Zakostelsky.

Zufriedenheit nimmt zu

Die Zufriedenheit mit Fonds hat seit der letzten Umfrage 2004 aber zugenommen. Im Schnitt erteilten die Österreicher Investmentfonds eine Schulnote von 2. „Die größten Zuwächse in der Zufriedenheit gab es bei der Performance, wobei hier die generelle Kapitalmarktentwicklung sicher mitverantwortlich war“, gesteht Zakostelsky. Am Zufriedensten zeigen sich die Österreicher dabei beim Fondsangebot (1,75), die schlechteste Note (2,51) ging an die Fondskosten (Vorjahr 2,56).

Internet als Informationsquelle immer gefragter

Wenn sich die Österreicher über Sparen, Veranlagungen oder Kredite informieren, sei das Geldinstitut oder der Berater für 84 Prozent die erste Anlaufstelle. Familienmitglieder (27 Prozent) oder Freunde bzw. Bekannte (20 Prozent) liegen dabei schon deutlich dahinter. 12 Prozent der Bevölkerung, also immerhin bereits 800.000 Österreicher, informieren sich via Internet. Im direkten Vergleich mit unabhängigen Finanzberatern (acht Prozent) ein starkes Abschneiden. „In den kommenden Jahren wird das Internet als Informationsquelle in der Bedeutung noch deutlich zunehmen“, glaubt Bretschneider.

Informationsstand zu Fonds noch mangelhaft

Gerade bei Informationen rund um Fonds sei der Aufholbedarf aber noch sehr groß: Nur 12 Prozent der Österreicher fühlen sich sehr bzw. eher gut über Fonds informiert. Besonders in den beiden größten Bevölkerungsgruppen, der „Sicherheitsfanatiker“ und der „Erlebnisorientierte“, ist Wissen noch Mangelware. Erst zwei bzw. ein Prozent fühlen sich  hier gut informiert. 

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