Bei einer Bevölkerung von 9,4 Millionen gibt es in Shanghai derzeit 819 Hochhäuser. „Vor 15 Jahren konnte man diese Anzahl noch an einer Hand abzählen“, so Boon-Hong Yeo, Fondsmanager des Credit Suisse Equity Fund Asian Property. Und das Potential sei noch lange nicht ausgereizt: „In New York mit seinen 8,1 Millionen Einwohnern gibt es bereits 5914 Hochhäuser“, so der Head of Asia ex Japan Equities bei Credit Suisse Asset Management in Sydney.
Wachstum spricht eine deutliche Sprache
Das starke wirtschaftliche Wachstum der Region – Asien wuchs in den letzten fünf Jahren 1,5 mal so stark wie die Weltwirtschaft – und der starke Zuzug in die Städte seien weitere Turbos für den lokalen Immobilienmarkt. „1998 lebten 16 Prozent der Chinesen in Städten, heute sind es bereits 33 Prozent. Pro Jahr bedeutet das einen Neuzuzug von fünf Millionen Personen, was der Einwohnerzahl zwei bis drei europäischen Großstädten entspricht“, beschreibt Yeo die Dimensionen.
Markt erst im Entstehen
Der Markt für asiatische Immoaktien ist aber noch relativ jung. Real Estate Investment Trusts (REITs) gibt es in Australien zwar schon seit 1971, in Japan und Singapur jedoch erst seit vier Jahren. Neu dazu gekommen ist letzte Woche Hong Kong. „Mit einem Volumen von drei Milliarden US-Dollar war das die größte REIT-Emission weltweit“, so Yeo. In der Pipeline sind außerdem Länder wie Indien und China, die 2006 die Einführung von REITs planen.
Was sind REITs überhaupt?
REITs sind Immobilienunternehmen die über 75 Prozent ihrer Anlagen in Immobilien halten und über 90 Prozent des steuerbaren Einkommens an die Investoren ausschütten, dafür sind sie von der Körperschaftssteuer befreit. Neben den steuerlichen Vorteilen haben REITs eigene Investmentspezifika: Im Vergleich zu Immobilienaktien weisen REITs generell eine höhere Rendite bei einem niedrigeren Risikoprofil auf. Der Hauptgrund dafür liegt in den hohen Dividendenrenditen der Trusts, welche in den letzten Jahren Investoren zu bereits beachtlichen Renditen verholfen hat.
10-15 Prozent Performance für 2006 erwartet
Für asiatische Immobilien spreche derzeit aber vor allem eines: die günstige Bewertung. Im globalen Aufschwung der Assetklasse blieb Asien nämlich deutlich zurück: Während der FTSE EPRA/Nareit Europe Index seit November 2000 um 16,3 Prozent pro Jahr zulegen konnte – in Nordamerika stieg der Index um 14,2 Prozent – erzielte man in Asien nur 6,3 Prozent pro Jahr. „Der Aufholprozess hat gerade erst begonnen“, so der Asiate.
Aktuell seien asiatische Immoaktien um rund 20 Prozent in Relation zum jeweiligen Net Asset Value (NAV) unterbewertet. „Das ist Großteils auf das Faktum zurückzuführen, dass sich der Markt besonders für REITs gerade erst etabliert“. Diese Bewertungslücke sollte sich in den nächsten drei bis vier Jahren aber schließen, weshalb der Experte von einer Performance von 10-15 Prozent für 2006 ausgeht.
Wer liegt vorn?
Seit Auflage am 1.7.2005 erzielte der Credit Suisse Equity Fund (Lux) Asian Property bereits einen Ertrag von 14,1 Prozent. Seine Benchmark, den GPR General Asia Index – schlug er dabei um 550 Basispunkte.
Im direkten Vergleich mit seinen Konkurrenten liegt der Fonds seit Auflage in etwa gleich auf: Der bereits 1997 aufgelegte Morgan Stanley Asian Property erzielte im gleichen Zeitraum einen Ertrag von 14,4 Prozent und damit leicht mehr als der Credit Suisse Fonds.
Die Benchmark im Rückspiegel
Seit Auflage des neuen Henderson HF Asia-Pacific Properties Equities am 3.10.2005 (e-fundresearch berichtete, siehe „Immobilien: Asien mit Aufholpotential“ vom 25.10.2005) liegt Fondsmanager Yeo aber zurück: Das Match im noch sehr kurzen Zeitraum 3.10.-25.11.2005 geht an Angelina Ho mit ihrem Morgan Stanley Asian Property, welcher eine Performance von 3,5 Prozent erzielen konnte. Dann folgt der Henderson Fonds mit +3,2 Prozent vor dem Credit Suisse mit +2,1 Prozent. Den GPR General Asia Index schlugen aber alle Fonds deutlich (siehe Chart rechts).
Alle Daten per 25.11.2005 in Euro
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