Bawag-Fonds von Refco-Pleite betroffen

Wie das Nachrichtenmagazin "profil" heute berichtet, wurde der Verkauf der von der Bawag-PSK-Gruppe vertriebenen SPhinX-Hedgefonds auf Anordnung des für die Abwicklung der Refco-Insolvenz zuständigen US-Gerichts per 29. Dezember eingestellt. Von den insgesamt investierten 60 Mio. Euro sind etwa 11 Mio. Euro betroffen. Funds | 09.01.2006 09:34 Uhr
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Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner heute erscheinenden Ausgabe berichtet mussten die von der Bawag-PSK-Gruppe vertriebenen SPhinX-Hedgefonds auf Anordnung des für die Abwicklung der Refco-Insolvenz zuständigen US-Gerichts die Rücknahme von Fondsanteilen einstellen.

Das sei so nicht ganz richtig: "Der Verkauf der SPhinX-Fondsprodukte ist nicht von einem US-Gericht eingestellt worden, sondern ist eine eigenständige Entscheidung der BAWAG PSK INVEST in Anlehnung an das Investmentfondsgesetz und in Abstimmung mit dem Vertriebspartner bzw. Depotbank", erklärt Alois Steinböck, Geschäftsführer der BAWAG PSK Invest. Hintergrund sei, dass die Strategie Managed Futures - welche rund 10 Prozent der SPhinX (Austria) Hedge-Dachfonds ausmacht - von PlusFunds über Refco abgewickelt wurde und dieses Vermögen im Zuge des Refco Konkurses auf andere Broker übertragen wurde. "Das ist nunmehr auf Antrag eines Gläubigerausschusses beeinsprucht worden und der Vermögensteil daher vorerst von einem US-Gericht eingefroren", so Steinböck weiter.

Die US-Fondsgesellschaft PlusFunds, welche die SPhinX-Fonds aufgelegt hat und verwaltet, wird vom ehemaligen hochrangigen Refco-Mitarbeiter Christopher Sugrue geleitet, der auf Seiten Refcos für die Abwicklung jener Transaktion zuständig war, mittels derer sich die Bawag 1999 am US-Brokerhaus beteiligte.

Als im Oktober vergangenen Jahres die mutmaßlichen Bilanzmanipulationen des damaligen Refco-Chefs Phillip Bennett bekannt wurden, gelang es PlusFunds innerhalb weniger Tage und noch bevor über das US-Brokerhaus das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, 312 Mio. Dollar, die auf Refco-Konten deponiert waren, abzuziehen. Gegen diese Blitzaktion wurde von Refco-Gläubigern nachträglich Einspruch erhoben und beim zuständigen Insolvenzrichter eine einstweilige Verfügung erwirkt, welche es PlusFunds nun untersagt, Auszahlungen an Anteilsinhaber vorzunehmen. Die Gestionierung des Fondsvermögens ist allerdings weiterhin möglich, wie auch die BAWAG betont.

Performance wenig zufriedenstellend

Die Bawag hat die SPhinX-Fonds seit Februar 2004 vertrieben, als die Vermarktung derartiger Hedgefonds-Produkte in Österreich gestattet wurde. Die Performance seit Auflage war enttäuschend: Seit Start am 22.3.2004 liegt z.B. der mit über 30 Millionen Euro größte SPhinx-Fonds, der SPhinx (Austria) Hedge Dachfonds, nur mit 0,2 Prozent p.a. im Plus. Zum Vergleich: Der Vergleichsindex S&P Hedge Fund legte jährlich um 3,6 Prozent mehr zu. Als Ziel gab Alois Steinböck zum Start eine Rendite zwischen fünf bis zehn Prozent pro Jahr an (siehe auch "Ein Monat alt: Der BAWAG SPhinx Hedgefonds" vom 17.3.2004). "Der Performanceunterschied stammt jedoch großteils aus den Kosten für die Währungsabsicherung, da der Fonds in Euro der Index jedoch in US-Dollar notiert. Diese betragen rund 2 Prozent p.a. Der restliche Teil ergibt sich aus den im Verkaufsprospekt angeführten Spesen", erklärt Steinböck. 

11 Millionen Euro betroffen

Mit 29. Dezember hat die Bawag nun den Verkauf der Fondsanteile eingestellt. Von den insgesamt bisher von Bawag-Kunden in diese Fonds investierten 60 Mio. Euro sind direkt und indirekt nur der Manages Futures Teil, also etwa 11 Mio. Euro, von der einstweiligen Verfügung betroffen.

Bawag nimmt Fondsanteile weiter zurück

Laut "profil"-Bericht bietet die Bawag jenen österreichischen Kunden, die sich jetzt von ihren Fondsanteilen trennen wollen, an, die Papiere zum jeweiligen Tageskurs zu kaufen und in das Bank-Portfeuile zu übernehmen. 

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