BRICK statt BRIC oder RICH?
Während sich der Großteil der neuen globalen Schwellenländer-Fonds auf die BRIC-Anlageregion konzentriert – die Capital Invest bietet einen RICH-Garantiefonds (Russland, Indien, China) an - setzt die Erste-Sparinvest auf ein bislang noch relativ neues Konzept: Denn Anleger, die Investitionen in den so genannten BRIC-Länder (Brasilien, Russland, Indien und China) und damit in den vermeintlichen Wirtschaftsmächten des 21. Jahrhunderts erwägen, sollten auch Korea in ihre Überlegungen einbeziehen. „In diesen Ländern leben nicht nur 45 Prozent der Weltbevölkerung, sondern sie werden im Jahr 2040 zu den führenden Industrienationen der Welt gehören und die Wirtschaftsleistung der heutigen sechs größten Volkswirtschaften übertreffen“, betont Erste-Sparinvest Vorstand Franz Gschiegl.
Dem zugrunde liegt vor allem die Bevölkerungsentwicklung gepaart mit dem rasanten Wirtschaftswachstum: Während heute in den BRICK Staaten das Pro-Kopf-Einkommen noch zwischen 1,5 Prozent des US-Niveaus (in Indien) bzw. 33,6 Prozent (Korea) beträgt, werde das 2050 auf 15,8 Prozent (Indien) bis 58 Prozent (Korea) ansteigen. „Aber auch dann ist dieser Aufholprozess noch lange nicht vorbei“, betont Gschiegl den Langfristaspekt.
Investitionsquote: Airbag für schlechte Zeiten
In der Fondsbenchmark sind Brasilien, China und Korea mit jeweils 25 Prozent enthalten. Russland und China müssen sich diesen Anteil teilen und machen je 12,5 Prozent des Fonds aus. „Außerdem darf ein Land niemals mehr als 30 Prozent des Fondsvolumens repräsentieren“, fügt Gschiegl hinzu. Der Investitionsgrad des Fonds liegt zwischen 51 und 100 Prozent. „Falls das Fondsmanagement nicht genügend günstig bewertete Titel findet, können bis zu 49 Prozent des Volumens in kurzfristigen Anleihen oder Cash gehalten werden“. Für die Einzeltitelauswahl verantwortlich zeichnet dabei Lazard Asset Management. „Ein Spezialist für Aktien in Schwellenländern“, lobt Gschiegl.
Beimischung bringt mehr Rendite bei gleichem Risiko
Da die Aktienmärkte dieser Länder jedoch auch sehr starken Schwankungen unterworfen sind – im Schnitt betrage die Volatilität 27 Prozent pro Jahr – dürfen langfristig orientierte Anleger sich auch über überdurchschnittliche Renditen freuen: „In den letzten zehn Jahren haben die BRICK Länder – trotz einiger Krisen – eine Performance von 16,5 Prozent p.a.. erzielt. Ein globales Portfolio erzielte im selben Zeitraum eine Performance von 7,7 Prozent. Für die nächsten Jahre erwarten wir für die entwickelten Regionen durchschnittlich einen Ertrag von acht Prozent, für die BRICK Staaten aber mindestens zwölf Prozent“, prognostiziert Gschiegl.
Als Basisinvestment eigne sich dieser Fonds allerdings nicht: „Eine Bemischung in ein bestehendes globales Aktienportfolio zwischen 15 und 20 Prozent bringt bei gleicher Volatilität aber sogar eine um 1,5 Prozent höhere Jahresrendite“.
Niedrige Korrelation und Währungspotential
Ein weiterer Vorteil des neuen Fonds sei die niedrige Korrelation der Aktienkursentwicklung in den BRICK-Staaten mit denjenigen der entwickelten Länder. „Last but not least sind die Währungen dieser Region unterbewertet und sollten langfristig zulegen“, so Gschiegl. Der Fonds sei deswegen auch nicht währungsgesichert.
Another brick in the wall
Der ESPA Stock BRICK ist erst der zweite BRICK-Fonds im deutschsprachigen Vertriebsraum: Bereits im September 2005 wurde der AXA WF Talents BRICK aufgelegt, welcher von Charles Firmint-Didot gemanagt wird. Seit Start liegt er mit 11,7 Prozent im Plus. Zum Vergleich: Der Durchschnitt aller globalen Schwellenländer-Aktienfonds erzielte mit 17,6 Prozent jedoch eine bessere Rendite.
Alle Daten per 6.1.2006 in Euro
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