Den derzeitigen Boom bei Immobilien-Aktien nahm die Sparkassen Immobilien AG zum Anlass, um die Stimmung und das Image dieser beliebten Anlageform zu erheben. Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut IMAS International hat diese Befragung bei 506 österreichischen Privatanlegern und Immo-Aktien-Besitzern im Zeitraum März-April durchgeführt.
Welcher Anleger-Typus hält Immo-Aktien?
Die befragten Wertpapier-Besitzer sind zu einem Fünftel in Immobilien-Aktien investiert. Diese Immo-Aktien-Anleger sind vorwiegend (20 bzw. 24 %) reifere (40-60 Jahre) bzw. ältere Personen (60+ Jahre) und verfügen zumeist über ein höheres Haushaltseinkommen (über EUR 3.000). Mehr als die Hälfte aller Befragten und Immo-Aktien-Besitzer haben auch andere Aktien im Depot.
Immo-Aktien-Anleger besitzen unter den Befragten insgesamt das Image wohlhabend zu sein (24 Prozent). Immerhin ein Fünftel hält sie auch für risikofreudig während sie rund 15 Prozent für sicherheitsbewusst halten.
Sicherheit und breite Streuung vor Rendite
Das wichtigste Kriterium einer Geldanlage ist die „hohe Sicherheit“. Das betont mehr als die Hälfte (52 bzw. 54 Prozent) der befragten Wertpapier-Besitzer und der Immo-Aktien-Besitzer. Gleich an 2. Stelle folgt bei den Immo-Aktien-Besitzern die „breite Streuung“ mit 36 Prozent, dann gefolgt von „hoher Rendite/Erträge“ (31 Prozent). Die Risikobereitschaft bei der Wahl zwischen möglichst hoher Rendite mit geringem Risiko oder niedriger Rendite mit geringem Risiko wird eher vom Sicherheits- als vom Ertragsfaktor bestimmt. Auf einer Skala von 1-10 (=hohe Sicherheit, geringe Rendite) liegt die Risikobereitschaft von Wertpapierbesitzern bei 5,7, Männer zeigen ein leicht höheres Risikobewusstsein als Frauen und Anleger mit höherem Einkommen sind ebenfalls geringfügig risikobereiter. Immo-Aktienbesitzer gehen noch mehr auf Nummer sicher – deren Risikobereitschaft liegt bei 5,8 auf der 10teiligen Skala.
Immo-Aktien weniger riskant als Aktien
Ein Viertel der Befragten schätzt Aktien generell mit einem hohen Risiko behaftet ein. Immo-Aktien wird ein deutlich geringeres Risiko nachgesagt, im Verhältnis zu anderen Anlageformen wie Investmentfonds, Immo-Fonds und Anleihen (je 3 Prozent) aber immer noch erhöhtes Risiko zugeschrieben. Auch die Immo-Aktien-Besitzer selbst teilen diese Einschätzung. Wenn sie als unsicherer eingestuft werden als Anleihen, andere Aktien und Investmentfonds, dann deswegen, weil Aktien und damit auch Immo-Aktien allgemein als risikoreicher eingeschätzt werden.
Vor- und Nachteile der Immo-Aktien
Die Stärken der Immo-Aktien sehen die Wertpapier-Besitzer und noch viel mehr die Immo-Aktien-Inhaber in deren Wertbeständigkeit (40 Prozent), aber schon in viel geringerem Ausmaß in deren hohen Rendite (22 Prozent). Aus Sicht von 16 Prozent der Immo-Aktien-Besitzer sind sie zudem als langfristige Geldanlage geeignet. Der „reale Wert“ dahinter ist für beide Gruppen nur zu 6 Prozent relevant.
Bei den Schwächen sehen je rund ein Viertel der Wertpapier-Besitzer und Immo-Aktien-Inhaber diese Anlageform als risikoreich und spekulativ, auch die mit Aktien verbundenen Kursschwankungen werden als Nachteil gesehen (15 Prozent). An dritter Stelle rangiert die geringe Rendite und die Bewertung der Immobilien ist nur mehr für knapp 5 Prozent relevant. Die Immo-Aktie gilt als Veranlagung, die schon mit geringen Beträgen möglich ist (21 Prozent), jederzeit verfügbar ist (16 Prozent) und eine langfristige, stabile Kurs-Rendite zeigt (11 Prozent).
Spekulativ oder solid?
Für 58 Prozent der Wertpapier-Besitzer ist die Immo-Aktie eine langfristig solide Anlage, jedoch ein Drittel (34 Prozent) hält sie für ein Spekulationsinstrument, vor allem Frauen sind dieser Meinung. Die Immo-Aktien-Besitzer selbst sind zu 67 Prozent von der soliden Langzeitinvestition überzeugt, nur 27 Prozent dieser Gruppe sehen in ihm ein Spekulationsinstrument.
Vom richtigen Zeitpunkt der Immo-Aktien-Investition
38 Prozent der Wertpapier-Besitzer glauben, dass es derzeit günstig wäre, Immo-Aktien zu kaufen. Sie begründen dies mit der Osterweiterung, mit Kursanstiegen und der herrschenden Immobilien-Nachfrage. Für fast ebenso viele, 35 Prozent, ist der beste Moment zum Immo-Aktienkauf schon vorbei, weil ihrer Meinung nach ein Überangebot mit wenig Nachfrage herrscht. Nur 4 Prozent der Wertpapier-Besitzer haben in den nächsten 2-3 Monaten Kaufabsichten für Immo-Aktien. Die Immo-Aktienbesitzer sind beim Nachkauf im Rahmen von Kapitalerhöhungen eher zögerlich: nur 38 Prozent würden eine Kapitalmaßnahme zur Aufstockung nützen, der Rest hat sein Geld schon verplant oder hat keines zur Verfügung. Im Falle eines Immo-Aktienkaufes würden Produkte im Einflussbereich von Banken stark präferiert (58 Prozent) und zwar aus Gründen der Sicherheit und des Vertrauens.
Berichterstattung über Immo-Aktien beeinflusst Kaufabsichten
Die Kaufabsichten von Anlegern werden im Übrigen nach eigenen Angaben von Aktienberichten sehr stark bis stark (31 bzw. 37 Prozent) beeinflusst, wiewohl in letzter Zeit nur 44 Prozent entsprechende Berichte gelesen hat.