Infrastrukturfonds im Vergleich

Für Anleger, die von den stark steigenden Investitionen in Infrastruktur-Projekte profitieren wollen, war der 31. März 2006 ein Tag besonderer Bedeutung. Zeitgleich wurden der INVESCO Asia Infrastructure Fonds und der Clariden LUX Infrastructure Fonds aufgelegt. Funds | 16.10.2006 06:05 Uhr
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In allen Bereichen der Infrastrukturplanung und -errichtung werden heute Investitionen nicht mehr nur – wie bisher üblich – von der öffentlichen Hand sondern auch durch private Investoren finanziert, die sich entsprechende Renditen für ihr Geld erwarten. Die Anlageobjekte stammen dabei aus unterschiedlichen Bereichen: Strassen, Flughäfen, Eisenbahn und Häfen zählen zur Transportinfrastruktur. Im Bereich der Energieeinrichtungen fokussiert man sich auf Stromerzeugung und auf Exploration und Verteilung von Öl sowie Gas. Wasserversorgung, -aufbereitung und Verteilung stellt beispielsweise in der chinesischen Infrastruktur mittlerweile ein zentrales Problem dar und könnte eine Reihe sehr erfolgreicher Infrastrukturprojekte hervorbringen. Letztlich – und vor allem von Relevanz auf Grund der Entwicklungen in der westlichen Welt – zählen auch Projekte aus dem Bereich der Sozialdienstleistungen wie Wohnungsbau oder Installation von Gesundheitseinrichtungen zum Infrastruktur-Anlageuniversum.

Zwei Infrastrukturfonds an einem Tag

Für Anleger, die von diesen Entwicklungen profitieren möchten, war der 31. März 2006 ein Tag besonderer Bedeutung. Zeitgleich wurden der INVESCO Asia Infrastructure Fonds und der Clariden LUX Infrastructure Fonds aufgelegt. Dabei sind sich die Manager der beiden Produkte einig, dass mit Infrastrukturfonds eine neue Anlagekategorie erschlossen wurde, die bei attraktivem Ertragspotential und geringer Korrelationen mit traditionellen Asset-Klassen von langfristigen Wirtschaftsentwicklungen profitieren sollten.

Schon der Name der Fonds verdeutlicht jedoch den Unterschied in der Anlagephilosophie der beiden Produkte. Beide Anbieter sehen asiatische Schwellenländer als globale Produzenten mit sehr hohen Wachstumsraten und nehmen das als zentrales Anlagethema für ihre Fonds.

Entscheidend für den langfristigen Erfolg dieser aufstrebenden Nationen sein nämlich die entsprechenden Investitionen in die Infrastruktur, um Potentiale nutzen und eine voranschreitende Urbanisierung meistern zu können. So überrascht es nicht, dass in diesen Ländern Infrastrukturprojekten oberste Priorität eingeräumt wird. „In Asien sprechen wir von 45 Prozent der Weltbevölkerung – die Infrastrukturmaßnahmen werden enorm sein“, betont Maggie Lee, die den INVESCO Asia Infrastructure Fonds managt, die Dimension dieser Entwicklung.

Aber auch abseits der asiatischen Region treffen diese Beobachtungen auf Schwellenländer zu. „Laut Schätzungen der Weltbank mindert die mangelnde Straßeninfrastruktur beispielsweise das potentielle Wachstum der Wirtschaft Lateinamerikas um 2-3 Prozent jährlich“, halten die Manager des Clariden LUX Infrastructure Fonds von Wellington Management in Boston fest.

China: 125 Mrd. US-Dollar für Wasserinvestitionen bis 2010

Eine Reihe von Gründen spricht, so Lee, dennoch dafür die Chancen der kommenden Jahre des Investmentthemas „Infrastruktur“ fokussiert mit einem Investment in Asien wahrzunehmen und die finanziellen Mittel so optimal und Rendite bringend einzusetzen. „Die chinesische Regierung plant bis zum Jahr 2010 rund 125 Milliarden US-Dollar in die Aufbereitung und Erschließungen von Wasser im urbanen Bereich zu investieren. Ähnlich Indien: Bis 2012 sollen über 100 Milliarden US-Dollar in die Gewinnung von Energie und alternativer Energie investiert werden – und dabei ist sogar 100 Prozent ausländischer Eigentümeranteil durch die Regierung erlaubt“, nennt Lee zwei Beispiele geplanter Großmaßnahmen von denen auch Fondsanleger profitieren können sollten (siehe auch e-fundresearch Artikel vom 28.9.2006: "China: Rendite durch Umweltschutz" ).

Investmentuniversum: Asien oder weltweit?

Die Anlageexperten von Clariden wollen das Investmentthema Infrastruktur jedoch nicht nur auf (asiatische) Schwellenländer beschränkt wissen. Die sich verändernden Bevölkerungsstruktur in den meisten westlichen Industrienationen wird sich, so die der Portfolioaufteilung zu Grunde liegende Annahme, in dreifacher Hinsicht auf die Bereitstellung öffentlicher Infrastruktur auswirken – und somit auch Potentiale für private Infrastrukturprojekte aufdecken:

Erstens ist die Einnahmenseite der öffentlichen Haushalte betroffen, da ein kleinerer aktiver Bevölkerungsanteil Einkommenssteuern erwirtschaftet.
Zweitens verlagert sich die Nachfragestruktur bei öffentlichen Einrichtungen in einer alternden Gesellschaft auf kostspielige Dienste, etwa die Altenpflege. Dies geht mit explodierenden Kosten im Gesundheitswesen einher und erhöht den öffentlichen Ausgabenbedarf noch mehr.
Drittens wird die soziale Bedeutung vieler Infrastruktureinrichtungen bei einem Rückgang der jüngeren Altersgruppen der Bevölkerung fragwürdig und neue Wege müssen beschritten werden.

Fazit

Infrastrukturfonds bilden eine neue, relativ unkorrelierte, Anlageklasse. Nachhaltiges Wachstum in den Schwellenländern dürfte die Nachfrage nach Bau, Wartung und Modernisierung von Infrastruktur fördern. Insbesondere die beeindruckenden, einmaligen Wachstumszahlen, die demographische Entwicklung sowie das klare Bekenntnis der asiatischen Staaten zu mehr Investitionen lässt eine Einschränkung des Investmentuniversums auf China, Indien & Co. interessant und attraktiv erscheinen. Der stabilere, weil breiter diversifiziert, Weg in dieser Anlagekategorie führt wahrscheinlich dennoch über ein weltweit investierendes Produkte, welches Chancen in dem Emerging Markets genauso wie in westlichen Nationen identifizieren versucht. Seit Auflage der beiden Fonds Ende März diesen Jahres, liegt der Clariden LUX Infrastructure Fund mit 0,9 Prozent im Plus, der INVESCO Asia Infrastructure verbilligte sich dagegen um 5,2 Prozent.

Alle Daten per 11.10.2006 in Euro
Quelle:
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