Im Gegensatz zu früheren politischen Krisen haben sich die Wechselkurse der türkischen Lira und die Anleihenzinsen weit weniger dramatisch bewegt. Dies zeigt, dass die Geldpolitik der türkischen Zentralbank Stabilität und Vertrauen vermitteln kann.
Aktienmarkt bleibt kurzfristig volatil
Da der erste Wahlgang für den Präsidenten vom Verfassungsgericht für ungültig erklärt wurde, kommt es nun zu vorgezogenen Neuwahlen des Parlaments. Die Wahlen werden wahrscheinlich im Juli oder August stattfinden. Noch im Sommer (und nicht erst zum regulären Wahltermin am 4. November, Anm.) könnte es eine handlungsfähige Regierung geben. „Die Unsicherheit über den Ausgang der Wahlen wird in den kommenden Wochen weiterhin für volatile Kursbewegungen sorgen“, betont der Manager des ESPA STOCK ISTANBUL, des Türkei-Aktienfonds der österreichischen ERSTE-SPARINVEST, Manfred Zourek. Massive Einbrüche sind seiner Meinung nach nicht mehr zu erwarten. Schwankungen nach oben oder unten in einer Bandbreite von 5 bis 10 % vom aktuellen Niveau aus bis zum Wahltag, beeinflusst durch die Veröffentlichung von Umfrageergebnissen und Diskussionen über Parteien und Politiker, müsse man als Anleger aber in Kauf nehmen.
Politische Krise nicht überbewerten
Dennoch werde die politische Krise in der Türkei überbewertet. Zourek: „Politische Börsen haben bekanntlich kurze Beine. Langfristig bleibt die Türkei eine interessantes Investment.“