Die besten und schlechtesten Fonds im Juli

Nachdem das erste Halbjahr sehr erfreulich war, bringt das erste Monat der zweiten Jahreshälfte für einen Großteil der 10.917 Fonds Verluste. Nur 35 Prozent liegen im Juli im Plus. Im Durchschnitt verloren die Anleger -1,1 Prozent. Türkei- und China-Fonds konnten dennoch stark zulegen. Funds | 03.08.2007 06:22 Uhr
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Nur 35 Prozent aller Fonds im Plus

Im Monat Juli hat sich der Wind für Fondsanleger gehörig gedreht. Während im ersten Halbjahr 74 Prozent der Fonds im Plus waren, konnten im Juli nur 35 Prozent der 10.917 in Österreich, Deutschland oder der Schweiz zugelassenen Investmentfonds einen Gewinn verzeichnen. Im Schnitt beendeten Fonds das Monat Juli um -1,1 Prozent leichter. Der Ertrag seit Jahresbeginn sank damit von 4,3 auf 3,1 Prozent und der Anteil der Fonds, die einen Gewinn erzielten, von 74 auf 67 Prozent.

Die Börsenbilanz im Juli

  • Wie auch schon im ersten Halbjahr erhöhte sich die Volatilität rasant. Gemessen am CBOE Market Volatility Index der Optionsbörse in Chicago, stieg die Volatilität im Juli um 43,0 Prozent (seit Jahresbeginn um 96,0 Prozent).
  • Weltaktien verloren – repräsentiert durch den MSCI World Index – im Juli um -3,5 Prozent und büssen damit die Hälfte ihres Gewinns seit Jahresbeginn ein. Auch europäische Aktien mussten Verluste in der Höhe von -3,4 Prozent in Kauf nehmen (MSCI Europe Index), hingegen konnten europäische Staatsanleihen nach einem schlechten ersten Halbjahr (-1,7 Prozent) wieder um 1,5 Prozent zulegen. In Japan verloren Aktien, gemessen am TOPIX, -1,6 Prozent. Besser schnitten asiatische Aktien ab, gemessen am MSCI AC Asia ex Japan gewannen sie im Juli 3,2 Prozent.
  • Schwellenländer-Aktien legten im Juli um 3,9 Prozent zu (MSCI Emerging Markets Index). Überdurchschnittlich viel gewannen der MSCI India und der MSCI China mit 4,8 und 8,9 Prozent. In Lateinamerika stagnierte das Wachstum im Juli bei 0,1 Prozent.
  • Die Turbulenzen am amerikanischen Immobilienmarkt haben sich längst auch auf den europäischen Markt übertragen. Gemessen am FTSE EPRA/NAREIT Europe verloren europäische Immobilienaktien -7,3 Prozent, seit Beginn des Jahres sogar -17,0 Prozent, mehr als doppelt so viel als globale Immobilienaktien (FTSE EPRA/NAREIT Global) mit -8,44 Prozent.
  • Im Juli verteuerten sich Rohstoffe um 4,1 Prozent (S&P Goldman Sachs Commodity Index) und legten damit seit Beginn des Jahres um 8,4 Prozent zu. Die Feinunze Gold verteuerte sich hingegen nur um 0,1 Prozent.

Dem Trend getrotzt

Auf der Gewinnerseite standen diesen Monat zahlreiche Schwellenländer. Die Istanbuler Börse schloss 13,1 Prozent im Plus und gewann seit Beginn des Jahres 44,2 Prozent. Aber auch Indien und China konnten sich im Juli mit 4,8 und 8,9 Prozent (gemessen am MSCI India und MSCI China) gut behaupten.

Auf der Verliererseite stehen vor allem US-amerikanische Nebenwerte, die gemessen am Russell 2000 um -8 Prozent deutlich nachgaben. Die Standardwerte, gemessen am S&P 500 lagen ebenfalls stark im Minus (-4,4 Prozent).

Die Top-Fonds des Monats

Der beste Einzelfonds des Monats Juli ist mit 19,1 Prozent der Willerequity Russia and Eastern Europe. Der in der Schweiz zugelassene Fonds ist zu zwei Dritteln in Russland investiert. Auch im Nachbarland Ukraine ließen sich im Juli gute Gewinne erwirtschaften. So legte der BERENBERG-EMERGING-UKRAINE-UNIVERSAL-FONDS von Ralph Luther um 10,8 Prozent zu und rangiert damit auf Rang 16.

Zwei Länder des Lächelns

Das Bild der Top 30 wird von zwei Anlagekategorien dominiert: Türkei- und Chinafonds. Die größten Gewinner des ersten Halbjahres, die China-Fonds, waren im Juli erneut sehr stark. Der Baring Hong Kong China liegt mit 13,2 Prozent Ertrag auf Rang 2. Vor zwei Wochen hat die Managerin des 4,1 Mrd. Euro schweren Fonds, Lilian Ko, ihren Weggang von Baring angekündigt. Ihr folgt Henry Chan, bislang Co-Manager des Fonds, nach.

Gleich zehn Fonds mit Fokus auf das Land des Lächelns sind unter den Top-Fonds des Monats. Die Erträge reichten von 13,2 Prozent beim Baring Hong Kong China, über 12,6 Prozent beim in Wien gemanageten China-Fonds Tury China Equity, bis hin zu 9,4 Prozent beim Schroder ISF China Opportunities.

Auch die Türkei war für Fondsanleger im Juli ein "Land des Lächelns". Gleich sieben Türkei-Fonds sind unter den Top 30 vertreten. Der beste dieser Anlagekategorie ist der Fortis L Equity Turkey Cap mit einem Plus von 12,8 Prozent. Der ESPA STOCK ISTANBUL EUR A von Manfred Zourek liegt knapp dahinter mit einem Monatsgewinn von 12,6 Prozent.

Auch Thailand stark im Plus

Neben China legten in Asien auch die Thailand-Fonds kräftig zu. Der CAAM Funds Thailand C Cap von Reginald Tan gewann 12,5 Prozent. Auch die dem Anlagevermögen nach wesentlich größeren Thailandfonds Templeton Thailand A Acc und Fidelity Funds – Thailand A waren mit jeweils 9,8 Prozent im Plus und liegen damit unter den Top 30.

Wie die Größten abschnitten

Die größten Fonds schnitten im Juli beide im Minus ab und liegen beide im hinteren Drittel der 10.900 Fonds. Der 15,6 Mrd. Euro schwere Fidelity Funds – European Growth von Alexander Scurlock liegt mit -3,1 Prozent noch knapp vor dem MSCI Europe, der im Juli -3,4 Prozent einbüsste. Der Templeton Growth Fund mit seinem Volumen von 21,9 Mrd. verlor im Juli -4,4 Prozent und damit mehr als der MSCI World Index (-3,5 Prozent).

Die Geldvernichter im Juli

Überdurchschnittlich hohe Verluste erzielten im Monat Juli europäische Immobilienaktienfonds. Unter den 50 schlechtesten Fonds sind im Juli 26 Immobilienaktienfonds, zum Großteil aus Europa. Die Verluste der Flop 50 reichen von -8,6 bis -23,6 Prozent. Dabei sind nahezu alle großen Namen vertreten.

Alle Daten per 31.7.2007 in Euro
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