DPAM-Stratege De Coensel: "Forderung nach Straffung durch US-Fed ist verfrüht"

Nach Ansicht von Peter De Coensel, CIO Fixed Income bei DPAM, ist es einmal mehr verfrüht, ein höheres langfristiges potenzielles US-Wachstum zu erwarten, das höhere langfristige Zinssätze in den Vereinigten Staaten erklären würde. Zu früh sei zudem auch die Forderung nach einer Normalisierung der US-Geldpolitik Anfang 2022 in Form einer Straffung der quantitativen Notenbankmaßnahmen. DPAM | 19.02.2021 08:14 Uhr
Peter De Coensel, Chef-Anleihenstratege bei DPAM / © DPAM
Peter De Coensel, Chef-Anleihenstratege bei DPAM / © DPAM
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Ohnehin liegt es auf der Hand, dass die US-Fed im Rahmen einer erwarteten fiskalischen Großzügigkeit der neuen Biden-Regierung die Intensität ihrer Vermögenswert-Käufe länger aufrechterhält. Der Gesetzesentwurf basiert auf Fiskalausgaben in Höhe von 1,9 Billionen Dollar, die auf Lebensmittelmarken, Arbeitslosenunterstützung, Zahlungen von 1.400 Dollar an Personen mit einem individuellen Einkommen unter 75.000 Dollar und eine beschleunigte Bereitstellung von Impfstoffen und Testkapazitäten ausgerichtet sind. Parallel dazu begannen in den USA die Verhandlungen über ein umfassendes, Billionen schweres Infrastrukturgesetz, das in Kraft treten soll, sobald die Pandemiehilfe genehmigt ist.

Der zur Diskussion stehende Gesetzesentwurf zum 1,9 Mio. Dollar-Paket, der auf einen Ausgleich von etwa 1,4 bis 1,5 Billionen Dollar hinausläuft, ist quasi eine einmalige Einkommenssubvention, die sich an die zurückgelassenen unteren und mittleren Bevölkerungsklassen richtet. Das Entlastungspaket könnte sich 2021 positiv auf das reale US-BIP auswirken und seine Wirkung bis 2022 vollständig entfaltet haben. Allerdings sollte man davon absehen, dem Paket einen mehrjährigen positiven Einfluss auf das US-BIP zuzuschreiben. Demgegenüber umfasst der vorgeschlagene US-Infrastrukturausbau die Erweiterung ländlicher Breitbandnetze, Straßen- und Brückenreparaturen, eine halbe Million Ladestationen für Elektroautos und weitere Projekte, die Millionen von Arbeitsplätzen schaffen sollen. Ob sich die neue US-Regierung für eine unausgereifte Defizitfinanzierung oder eine verantwortungsvolle und umverteilende Besteuerung entscheiden wird, ist eine elementare Abwägung.

Angesichts eines US-Staatsdefizits, das in den nächsten 10 Jahren konstant um die 5% des BIP schwanken wird, fordert Peter De Coensel weiterhin eine akkommodierende Politik der US-FED, einschließlich der fortgesetzten Unterstützung durch den Kauf von Vermögenswerten.

Dem DPAM-Anleihenexperte zufolge ist es derzeit nicht uninteressant, am US-Anleihenmarkt Flagge zu zeigen. Der Ruf nach Realismus in Bezug auf das künftige Wachstumspotenzial der USA könnte darauf hindeuten, dass wir in die letzten Phasen der Versteilerung der US-Renditekurve eingetreten sind. Bei einer stabilen Steilheit der 10- bis 30-jährigen US-Renditekurve entspricht das von Peter De Coensel errechnete Maximalziel von 2,25 % einem Niveau von 1,45 % für 10-jährige US-Staatsanleihen. Angesichts eines 5-Jahres-Forward-Niveaus der 5-Jahres-US-Treasury-Rendite von 1,95% fühlt er sich jedoch bereits wohl, da ein solcher Wert gut mit einer Investition in 10-jährige US-Treasuries bei einer Rendite von 1,21% per vergangenem Freitag (12.2.21) korrespondiert.

Attraktiv erscheinen auch weiterhin die Staatsanleihenmärkte der Schwellenländer. Die Wachstumserholung vor dem Hintergrund geld- und fiskalpolitischer Stimuli wird die Exporte vieler Schwellenländer ankurbeln. Angesichts des hohen Zusammenhangs zwischen der Veränderung des globalen Wachstums und dem Wert der Schwellenländerwährungen, insbesondere der Rohstoffexporteure, glaubt Peter De Coensel, dass der Großteil der Performance von der Aufwertung der Währungen kommen wird. Die positive Einschätzung von DPAM für die Anlageklasse Emerging Markets Debt bleibt insgesamt bestehen.

Peter De Coensel, Chef-Anleihenstratege bei DPAM

Den vollständigen Kommentar von Peter De Coensel finden interessierte LeserInnen hier als PDF-Dokument.

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