Der Schroder ISF EURO Equity Fund ist in seiner Klasse der Fonds mit der besten Wertentwicklung im Dreijahreszeitraum. Die Rendite lag bei 24,99%, während sein Referenzindex, der MSCI EMU Index im gleichen Zeitraum um 1,78% nachgab. Die Konzentration des Fonds auf unterbewertete Unternehmen hat die Wertentwicklung seit Ende September, als der Aufschwung der europäischen Märkte begann, wieder in die Höhe getrieben. Ein Gespräch mit dem Fondsmanager Zafar Ahmadullah.
Was sind die Gründe für den jüngsten Aufschwung an den europäischen Aktienmärkten?
Zafar Ahmadullah: „Offenbar haben die Anleger begonnen, den Blick über die enttäuschenden Nachrichten hinaus auf eine bessere Zukunft zu richten, die sie von den Zinssenkungen erwarten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinsen im vergangenen Jahr in vier Schritten von 4,75% auf 3,25% gesenkt. Obwohl wir 2002 mit weniger Zinssenkungen rechnen, werden die niedrigeren Ölpreise die Inflation unter die von der EZB angestrebten kritischen 2% drücken. Wir erwarten also weitere Zinssenkungen der EZB. Diese zusätzlichen Zinssenkungen werden zu einem Liquiditätsüberschuß führen, was in der Vergangenheit bislang immer eine wichtige Antriebskraft für die Märkte war.“
Gehen Sie von einer anhaltenden Erholung aus?
Zafar Ahmadullah: „Nach dem starken Anstieg seit Ende September könnten die Märkte durchaus eine kurze Atempause einlegen, um auf bessere Wirtschaftsnachrichten zu warten, die den Optimismus der Anleger untermauern. Ich kann auch eine Reihe positiver Einflußfaktoren ausmachen. Die Maßnahmen der Zentralbanken, insbesondere der US-Notenbank, dürften in diesem Jahr zu einer Erholung führen. Damit diese nachhaltig sein wird, benötigen wir positivere und bessere Fundamentaldaten von Seiten der Unternehmen. Erste Anzeichen dafür gibt es bereits, und zwar insbesondere von Unternehmen, die ihre Kostenstrukturen rationalisieren.“
Können Sie einige Beispiele nennen?
Zafar Ahmadullah: „Rationalisierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen auf Unternehmensebene werden zu einer Reduzierung der Kostenbasis und zu niedrigeren Gewinnschwellen führen. Derartige Veränderungen sehen wir zum Beispiel bei LVMH, Credit Suisse und dem Telekommunikationskonzern KPN. Außerdem befindet sich der Lagerhaltungszyklus in den USA, Großbritannien und Japan auf einem historischen Tiefstand, was sehr wichtig ist. Sobald die Konjunktur wieder anzieht, wird der Wiederaufbau der Lagerbestände die Nachfrage ankurbeln.“
Werden Sie deshalb zu einer aggressiveren Strategie übergehen?
Zafar Ahmadullah: „Wir haben ja bereits von defensiven Unternehmen, die hoch bewertet sind, in einige zyklische Aktien umgeschichtet. Der Fonds ist im Finanzsektor übergewichtet. Europäische Banken sind derzeit extrem niedrig bewertet, außerdem glauben wir, daß die Qualität der Vermögenswerte im Einzelhandel weiterhin relativ stabil bleibt.“
Können Sie einige Beispiele nennen?
Zafar Ahmadullah: „Eine unserer übergewichteten Top- Positionen ist die Anglo Irish Bank. Trotz der schwierigen Marktbedingungen erzielte die Bank im vergangenen Jahr einen ansehnlichen Gesamtjahresgewinn und ist im Hinblick auf zukünftiges Gewinnwachstum gut positioniert. Die Bewertung ist sehr attraktiv und das Management der Bank ist hervorragend. Eine weitere Top-Position ist der deutsche Pharmakonzern Merck, der an der Entwickung zahlreicher interessanter Produkte arbeitet und einen guten Wert darstellt. Unseres Erachtens werden die Aktionäre langfristig belohnt werden.“