Mit Wandelanleihen durch unruhige Börsenzeiten

Wandelanleihen haben ein attraktives Risiko-/Ertragsverhältnis und bieten die Chance von Aktienrenditen bei begrenztem Risiko. Das Bedeutet: Die Beteiligung bei fallenden Aktienkursen ist deutlich geringer als die Beteiligung am Aufwärtstrend der Aktien. Im Gespräch mit e-fundresearch erläutert Marc-Alexander Knieß, Fondsmanager des DWS Convertibles, die Vorteile dieser Anlageklasse und seine Anlagestrategie. Managers |

e-fundresearch: Herr Knieß, könnten Sie kurz erklären was überhaupt eine Wandelanleihe ist?

Knieß: Eine Wandelanleihe stellt einen Mittelweg zwischen einer Aktie und einer Anleihe dar. Es handelt sich bei einer Wandelanleihe um eine Schuldverschreibung, die von Unternehmen herausgegeben wird. Wandelanleihen weisen alle Charakteristika von Anleihen auf. Das heißt, es gibt regelmäßige Zinszahlungen und eine bestimmte Laufzeit. Dazu kommt noch das Recht, das Papier in Aktien zu Wandeln und das zu genau vorher bestimmten Bedingungen.

e-fundresearch: Gibt es verschiedene Arten von Wandelanleihen?

Knieß: Man unterscheidet zwischen klassischen Wandelanleihen, bei der der Emittent identisch mit der Aktie ist, in die gewandelt werden kann. aneben gibt es noch die Exchangables (Umtauschanleihen), bei der Emittent und  wandelbare Aktie nicht identisch sind.

Wandelanleihen profitieren von Asymmetrie

e-fundresearch: Welche Gründe gibt es für Investoren, gerade jetzt in Wandelanleihen zu investieren?

Knieß: Der besondere Charme der Wandelanleihen besteht darin, dass der
Investor asymmetrisch an der Aktienkursentwicklung teilnimmt. Asymmetrisch daher, da er bei steigenden Aktienkursen stärker an der Kursentwicklung der Wandelanleihen teilnimmt, als er bei fallenden Kursen negativ betroffen ist. Es gibt eine grobe Faustformel, die besagt: Bei steigenden Kursen macht man zu etwa zwei Drittel den Anstieg der Aktien mit. Bei fallenden Kursen vollzieht man den Weg nach unten nur zu einem Drittel nach. Diese Formel hat sich auch gerade in den vergangenen zwei Jahren mit fallenden Kursen bewährt. Das bietet dem Investor auch in Zukunft die Möglichkeit die Chancen zu wahren ohne das volle Aktienkurs-Risiko einzugehen.

Drei Kriterien sind wichtig

e-fundresearch: Nach welchen Kriterien wählen Sie Wandelanleihen für den DWS Fonds aus?

Knieß: Bei der Auswahl sind drei Kriterien entscheidend. Erstens: Die Aktien in die gewandelt werden kann, muss attraktiv sein und Kurschancen versprechen. Nicht minder wichtig ist die Bonität, das Rating des Anleiheschuldners. Es muss gewährleistet sein, dass er die Zinszahlungen regelmäßig leisten kann und falls die Anleihe nicht gewandelt wird, den Nominalbetrag zurückzahlt. Dritter Faktor sind die Konditionen des Wandlers. Das sind Laufzeit, inwiefern ich wandeln kann und was passiert bei Übernahmen oder Sonderdividenden. Zudem achte ich auf das Währungsrisiko, Duration und ob die zu wandelnde Aktie in die aktuelle Sektorengewichtung des Fonds passt.

e-fundresearch: Wie hoch ist der Fremdwährungsanteil im Fonds?

Knieß: Derzeit beträgt der Euro-Anteil etwa 50 Prozent. Die andere Hälfte verteilt sich auf etwa ein Drittel Dollar, zehn Prozent Yen, und der Rest verteilt sich auf Pfund und Schweizer Franken.

Wandelanleihen schlagen Aktien

e-fundresearch: Welche Rendite hat der Fonds in seinem elfjährigen Bestehen eingefahren?

Knieß: Der Fonds wurde im April 1991 aufgelegt. Damals hieß er noch DWS Wandel- und Optionsanleihen Fonds. In den letzten fünf Jahren hat der Fonds im Schnitt 8,5 Prozent pro Jahr zugelegt. Seit Auflegung sogar etwa elf Prozent. Damit hat sich der DWS Convertibles weitaus besser als der Aktienindex MSCI World entwickelt. Er weist sogar einen Verlust von 0,1 Prozent auf.

Wandler gehören in jedes Portfolio

e-fundresearch: Wie hoch sollten Anleger Wandelanleihenfonds in ihrem Portfolio gewichten? Was empfehlen Sie?

Knieß: Aufgrund der angesprochenen Asymmetrie, wie sie keine zweite Anlageklasse mit sich bringt, denken wir, dass ein Wandelanleihenfonds sich eher an den etwas konservativeren Anleger richtet. Er kann damit die Chancen der Aktien warnehmen, ohne aber das volle Risiko einzugehen. Für diese Zielgruppe ist eine Gewichtung in einem gut ausbalancierten ortfolio von 15 bis 20 Prozent sicher nicht zu hoch.

e-fundresearch: Was erwarten Sie in diesem Jahr noch von den Wandelanleihen?

Knieß: Die Aktienmarktentwicklung spielt natürlich eine wichtige Rolle. Wir hoffen, dass es in diesem Jahr noch zur Wende am Aktienmarkt kommt, davon würden die Wandelanleihen natürlich profitieren. Insofern sind wir echt zuversichtlich, am Aufschwung teilzuhaben.

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