In der Baisse auf Gold und Anleihen setzen

Der renommierte Schweizer Finanzexperte Felix Zulauf blickt skeptisch in die Zukunft. Er rechnet für die nächsten Jahre mit einer "weichen Depression. Wir bleiben in einer strukturellen Baisse", so der Schweizer. Doch Anleger müssten deshalb nicht verzweifeln, tröstet Zulauf. Für sie gebe es künftig zwei Strategien: "Opportunistischer handeln", also in größerem Umfang traden, oder mehr erstklassige Anleihen ins Depot legen. Optimistisch ist Zulauf zudem beim Gold. Dort rechnet er vor Ende des Jahrzehnts mit neuen historischen Höchstständen. (Teil 3) Managers |

e-fundresearch: Wie sollten sich Anleger vor diesem Hintergrund positionieren?

Zulauf: Zuerst einmal gilt es, völlig umzudenken. Man war mit einer Buy-and-Hold-Strategie in den vergangenen 20 Jahren eigentlich immer erfolgreich. Das wird in den nächsten zehn Jahren anders sein. Man muss sich sehr opportunistisch verhalten, das heißt: traden können. Das schaffen die wenigsten Profis erfolgreich, geschweige denn Laien.

Anleihen statt Aktien

e-fundresearch: Welche Strategie empfehlen Sie allen, die nicht kurzfristig Positionen bewegen können oder wollen?

Zulauf: Die Werterhaltung in den Vordergrund stellen. Das heißt, dass erstklassige Anleihen einen sehr viel höheren Anteil im Depot haben sollten. Ich würde nicht auf zehnjährige Papiere gehen, weil das Risiko besteht, dass irgendwann die zunehmenden Staatsschulden monetisiert werden müssen. Das wäre negativ für lang laufende Anleihen. Mit etwa vier Jahren Restlaufzeit liegt man gut. Da erhält man Substanz plus eine Verzinsung. Das ist zwar nicht sehr originell, aber besser, als an den Aktienmärkten Geld zu verlieren.

e-fundresearch: Und Anleger, die sich aktives Trading zutrauen?

Zulauf: Es wird immer Bewegungen von mehreren Wochen bis mehreren Monaten in einzelnen Branchen oder Regionen geben. Voraussetzung für ein erfolgreiches Trading ist ein entsprechendes professionelles Know-how und eine sehr disziplinierte Verhaltensweise, etwa der konsequente Einsatz von Stoppkursen.

Keine Buy-and-Hold-Strategie für Emerging Markets

e-fundresearch: Sie haben in unserem Gespräch auf die Wohlstandsentwicklung in den Schwellenländern hingewiesen. Märkte für eine Buy-and-hold-Strategie?

Zulauf: Die Emerging Markets sind sehr viel niedriger bewertet und haben das bessere langfristige Potenzial. Aber eine Buy-and-Hold-Anlage sind sie unter den genannten Bedingungen keinesfalls. Doch jedes Mal, wenn die USA mittels Stimulanzen versuchen, eine neue konjunkturelle Expansion zu starten, sind jene Märkte attraktiver als die etablierten.

e-fundresearch: Langsam gewinnt Gold wieder an Beachtung. Eine Alternative für Anleger?

Zulauf: Gold hat einen 20-jährigen Baisse-Markt abgeschlossen. Wir sind gerade dabei, einen Boden zu bilden, aus dem wir einmal nach oben ausbrechen werden. Momentan ist der deflationäre Druck im System aber so groß, dass Gold zuerst noch mal abtaucht. Wenn die Konjunkturprobleme in Amerika im Laufe der nächsten zwölf bis 18 Monate zunehmen, wird die Notenbank immer mehr Dollar-Noten auf den Markt werfen, und der Greenback wird an Wert verlieren. Irgendwann müssen dann die europäischen, japanischen und anderen Zentralbanken beginnen, den Dollar zu stützen, und werden dadurch in die gleiche Geldpolitik gezwungen, wie die Amerikaner sie verfolgen. Wenn das passiert, dann ist das der Startschuss für die nächste Avance in Gold. Letztlich glaube ich, dass wir vor Ende dieses Jahrzehnts neue historische Höchstkurse sehen werden – in Dollar ausgedrückt.

(Quelle: FINANZEN)

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