Marjan Daeipour im Gespräch über Alterung und Alzheimer

Der Abschwung der Börsen hat auch die Aktien aus dem Healthcare-Sektor nicht verschont. Marjan Daeipour ist dennoch optimistisch. Die Fondsmanagerin des M&G Global Healthcare Fund rechnet für 2003 mit steigenden Gewinnen in der Pharmabranche. Im Gespräch mit e-fundresearch erläutert sie ihren Marktausblick und spricht über ihren Anlagestil. Managers |
e-fundresearch: Frau Daeipour, Sie sind die Fondsmanagerin des M&G Global Healthcare. Wie ist Ihr Marktausblick. Ist es gerade eine gute Zeit, um in den Healthcare-Sektor zu investieren? Daeipour: Der M&G Global Healthcare investiert weltweit.  Die Bandbreite der Unternehmen, in die wir investieren können, ist daher sehr breit und diversifiziert. Das umfasst beispielsweise die Bereiche Pharmazeutik, Klinikmanagement oder Medizintechnik. Das vorab. Insgesamt kann man sagen, dass es  jetzt eine sehr gute Zeit ist, um in den Healthcare-Sektor zu investieren.  Von einigen Bereichen erwarten wir aber, dass sie sich besser als der Rest entwickeln werden.

Marjan Daeipour setzt auf US-Large-Caps

e-fundresearch: Welche zum Beispiel?

Daeipour: Sehr optimistisch bin ich für Large-Caps aus dem Pharmazeutik-Bereich, weil wir hier für das erste Quartal 2003 steigende Gewinne erwarten. Das gilt vor allem für Unternehmen aus den Vereinigten Staaten. Zumal sich der politische Hintergrund mit der Mehrheit der Republikaner im Senat und Repräsentantenhaus dort stark verbessert hat. Das sollte die Zulassung von Medikamenten erleichtern und eine Regulierung der Preise für die Pharmabranche verhindern. Zudem haben wir in den vergangenen Wochen einige wichtige Zulassungen ("Patent-Victories") bei Medikamenten erlebt. Zum Beispiel bei Astra Zeneca. Das bedeutet weniger Generika und eine nachlassende Preiserosion. Es hat also einige gute Nachrichten gegeben, die für eine nachhaltige Outperformance des Pharmazie-Sektors sorgen könnten.

e-fundresearch: Sie sprachen über gute Gewinnaussichten. Wie seht es mit der Bewertung im Healthcare-Sektor aus?

Daeipour: Historisch betrachtet sind die Bewertungen zwar sehr günstig. Doch hier müssen wir vorsichtig sein. Viele Anleger denken, weil die Aktien günstig sind, bietet sich jetzt eine phantastische Gelegenheit, bei Healthcare-Titeln einzusteigen. Jedoch sind die Wachstumsraten signifikant gesunken. Das heißt, man kann nicht auf die Bewertung achten und gleichzeitig die Wachstumsraten aus dem Blick zu verlieren. Wenn wir uns aber die Erwartungen für die Wachstumsraten ansehen, sind die Aktien günstig bewertet. Und in einem Umfeld mit niedrigen Inflation und niedrigen Zinsen zählt die Preismacht der Unternehmen und das organische Wachstum. Und hier steht der Pharmasektor gut da. Auch im Vergleich zu anderen defensiven Sektoren wie Konsum.

Alterung und neue Produkte sind die Antriebskräfte

e-fundresearch: Was treibt den Healthcare-Sektor am stärksten an? Ist es einzig die immer älter werdende Bevölkerung in den westlichen Gesellschaften?

Daeipour: Die demographische Alterung ist langfristig sicher einer der bedeutendsten Faktoren. Noch bedeutender ist die Produktinnovation. Beispielsweise die Entwicklung eines Medikaments gegen Alzheimer. Oder von Arzneien oder auch Operationsmethoden, die zu kürzeren Aufenthalten in Krankenhäusern führen.

e-fundresearch: Was sind für Sie die wichtigsten Kriterien, damit Sie eine Aktie kaufen?

Daeipour: Es ist eine Kombination aus überzeugenden Produkten und der Preismacht der Unternehmen. Wir schauen jedoch auf diese Faktoren, ohne die Bewertung zu vernachlässigen. Das heißt, ich kaufe keine Aktie, bei denen die zwei genannten Kriterien erfüllt sind, der Kurs der Aktie dies aber bereits eingepreist hat. Wir kaufen außerdem nicht nur Aktien, die ihre Produkte bereits in der Pipeline oder am Markt haben, sondern achten auf ein starkes Management, das das wissenschaftliche Know-How zu Gewinnen machen kann. Daneben legen wir Wert auf eine solide Bilanz, weil der Markt hier sehr sensibel reagiert.

e-fundresearch: Betrachten wir einen Einzelwert. Johnson und Johnson ist einer der größten Werte im Fonds. Warum?

Daeipour: Mit einer neuen Gefäßstütze zur Behandlung von Aterienverkalkung ("drug-coated stent") bietet die Aktie ein starkes Aufwärtspotenzial. Auch weil Johnson & Johnson hier einen Vorsprung vor den Mitbewerbern hat. Zudem wir mögen das Unternehmen wegen seiner breit diversifizierten Geschäftsfelder. Allerdings haben wir zuletzt Aktien von Johnson und Johnson verkauft, weil sie ihr Kurzziel erreicht haben. Mittlerweile ist der Wert gegenüber der Benchmark leicht untergewichtet.

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