Go east - die Erfolgsstrategie von Christian Schiweck

Was Christian Schiweck derzeit auch macht, es scheint ihm zu gelingen. Mit Erfolg managt er den in europäische Rentenpapiere anlegenden Deka-EuropaBond. Fast zehn Prozent Wertzuwachs stehen hier seit Jahresanfang zu Buche. Gleich 15 Prozent hat ein weiterer Schiweck-Fonds zugelegt, der Deka-ConvergenceRenten. Bulgarien, Rumänien und Russland heißen hier seine Favoriten. e-fundresearch fragte den Fondsmanager nach seiner Erfolgsstrategie und den Chancen und Risiken des Bondmarktes in Mittel- und Osteuropa. Managers |

e-fundresearch: Herr Schiweck, der Deka-ConvergenceRenten schneidet dieses Jahr besser ab als die anderen Rentenfonds, die auf Mittel- und Osteuropa setzen. Was machen Sie anders als die Konkurrenz?

Schiweck: Wir sind einen Tick weiter im Osten engagiert als andere Konvergenzfonds, vermute ich. Das heißt, wir investieren stark in Bulgarien, Rumänien und Russland.

"Wir setzen auf die wirtschaftliche Konvergenz"

e-fundresearch: Wie stark sind Sie dort engagiert?

Schiweck: Wir halten jeweils 9,5 Prozent in Hartwährungs-Bonds von Bulgarien, Rumänien und der Russischen Föderation. Maximal sind zehn Prozent möglich.

e-fundresearch: Warum dieser Schwerpunkt?

Schiweck: Wir setzen nicht nur auf die EU-Osterweiterung, sondern auf die wirtschaftliche Konvergenz. Daher kommen für uns Länder wie Russland, oder selbst die Ukraine und die Türkei in Frage.

Russland-Bonds haben weiter Potenzial

e-fundresearch: Ist Russland immer noch ein attraktives Investment?

Schiweck: Russland ist schon gut gelaufen. In wenigen Jahren kann das Land aber ein Triple-B-Rating erhalten und damit den Investmentgrade-Status erreichen. Der Kurs der Russland-Anleihe mit Laufzeit 2030 könnte dann von 80 auf 90 Prozent steigen.

e-fundresearch: Was versprechen Sie sich von Bulgarien und Rumänien?

Schiweck: Unser Ziel ist hier eine Spreadeinengung auf 100 Basispunkten zu Bundesanleihen. Wir wissen nicht, wann dass passiert. Aber wir wissen, das es passiert. Und solange bleiben wir investiert. Leichte Rückschläge sehen wir als Kaufkurse, da Rumänien und Bulgarien 2007 der EU beitreten sollen.

Forint und Zloty können aufwerten

e-fundreseach: Was halten Sie von Anleihen aus Polen, Ungarn oder Tschechien?

Schiweck: Bei ungarischen Hartwährungs-Anleihen gibt es keinen großen Renditevorteil mehr zu Bundesanleihen. Bei polnischen Euro- und Dollar-Bonds ist der Spread ebenfalls sehr klein. Daher kommen für uns eher die lokalen Währungen in Betracht.

e-fundresearch: Deren Risiken scheuen Sie nicht?

Schiweck: Die Währungen bieten immer Chancen und Risiken. Wenn die Länder in Mittel- und Zentraleuropa am 1. Mai 2004 der EU beitreten, werden sie irgendwann den Euro adaptieren. Das wird aber mindestens zwei Jahre dauern. Für die Währungen Ungarns, Polens und Tschechiens bedeutet das aber voraussichtlich eine tendenzielle Aufwertung zum Euro.

"Wer zuerst da ist, wird die meiste Rendite mitnehmen"

e-fundresearch: Warum?

Schiweck: Die Notenbanken verfolgen das Ziel einer leichten Aufwertung. Auf diese Weise können sie die Inflation bekämpfen.

e-fundresearch: Dennoch sind gezielte Angriffe auf die Währungen der Beitrittskandidaten denkbar?

Schiweck: Eine spekulative Attacke ist nie auszuschließen. Das Wachstum in Osteuropa ist aber größer als in Westeuropa. Das stabilisiert die Währungen. Vom Risiko-Chancen-Profil bevorzugen wir derzeit aber die Hartwährungs-Bonds der Länder der zweiten und dritten Reihe. Also Bulgarien und Rumänien sowie Russland. Wer hier zuerst da ist, wird die meiste Rendite mitnehmen

"In Osteuropa hat man nichts von der Brasilien-Krise gemerkt"

e-fundrearch: Worauf achten Sie, bevor Sie eine Anleihe kaufen?

Schiweck: Wir arbeiten hier mit Hilfe des Deka-Country-Risk-Indikators. Dieser stellt einen Punkte-Vergleich an zu den Rating-Urteilen von Moody`s, Standard & Poor`s und Fitch. Ist unsere Prognose deutlich besser als das Rating dieser Agenturen, sehen wir eine Kaufgelegenheit. Denn wir müssen da sein, ehe der breite Markt reagiert.

e-fundresearch: Wie beurteilen Sie die Aussichten für den Bondmarkt in Mittel- und Osteuropa?

Schiweck: Mittel- und Osteuropa koppelt sich immer mehr von den Emerging Markets ab. In Polen oder Russland hat man dieses Jahr von der Brasilien-Krise nichts bemerkt. Das war vor zwei, drei Jahren noch anders. Insofern bietet der Markt gute Renditechancen bei abnehmender Volatilität.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

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