e-fundresearch: Der PEH-Empire-Fonds wird mit Hilfe neuronaler Netze gemanagt. Was ist darunter zu verstehen?
Sttürner: Das Computersystem verwertet Daten aus über 40 Ländern und prognostiziert für einen Monat im Voraus die Entwicklung der Aktien- und Rentenmärkte. Diese Prognosen bilden die Grundlage für die weitere Auswahl einzelner Aktien und die Aufteilung des Fonds in Aktien und Renten.
Computer muss mit Daten gefüttert werden
e-fundresearch: Welche Daten erhält der Computer?
Stürner: Konjunktur- und Stimmungsindikatoren, Daten zur aktuellen Zinsentwicklung und Wechselkursveränderungen.
Trefferquote liegt über 50 Prozent
e-fundresearch: Wie ist die Trefferquote?
Stürner: Im Aktienbereich liegt sie bei 60 Prozent, im Rentenbereich bei rund 70 Prozent.
e-fundresearch: Wie wurde das Prognosesystem entwickelt?
Stürner: Die neuronalen Netze, die wir einsetzen, sind selbstlernende Systeme, die in einem Evolutionsverfahren entwickelt wurden. In diesem Prozess konkurrieren eine Vielzahl von Prognosemodelle miteinander. Während die Modelle, die sich nicht bewährten, nach und nach ausschieden, überlebten die guten. Das beste Modell aus diesem Verdrängungswettbewerb wird heute eingesetzt.
Rechner brauchen laufend neue Daten
e-fundresearch: Ist der Lernprozess des Systems damit beendet?
Stürner: Nein, monatlich nimmt das System neue Daten auf. Die Verarbeitungsparameter sind aber stabil und werden normalerweise nur in größeren Abständen optimiert.
e-fundresearch: Wie gehen Sie weiter vor, nachdem der Computer bestimmte Anlageschwerpunkte vorgeschlagen hat.
Stürner: Das System besitzt zwei Filter, um geeignete Werte auszuwählen, und einen Filter, der den Verkauf signalisiert. Die Kauffilter berücksichtigen den Trend und das Erholungspotenzial von Aktien.
Fondsmanager trifft die letzte Entscheidung
e-fundresearch: Wer entscheidet zuletzt?
Stürner: Das macht der Fondsmanager auf Basis fundamentaler und strategisch-langfristiger Bewertungen.
e-fundresearch: Warum darf der Computer nicht entscheiden?
Stürner: Prognosen beruhen vor allem auf Gesetzmäßigkeiten, die durch eine größere Zahl von Ereignissen gesichert sein müssen. Bei einzelnen Werten und strategischen Überlegungen kann man aber nicht auf statistische Regelmäßigkeiten aus der Vergangenheit zurückgreifen.