Merger Arbitrage Manager: „2015 brach alle Rekorde“

"Unser Investmentuniversum war noch nie so groß und umfangreich" - im Interview mit e-fundresearch.com erklärt Gabriel Teodorescu, Managing Partner bei Laffitte Capital Management, inwiefern seine Arbitrage Strategie bislang von den neuen Rekorden in der globalen M&A-Aktivität profitieren konnte. Managers | 18.01.2016 15:00 Uhr
Gabriel Teodorescu, Laffitte / ©  Laffitte
Gabriel Teodorescu, Laffitte / © Laffitte
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

e-fundresearch.com: Welche persönlichen Lehren ziehen Sie aus den Marktentwicklungen 2015?

Gabriel Teodorescu: 2015 war ein schwieriges Jahr für Fondsmanager, vor allem das zweite Halbjahr. Man musste als Fondsmanager diszipliniert, bescheiden und flexibel sein. Es war wichtig sich nicht in die eigenen Trades zu verlieben, sondern sich bei Bedarf auf verändernde Gegebenheiten einzustellen. Unser Handeln rund um „Merger Spreads“ ermöglichte uns einige gute Einstiegspunkte zu finden.

e-fundresearch.com: Wie würden Sie Ihre Investmentphilosophie in nur einem Satz beschreiben? 

Gabriel Teodorescu: Die Merger Arbitrage Strategie von Laffitte Risk Arbitrage ist eine Long/Short Aktienstrategie mit niedriger Volatilität und geringer Korrelation zu den Aktienmärkten, die für unsere Investmententscheidungen einen klar definierten Katalysator nutzt: Die Bekanntgabe einer Firmenübernahme.

e-fundresearch.com: Inwiefern konnte Ihre Strategie vom Marktumfeld 2015 profitieren, und welche Investment-Themen haben im vergangenen Jahr den stärksten Performance-Beitrag liefern können? 

Gabriel Teodorescu: Unser Investmentuniversum (Deals mit mehr als 500 Mio. €/$ in Europa und Nordamerika) war noch nie so groß und umfangreich. Die Anzahl und das Volumen der bekanntgegebenen Firmenübernahmen überstieg sogar das bisherige Rekordjahr 2007. Für gewöhnlich haben wir 40 bis 70 Deals in die wir nach Anwendung unserer Liquiditätsfilter investieren können. Letztes Jahr waren es immer mehr als 90.

Dennoch gab es bei „Event Driven“ Strategien große Performance Unterschiede. Unsere Performance war letztes Jahr insbesondere deshalb so gut, weil wir sehr selektiv vorgegangen sind und nicht in die eher riskanteren Deals (wie z.B. LEG Immobilien/Deutsche Wohnen, Syngenta/Monsato oder Perrigo/Mylan) investiert haben. Im Sommer konnten wir vor allem von der gestiegenen Volatilität profitieren und unser aktiver Handelsansatz lieferte in dieser Phase gute Erträge.


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e-fundresearch.com: Werfen wir einen Blick auf das neue Jahr: Wie optimistisch ist Ihr Ausblick und auf welche Herausforderungen sollten sich Investoren 2016 vorbereiten? 

Gabriel Teodorescu: Wir sind sehr optimistisch, dass auch das Jahr 2016 Wachstum im M&A Bereich bringen wird. In einer im Oktober publizierten Umfrage von EY gaben fast 60% der Führungskräfte an, in den kommenden 12 Monaten eine Übernahme zu planen. Im Jahr davor lag dieser Wert noch bei 40%.

Auch alle notwendigen Zutaten sind weiterhin hier: Unternehmen sitzen immer noch auf rund 2,4 Billionen Euro in Cash, die Finanzierungskonditionen für Unternehmen bleiben weiter günstig, und M&A wird auch weiterhin von den Eigentümern der Käufer unterstützt.

Vor allem im Industrie-, Gesundheits- und Technologiesektor erwarten wir ein starkes Jahr. Im Telekomsektor in Europa geht die Konsolidierung weiter, während  sich die M&A Aktivität im Ölsektor steigern könnte, sofern sich der Ölpreis stabilisiert.

e-fundresearch.com: Wie sollte sich Ihre Strategie in einem Umfeld steigender Zinsen entwickeln? 

Gabriel Teodorescu: Steigende Zinsen haben zwei unterschiedliche Auswirkungen auf M&A. Einerseits würden wohl weniger fremdfinanzierte Übernahmen durchgeführt werden, vor allem jene mit hohen Verschuldungsquoten. Allerdings ist das Rational hinter Übernahmen in den meisten Fällen (90%) strategisch, gestiegene Finanzierungskosten von 50 bis 100 bps würden den Prozess also möglicherweise eher beschleunigen. Der zweite Effekt wäre ein steigender Margen im Bereich Merger Arbitrage, die für gewöhnlich 4-8% über dem risikolosen Zinssatz liegen. Steigende Zinsen würden unsere Margen also erhöhen.

e-fundresearch.com: Wieso sollten Investoren mit dem Gedanken spielen, eine Allokation zu Ihrer Strategie aufzubauen, und was macht Ihre Strategie in Hinblick auf das Marktumfeld 2016 besonders attraktiv? 

Gabriel Teodorescu: Die hohe Aktivität im Bereich M&A spricht ganz klar für Merger Arbitrage Strategien. Die derzeitige Pipeline an investierbaren Deals ist größer als 110, was uns die Möglichkeit für ausreichend Diversifikation bietet.

Laffitte Capital hat einen sehr guten Track Record, und wir konnten 20 von 21 Jahren mit einer positiven Performance abschließen. Dieser Erfolg basiert auf unserem Prozess und unserer einzigartigen M&A Datenbank die über 3.000 Deals beinhaltet, die wir über die Jahre gehandelt bzw. analysiert haben. Dieses Tool gibt uns die Möglichkeit die besten Investment Ideen herauszufiltern, unser Timing zu optimieren und so in ein optimiertes Portfolio aus Merger Spreads zu investieren.

e-fundresearch.com: Vielen Dank für das Gespräch!

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