Wachstumsmärkte Europa

Andreas Rachor, Fondsmanager bei Julius Bär in Frankfurt, über den von ihm verwalteten Europäischen Wachstumsfonds der Bank Gutmann in Österreich. Novo Mercato und Nouveau Marche haben ihre schwerste Zeit noch bevor. Defensive Sektoren und Dokumenten-Management Firmen derzeit bevorzugt. Managers |

e-fundresearch / Frankfurt: Welche Strategie wird für den Europäischen Wachstumsfonds der Bank Gutmann derzeit verfolgt?

Rachor: "Der Fonds hat als Benchmark den NEMAX All-Share, den größten Index für europäische Wachstumswerte. Wir sind im Fonds grundsätzlich voll investiert. Rund 90 % des Fondsvermögens ist derzeit im Neuen Markt, die übrigen 10 % im SMAX investiert. Ein Teil des Neuen Markt Anteils wird in NEMAX 50 Werte investiert, wo wir derzeit die defensiven Sektoren bevorzugen. Das sind z.B. Unternehmen die IT Dienstleistungen erbringen wie die Firma Teleplan, Biotech Ausrüster wie Qiagen oder Logistikunternehmen. Ansonsten setzen wir Schwerpunkte bei den Spezialmaschinenbauaktien.

Die größte Position im Fonds ist ein Hersteller von Lasermaschinen der vor kurzen seinen Segmentwechsel an den Neuen Markt bekanntgegeben hat. Wir haben diese Position aus Gründen der Bewertung schon seit längerer Zeit aufgebaut. Das Unternehmen ist nach Kursanstieg von 50 % in diesem Jahr derzeit mit einem KGV (Kurs/Gewinn Verhältnis) von 15 bewertet und damit viel günstiger als vergleichbare Aktien wie Lambda Physik am Neuen Markt.

Weitere Schwerpunkte haben wir im Softwarebereich gesetzt, wo wir besonders die Dokumenten-Management oder Archivierungssoftware Gesellschaften mögen. Diese Firmen sind relativ unberührt von den Kürzungen im IT Bereich von großen Firmen. Insbesondere Banken, Versicherungen aber auch Telekomunternehmen investieren verstärkt in diesen Bereich. Hier gibt es zwei Gesellschaften, die uns besonders gefallen, nämlich die Saionic AG und als leichten Turn-Around Kandidat die Ixos AG, die eine sehr schwere Zeit hinter sich gebracht hat und unserer Ansicht nach jetzt wieder bessere Zeiten sehen wird."

e-fundresearch / Frankfurt: Der Fonds konzentriert sich fast ausschließlich auf den Neuen Markt und SMAX. Gibt es an den europäischen Wachstumsbörsen außerhalb Deutschlands keine interessanten Wachstumsaktien zu finden?

Rachor: "Die Fokussierung des Wachstumsfonds auf Deutschland ist deshalb gewählt worden, weil der NEMAX circa 80 % der Marktkapitalisierung der europäischen Wachstumsbörsen beinhaltet und damit mit Abstand der größte Markt in Europa ist. Außerdem ist die Liquidität in diesem Segment sehr hoch. Dies ist für institutionelle Investoren sehr wichtig, da man in schwierigen Zeiten seine Positionen auch verkaufen kann.

Warum investieren wir nicht in andere europäische Wachstumsmärkte? Das Aktienangebot am Novo Mercato und Nouveau Marche ist noch sehr gering. Aus diesem Grund sind die Bewertungen auch übermäßig hoch. Wir sind der Meinung, dass diese Märkte dem Neuen Markt mit etwa einem Jahr hinterherhinken und die schwersten Zeiten noch vor sich haben. Das heißt aber nicht, dass wenn wir uns fundamental einmal für eine Firma in diesen Märkten entscheiden werden, dass wir sie nicht in den Fonds aufnehmen."

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