French: Mit Blick auf die in letzter Zeit geäußerten Bedenken hinsichtlich des globalen Wachstums und der Inflation haben wir den Eindruck, dass viele Investoren die Risiken für das Wachstum überschätzen. Die weltweiten Wachstumsraten liegen weiterhin über dem Trend und wir sehen nur einen sehr begrenzten Inflationsdruck. Asien wächst nach wie vor stark, und auch in Europa kann man von einem andauernden Wachstumstrend ausgehen. Der Markt preist in seinen Bewertungen derzeit einen sehr viel stärkeren Wachstumsrückgang ein, als wir ihn erwarten.
Der M&G Global Basics Fund investiert auf einzigartige Weise in die Grundbausteine der Weltwirtschaft – das sind jene Unternehmen, die einen großen Teil der wirtschaftlichen Aktivitäten weltweit ausmachen. Bei einem weiterhin stabilen Wachstum der Weltwirtschaft, insbesondere in Schwellenländern wie China und Indien, bin ich davon überzeugt, dass eine langfristige Beteiligung an solchen Firmen der richtige Weg ist, um von diesem Szenario zu profitieren. Außerdem bin ich zuversichtlich, dass der Fonds durch sein diversifiziertes Portfolio und den Bottom-up-Ansatz, der sich auf unterbewertete Unternehmen mit starken Vermögenswerten konzentriert, gut positioniert ist, um in vielen Marktumgebungen eine überdurchschnittliche Performance zu erzielen.
"Rohstoffaktien werden weiterhin von der starken Nachfrage profitieren"
e-fundresearch: Welche Länder und Regionen sind die vielversprechendsten und welche sollten Anleger zur Zeit meiden? Mit anderen Worten: Welche Länder und Regionen sehen gegenwärtig besser aus als die allgemeine Markteinschätzung?
French: Zunächst möchte ich betonen, dass ich Unternehmen nicht nach ihrem Heimatland auswähle – ihre Herkunft ist für den reinen Stockpicking-Ansatz des M&G Global Basics Fund nicht relevant. Natürlich darf man nicht unterschätzen, wie sehr aufstrebende Nationen wie China und Indien mit ihrer raschen Industrialisierung und ihrem wirtschaftlichen Wachstum die Aussichten für die Entwicklung der Aktienmärkte weltweit beeinflussen. Ich bin fest davon überzeugt, dass Rohstoffaktien weiterhin von der starken Nachfrage in diesen Ländern profitieren werden. So erfreut sich zum Beispiel der australische Bergbaukonzern BHP Billiton einer starken Nachfrage aus China, und auch das Management des Unternehmens bewertet die langfristigen Wachstumsaussichten von China sehr optimistisch.
Der Bedarf Chinas macht derzeit rund 20 bis 25 Prozent der weltweiten Rohstoffnachfrage aus. Betrachtet man dies im Kontext der deutlichen Verknappung der Rohstoffvorräte, glauben wir, dass diese Entwicklung bis zum Ende dieses Jahrzehnts oder sogar noch darüber hinaus anhalten wird.
"Wachstum in Schwellenländern weiterhin sehr robust"
e-fundresearch: Es wird Anlegern oft geraten, verstärkt in Asien zu investieren und dafür die USA weniger stark zu gewichten, weil das Wachstum in Asien stärker sei. Welche Rolle spielt das Wirtschaftswachstum für die Kapitalmärkte? Wären Investoren nicht besser bedient mit antizyklischem Verhalten, also in der Baisse anlegen und in der Hausse verkaufen?
French: Selbstverständlich ist das Wirtschaftswachstum eine positive Rahmenbedingung für die Unternehmensgewinne, und das Wachstum bleibt in Schwellenländern wie China und Indien weiterhin sehr robust. Es sind nicht nur die Rohstoffaktien, die vom Wachstum und der Urbanisierung der ländlichen Regionen in diesen Ländern profitieren werden. Ich erwarte, dass sich das weltweite Konsumverhalten schon deshalb ändern wird, weil Millionen von Menschen in den Schwellenländern zu Konsumenten mit steigendem Privatvermögen werden. Frei verfügbare Produkte und Dienstleistungen wie zum Beispiel Markenartikel, Fertignahrung, Freizeit- und Reiseangebote werden für eine neu entstehende Verbraucherschicht erschwinglich.
Aktien in diesen Bereichen profitieren vom Wirtschaftswachstum der Schwellenmärkte. Untenehmen, die wir für den M&G Global Basics Fund auswählen, müssen attraktive Bewertungen aufweisen, die sich auf überzeugende Fundamentalwerte, eine starke Marktposition, ein bewährtes Geschäftsmodell und solide Finanzen stützen.
"Rohstoffpreise weiterhin durch eine Angebotsverknappung gestützt"
e-fundresearch: Welche Risiken sollten globale Investoren für die Zukunft berücksichtigen? Welche Empfehlung würden Sie für den Umgang mit diesen Risiken geben?
French: Ein Risiko für jeden Aktieninvestor ist eine mögliche wirtschaftliche Abschwächung, die die Unternehmensgewinne treffen könnte. Vor diesem Hintergrund ist unsere Strategie für den M&G Global Basics Fund, gezielt Unternehmen mit starken Vermögenswerten, einem stabilen Cashflow und einem klaren Wettbewerbsvorteil in ihren jeweiligen Märkten zu suchen. Dadurch ist ein Unternehmen in einer guten Position, um auch einen wirtschaftlichen Abschwung unbeschadet zu überstehen.
Ob wir uns gegenwärtig in einer „Rohstoffblase“ befinden, ist mit Blick auf die Höchststände bei Öl- und Metallpreisen bei gleichzeitig anhaltend hoher Nachfrage nach Rohstoffen aus Schwellenländern wie China und Indien eine viel diskutierte Frage. Trotz des scharfen Knicks im Mai dieses Jahres, als sich die Anleger über den Zinsanstieg in den USA und den daraus möglicherweise resultierenden Konsumrückgang Sorgen machten, werden die Rohstoffpreise weiterhin durch eine Angebotsverknappung bei der gleichzeitig anhaltend starken Nachfrage (insbesondere aus Asien) gestützt. Ich glaube, dass die jahrelang ausbleibenden Investitionen im Rohstoffbereich dazu geführt haben, dass die Produktionskapazitäten mit der steigenden Nachfrage nicht Schritt halten können. Als Folge davon gehe ich davon aus, dass sich die Rohstoffpreise bis ins nächste Jahrzehnt hinein auf hohem Niveau halten werden. Durch seine bedeutenden Positionen in diesem Segment sollte der Fonds davon profitieren können.
Nicht von kurzfristigen „Störgeräuschen“ beirren lassen
e-fundresearch: Wie lautet Ihre generelle Empfehlung für den Kapitalanleger?
French: Meine persönliche Anlage-Philosophie ist es, sich nicht von kurzfristigen „Störgeräuschen“ beirren zu lassen, die Investoren von den langfristigen Anlageargumenten für ein Unternehmen ablenken können. Dazu gehört, dass ich Aktien mit einem Anlagehorizont von mindestens drei bis fünf Jahren halte. Tatsächlich haben wir im M&G Global Basics Fund mehrere Aktien, die wir seit der Auflegung des Fonds im November 2000 halten – und zwar genau deshalb, weil die grundsätzlichen Investment-Argumente für diese Positionen im Portfolio auch in den sehr verschiedenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der vergangenen Jahre gültig geblieben sind.
e-fundresearch: Vielen Dank für das Interview!